Vogelschießen der Bugenhagenschule 1958 – Schützenkönig Peter Voß!

Update: Weiter unten sind auch noch Fotos vom Vogelschießen 1956 und 1959 (mit Pappa Heuss)!

Der junge Herr mit der verwegenen Krone auf dem Kopf bin ich,

umrahmt von meiner Königin Hella. Kaum jemals ist ein Vogelkönig so wenig beneidet worden, obwohl ich doch immerhin eine Anker-Armbanduhr mit 17 Juwelen drin und einem braunen Lederarmband drumherum erhielt!



Die Schulschönste hatte ich mir als Königin gewünscht oder doch wenigstens die Zweitschönste. Das Leben ist hart.

Norbert Neidebock: SCHÖÖNHEIT VERGEIHT, HEKTAR BESTEIHT! (alte Bauernweisheit :P )
Jaja, das ist die Crux aller Herrscher- und Bauerndynastien. Sie mußten ihre Angebetene zugunsten der Staats- oder Hofraison aufgeben. Die Habsburger hatten das ja gut vorgeführt (Bella gerant alii, tu felix Austria nube). Was blieb dem armen Herrscher übrig?

Er machte es wie Heinrich der VIII. und heiratete sechsmal. Wenn er genug von ihnen hatte, verstieß er sie oder machte sie, nicht gerade auf die feine englische Art, einen Kopf kürzer.

Andere nahmen sich Mätressen à la Pompadour oder Dubarry. Das war allerdings ein teures Vergnügen, für das das Volk bluten mußte. Die Revolution war vorprogrammiert. Die Dubarry mußte es erfahren.

Da kommt so´n lütter „Vogelscheeterkönig“ natürlich nicht mit. Er konnte sich von seinem Vermögen allerhöchstens einen Negerkuß, eine Zuckerwaffel im Marienbad (das ist wieder eröffnet!) oder eine Packung Storck Riesen leisten:yes: Ob er damit die Schulschönste hätte erweichen können? Wir werden es nie erfahren, so´n Schiet :P

Peter Voß: Lieber Norbert, deine Kurzfassung der Geschichte trifft durchaus den Nagel auf den Kern, oder wie das heißt. Die Dubarry hatte selbst Schuld, denn wie man sich bettet, so schallt es heraus!

Was die Apanage des Vogelkönigs 1958 angeht, war ich besser gestellt als die Rokoko-Monarchen. Dank meines Fahrrades konnte ich für die Wäscherei Schuch (Friedrichstraße mit Steg über den Öhr) wöchentlich DM 5,20 verdienen, indem ich zentnerschwere Wäschepakete durch die Stadt karrte. Diese enorme Summe hätte mir jede Schulschönste und Schulzweitschönste willenlos in die Arme getrieben und gefügig gemacht… wenn ich mich bloß getraut hätte!

So aber landete ein Großteil des Vermögens in der Destille Schatz. Vieles habe ich also für schnelle Fahrräder und Drogen ausgegeben, den Rest habe ich verpraßt. Besteht nicht unser ganzes Leben aus verpaßten Chancen?

Dir aber an dieser Stelle meinen herzlichen Dank für deine Anteilnahme.



Lehrer Kaul gab Geschichte. Gleich bei Stundenbeginn wurde die ganze Klasse erst einmal durchgewamst; ich blieb fast immer verschont, weil ich aus dem Stand alle wichtigen Geschichtszahlen runterrattern konnte.

Wolfgang Kather: Der Lehrer Kaul wohnte in der Wohnung unter uns in der Ringstr. 2. Im Haus war er friedlich aber von ehemaligen Schülern der Bugenhagenschule hörte man manchmal…

(Admin: Bei Interesse empfehle ich, die Kommentare zu diesem Eintrag zu lesen. Sie geben einen „schönen“ Einblick in die damals übliche Prügelpädagogik)

Eigentlich wollte ich ja auch Historiker werden und kein Techniker, aber: „Der Junge soll erstmal einen anständigen Beruf lernen! Wenn er Geschichtsbücher lesen will, kann er das ja immer noch tun!“ Lebensziel verfehlt.

Frau Schilling gab Englisch mit großer Freude und war immer ein wenig traurig, daß nicht alle ihre Leidenschaft für das saubere ssiäitsch teilten.

Karl-Heinz Müller arbeitete nachmittags bei der Destille Schatz und hatte für uns Jungs immer einen guten Tropfen parat.

Klaus-Peter Lorenzen war ein ganz feiner Kerl, wuchs elternlos hinter dem Kiosk von Dieter Knickrehm (gegenüber der Regierung) bei Oma und Opa auf und durfte nie mit uns draußen herumtoben. Ich hoffe, es ist trotzdem etwas aus ihm geworden. Wenn einer nie Äppel klauen darf…

Jürgen Jürgensen: Und nochmal kurz zu Dieter Knickrehm: Der war stadtbekannt auch durch seine Show auf dem Peermarkt, wo er immer an der Schiffsschaukel (umringt von reichlich Publikum) stand und ein imaginäres Orchester dirigierte, inspiriert von der Musik an der Schiffsschaukel. Eine absolut irre Nummer von ihm. Er hatte zweifellos einen Spleen, war aber klug und belesen.

Jürgen Hoff wohnte schräg gegenüber der Bugenhagenschule (siehe auch den Bericht von Jürgen Jürgensen) und ging bei der Post in die Lehre wie sein Bruder Dieter.

Frau Fiedler war meine Nachbarin in Pulverholz; sie hatte mir Celler das grauenhafte Plattdütsch beigebracht und lebt zur Strafe heute in einem Altersheim in Schleswig. Ihr Sohn Peter, mein Mitschüler, soll vor ein paar Jahren verstorben sein. Die Einschläge kommen langsam näher…

Auf den Bildern findest du die Namen „Jolle Jochimsen“ und „Fred Sensen„; die sind die Jungs aus deiner Berufsschulklasse.

Hier jetzt die „neuen“ Fotos aus dem Album der Familie Süße:







Klassenfoto mit Schüler Rolf Werner Süße und Klassenlehrer Hasse

Hans Joachim Wenzel: 2te Reihe unten 3 von rechts Klassenfoto mit Herrn Hasse bin ich mit dabei. Mein Vater hat das Bild fotografiert. Die Negative und das Bild sind beim Umzug abhanden gekommen. Bin 64 Jahre geb. 1949 und verheiratet.
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54 Gedanken zu „Vogelschießen der Bugenhagenschule 1958 – Schützenkönig Peter Voß!“

  1. SCHÖÖNHEIT VERGEIHT,HEKTAR BESTEIHT!
    (alte Bauernweisheit :P )
    Jaja, das ist die Crux aller Herrscher- und Bauerndynastien. Sie mußten ihre Angebetene zugunsten der Staats- oder Hofraison aufgeben. Die Habsburger hatten das ja gut vorgeführt ( Bella gerant alii, tu felix Austria nube).
    Was blieb dem armen Herrscher übrig?
    Er machte es wie Heinrich der VIII. und heiratete sechsmal. Wenn er genug von ihnen hatte, verstieß er sie oder machte sie, nicht gerade auf die feine englische Art, einen Kopf kürzer.
    Andere nahmen sich Mätressen à la Pompadour oder Dubarry. Das war allerdings ein teures Vergnügen, für das das Volk bluten mußte. Die Revolution war vorprogrammiert. Die Dubarry mußte es erfahren.
    Da kommt so´n lütter „Vogelscheeterkönig“ natürlich nicht mit. Er konnte sich von seinem Vermögen allerhöchstens einen Negerkuß, eine Zuckerwaffel im Marienbad (das ist wieder eröffnet!) oder eine Packung Storck Riesen leisten :yes:
    Ob er damit die Schulschönste hätte erweichen können?
    Wir werden es nie erfahren, so´n Schiet :P

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  2. Der Lehrer Kaul wohnte in der Wohnung unter uns in der Ringstr.2.
    Im Haus war er friedlich aber von ehemaligen Schülern der Bugenhagenschule hörte man manchmal, daß er ein großer schläger gewesen sein soll. Er soll sogar einmal, mit seinem Siegelring, einen Schüler blutig geschlagen haben.

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  3. Lieber Norbert, deine Kurzfassung der Geschichte trifft durchaus den Nagel auf den Kern, oder wie das heißt. Die Dubary hatte selbst Schuld, denn wie man sich bettet, so schallt es heraus!
    Was die Apanage des Vogelkönigs 1958 angeht, war ich besser gestellt als die Rokoko-Monarchen. Dank meines Fahrrades konnte ich für die Wäscherei Schuch (Friedrichstraße mit Steg über den Öhr) wöchentlich DM 5,20 verdienen, indem ich zentnerschwere Wäschepakete durch die Stadt karrte. Diese enorme Summe hätte mir jede Schulschönste und Schulzweitschönste willenlos in die Arme getrieben und gefügig gemacht… wenn ich mich bloß getraut hätte! So aber landete ein Großteil des Vermögens in der Destille Schatz. Vieles habe ich also für schnelle Fahrräder und Drogen ausgegeben, den Rest habe ich verpraßt. Besteht nicht unser ganzes Leben aus verpaßten Chancen?
    Dir aber an dieser Stelle meinen herzlichen Dank für deine Anteilnahme.

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  4. Moin Peter,

    ich gratuliere Dir nachträglich zum Sieg beim Vogelschießen 1958! Da ging ich in die 2. oder 3. Klasse, war also auch dabei. Schöne Fotos!

    Zur Destille Schatz: Tochter Margitta Schatz ging in meine Klasse. An Schatz haben wir immer für ein paar Pfennige leere Weinflaschen verscheuert, die gesammelt hatten.

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  5. In sehr unangenehmer Erinnerung sind mir übrigens die in der Bugenhagenschule damals noch üblichen Züchtigungen, die meinen Gerechtigkeitssinn entscheidend prägten. Meine von mir (trotz allem) geliebte Klassenlehrerin Fräulein Mankowsky (später Frau Siemer) verteilte nicht oft, aber regelmäßig aus relativ nichtigem Anlass schallende Ohrfeigen an uns 6-7jährige in Klasse 1/2.

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  6. Später in Klasse 3/4 setzte es durch den von mir (trotz allem) gleichfalls geschätzten Otto („Popel“) Hasse regelrecht Prügel mit dem Rohrstock an uns 8-9jährige. Ihm reichte schlechte Laune, um die Keule zu schwingen.

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  7. Er machte auch vor Mädchen nicht halt. Ein Mädel wurde von ihm in der 3. Klasse einmal vor versammelter Truppe aus nichtigem Anlass regelrecht misshandelt, mehrfach heftig ins Gesicht geschlagen (9 Jahre alt!!!).

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  8. Jürgen, Otto Hasse war mein Klassenlehrer bis einschließlich 7. Mein Mitschüler Kurt Rahfs, einer der Rabauken, sollte mal wieder die gebückte Haltung für den Rohrstock einnehmen. Kurt nahm Otto Hasse den Knüppel aus der Hand, zerbrach ihn und warf ihn aus dem Fenster (den Knüppel): „Mit mir nicht mehr, Herr Hasse. Ich schlage ab jetzt zurück!“ Hasse akzeptierte sprachlos, aber mit deutlichem Gesichtsverlust. Rektor Jürgensen soll geschäumt haben, traute sich aber auch nicht mehr an Rahf heran. Klar, dass Kurt der neue Klassenchef war. Hasse mußte danach die Klasse an Hans-Georg Horstmann abgeben, den Schwager des Lehrers Lorenzen.

    Wolfgang, das stimmt. Volkmar Schulz verzog etwa Ende 56 oder 57 weiter in die Stadt; ich habe ihn danach nicht mehr gesehen. Im Karpfenteich wohnten nur noch Oma und Opa, ein Zimmermann der Baufirma Christiansen.

    Gerd Tams: Peter, ich füge hier einen Kommentar hinzu, den Du an anderer Stelle schon mal abgegeben hattest (er passt zu Thema):

    Bewußter Laie Jürgensen war von 1957 bis 19?? Rektor der Bugenhagenschule. Einer jener schlagfertigen und -schnellen Pseudopädagogen; „autoritär“ ist ein sehr milder Ausdruck für die vielen Male, die er mit dem Rohrstock und einiger Begeisterung auf mageren Knaben herumschlug. Oft noch unterstützt von seinem Sockenhalter Otto Hasse aus dem Pommerschen Hinterland, dem Sancho Pansa der Bugenhagenschule. Diese Verhältnisse änderten sich erst 1959 mit den Lehrern Horstmann und Lorenzen, die miteinander verschwägert waren, der Lehrerin Beckmann und dem als Referendar dort zur gleichen Zeit begonnen habenden Herrn Schmidt, der wegen seiner abgebogenen Ohren „Krüll“ hieß. Der war bescheiden, ruhig und unbeirrt gerecht.

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  9. Moin zusammen,

    mit Rektor Jürgensen war mein Vater sehr weitläufig verwandt, hatte aber keinen persönlichen Kontakt. Der Rektor war vorher Ende`40, Anfang`50 Leiter des Schullandheimes in Rantum/Sylt. Rannte da als Lehrer in einer Art Uniform mit kurzen Hosen rum, wie ein HJ-Führer.

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  10. Rektor Jürgensen!
    Irgendwas von „Nazivergangenheit“ habe ich auch mal gehört! Das kann aber auch nur ein Gerücht sein. In Schleswig war ja keiner NAZI gewesen:> (von Dr. Sawade/Heyde, 1964 verstorben, mal abgesehen)
    Ich finde das nur komisch, daß er in einer Art HJausstattung rumlief. Das erinnert mich an den Gemüsehöker? in dem Buch: „Die Blechtrommel“.

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  11. Das von mir erwähnte weibliche Hasse-Opfer war übrigens Rita Simon, später ein knackiger Backfisch, die sich leider sehr früh einen festen Freund zulegte. Wenn ich sie mal traf, musste ich immer an das Ding mit Hasse denken. Sie war schwer in Ordnung.

    Kaul war als brutaler Schläger verschrien. Etwa 1958 gab es während einer Stunde ein Riesengebrüll auf dem Flur.
    Otto hielt den Finger auf den Mund und machte die Tür einen Spalt auf. Da kriegten wir alle mit, wie ein Vater sich Kaul brüllend vorknöpfte, weil er sein Kind geschlagen hatte. Der war vielleicht in Rage, und wir haben uns ins Fäustchen gelacht.
    Kaul brüllte auch, kam aber nicht gegenan. Der Vater sagte Kaul, nochmal so ein Übergriff und er könne seine Knochen einzeln in die Lutherstraße bringen. Das hat gesessen!
    Otto machte leise die Tür wieder zu und war sichtlich geschockt. Wahrscheinlich fielen ihm seine eigenen Sünden ein…

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  12. Norbert trifft wieder den Nagel auf den Kopf. Genau der Gemüsehöker aus der Blechtrommel (gespielt von Heinz Bennent) fiel auch mir ein, als ich Jürgens Kommentar las. Meine Schwester war etwa 1950 im Schullandheim Rantum; sie konnte sich auch deshalb an den Leiter Jürgensen erinnern.

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  13. Gegoogelt: Heinz Bennent spielt in der „Blechtrommel“ den Gemüsehändler Greff mit Topfhaarschnitt, kurzen Pfadfinderhosen und homophilen Neigungen

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  14. Norbert, Du wirst es nicht glauben, aber es gab mindestens noch einen Nazi in Schleswig, den Bürgermeister und späteren Christlichen Demokraten und Schleswig-Holsteinischen Landesvater Lembke. Der ging in Parteiuniform zum Dienst im Rathaus.

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  15. Wenn ich nicht irre, erwähnte ich Lemke schon mal. Ob als NS-Bürgermeister von Eckernförde oder Schleswig, weiß ich nicht mehr. Da müßte ich erstmal alle Kommentare von mir durchlesen. Aber leider hindert mich meine angeborene Faulheit daran. Vielleicht hilft ja internes gugeln? ;D
    Aber ich werde Gerd mal ein Foto von L. schicken!

    Gerd Tams: Volle Granate! Ich habe Deinen früheren Kommentar intern ergugelt und verlinkt. Das Foddo (aus der Reihe Archivbilder) habe ich erhalten und hier eingefügt. Da das Klassentreffen nichts vergisst, sei darauf hingewiesen, dass Wolfgang diesen Schleswiger Bürgermeister auch schon einmal auf dem Kieker hatte! :D

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  16. tscha, und was mir noch so eingefallen ist: ich habe in der guten alten Zeit mal gehört, daß jemand die Amselstraße als SA-Siedlung benannt hat, ich kenne aber keinen Hintergrund.

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  17. Moin nochmal zusammen,

    zum Thema Nazizeit: Bekanntlich waren viele Nazis speziell in SH in den 50ern schnell wieder in Amt und Würden. Hier fielen ja schon Namen wie Sawade und Lemke.
    An politischen, juristischen und medizinischen Schalthebeln saßen damals selbstverständlich noch reichlich Altnazis und nahmen entscheidenden Einfluss auf das tägliche Geschehen.

    Das war an den Schulen nicht anders. Von diversen Altnazis, die mir namentlich bekannt sind, bin ich zB an der Domschule noch unterrichtet worden.

    Die Bugenhagenschule dürfte keine Ausnahme gewesen sein. Bei Otto Hasse klang, soweit ich mich erinnere, die Ablehnung der Nazis auch nicht gerade überzeugend. Er war an sich ja schon im Rentenalter und war damals noch im Dienst, weil es zu wenig Lehrer gab. Seine besten Jahre dürfte er also als Lehrer während der Nazizeit gehabt.

    Und wenn ich so an den Kaul denke, kann ich mir auch einiges vorstellen.

    Auch Rektor Christian Hans-Werner Jürgensen dürfte noch bei den Nazis studiert haben. Und das ging bekanntlich kaum, wenn man nicht linientreu war.

    Anm. Gerd Tams: Das kann nicht stimmen, s. hier.

    Wenn ich allerdings an das Vogelschießen an der Bugenhagenschule denke, schwant mir auch nichts Gutes. Diese Umzüge mit Schießen, Girlanden und Tschingdarassabum hatten womöglich auch eine eher unselige Tradition. ich weiß es aber nicht. Vielleicht gibt`s dazu ja irgendwo Angaben.

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  18. Naja, ganz so hart sollte man das Vogelschießen nicht beurteilen.
    Es stammt ja nicht nur aus der Nazizeit.
    Vielfach sind es jahrhunderte alte Knochenbruch- und Totengilden, die die Vorgänger der Unfall- und auch Witwenversicherungen waren. Gut, heutzutage sind sie überflüssig und ob das Schießen u.ä. noch nötig tut….?
    Es macht halt den Leuten Spaß.
    Irgendwelche politischen Anschauungen sind m.E. damit nicht mehr verbunden. (Ausnahmen bestätigen die Regel:yes:)
    Nebenbei, ich bin selber kein Mitglied einer Gilde o.ä.. Ich mag nicht im Umzug durch die Straßen laufen, womöglich noch albern gekleidet.
    Laat se, wenn se ehren Spoß dran hebbt!:P

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  19. Ich sammle hier mal etwas zu Thema „Vogelschießen“;

    08. Juni 07 Vogelschießen der Bugenhagenschule Schleswig

    Die Geschichte des Spielmannszuges der Bugenhagenschule ist eine lange: Vom 06.08.2007 bis zum 08.08.2007 feiert man den stolzen 80. Gründungsgeburtstag! Doch es soll einige ältere Menschen geben, die behaupten, dass der SZ älter sein soll …ob sie recht haben? Es ist nicht exakt bekannt, wann der SZ, damals unter dem Namen „Trommler- und Pfeiffercorps der Friedrichsberger Schulen“ gegründet wurde. Dem 1. Vorsitzenden des Spielmannszugs, Olaf Dahlmann, lag ein Artikel der Schleswiger Nachrichten von 1896 vor, in dem der Trommler und Pfeiffercorps anlässlich eines Vogelschießens erwähnt wird. Ebenso liegen keine Erkenntnisse über Spieleinsätze vor, außer beim Vogelschießen, denn das gibt es in Friedrichsberg seit 1727

    1651
    Die „Lollfußer Beliebung“ wird gegründet. Es wird über eine weitere schwere Pest-Epidemie berichtet. Im Mai 1651 brannten innerhalb einer Stunde 30 strohbedeckte Häuser auf dem Holm ab. Ursache war ein Fehlschuss beim Vogelschießen auf der Freiheit (Ehrenschießen für Herzog Friedrich III.).

    …wenn wir den Herrn (die Dame, ein Es?) Google nicht hätten…:D

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  20. Norbert, das mit dem Vogelschießen habe ich ganz wertfrei gemeint. Ob das bei Adolf eingeführt wurde, wäre doch zumindest mal interessant.

    Es werden seit einiger Zeit im Fernsehen immer wieder private Aufnahmen aus dem Dritten Reich gezeigt (Spiegel-TV usw.). Einmal dachte ich: Mensch, das könnte das Vogelschießen in Friedrichsberg sein. Spielmannszug, Girlanden, Umzug mit Mädchen und Jungs. Nur, dass die Jungs in HJ-und Pimpf-Uniform und die Mädels in BDM-Aufmachung marschierten. War aber woanders. Konnte man an den Straßen erkennen.

    Es ist völlig richtig, dass die Leute heute ihre Überzeugungen nicht mehr durch Mitgliedschaften zB in Schützenvereinen ausdrücken. Trotzdem sind die Traditionen, die da zum Teil gepflegt werden, oft zweifelhaften Ursprungs, ohne dass denen das noch bewusst ist.

    Den Muttertag hat ja auch Adolf eingeführt…

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  21. Lieber Jürgen, Schützenvereine drücken, soviel ich weiß, gar keine Überzeugung aus. Sie waren früher -wie die Freiwillige Feuerwehr- Zweckgemeinschaften zur Verteidigung der Dörfer und Städte, als Nürnberg noch gegen Augsburg anrannte und umgekehrt, und besonders wichtig zur „Franzosentiedt“, also während der Befreiungskriege ab 1813.
    Jährlich einmal wurde der beste Schütze der Bürgerkompanie durch ein Wettschießen auf eine meist bunt bemalte Holzscheibe ermittelt. Der Sieger brauchte seinem Gemeinwesen bis zum nächsten Schießen keine Steuern zu zahlen. Der Einzige, der keine Steuern zahlt, ist der König: der bekommt sie. Wegen seiner begrenzten Steuerfreiheit wurde der beste Schütze „Schützenkönig“ genannt…spaßeshalber und ohne Majestätsbeleidigung.
    Inzwischen hat sich einiges geändert: Steuern muß der Schützenkönig -seit wir nicht mehr auf die Franzosen schießen dürfen- zahlen wie jeder andere, und immer der Beste ist er auch nicht, denn heute kommen die ran, die König werden wollen und das Geld dafür haben.

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  22. Zu Lehrer Kaul und den Nazis: da Kaul bei uns im Haus wohnte war es häufig, daß mein Vater am Sonntag morgen mit ihm und mir spazieren ging. Daß er jemals nazionalsozialistisches Gedankengut von sich gegeben hat, daran kann ich mich absolut nicht erinnern! Politisch hat er wohl mit meinem Vater diskutiert, einmal meinte mein Vater zu ihm, er solle doch in die Politik gehen. Ein paar Tage später kam Wahlpropaganda vom BHE ins Haus. Einer der Kandidaten: Kaul.
    Er hat aber nur bei dieser einen Wahl kandidiert und ist durch gefallen.

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  23. Hallo Jürgen
    „…..sind die Traditionen,die da gepflegt werden höchst zweifelhaften Ursprungs – ohne,dass denen noch bewußt ist“
    Habe selten so eine Vorverurteilung und Verallgemeinerung gehört, wie Deine Aussage.
    Bevor Du die Schützengilden – auch ursprungsmäßig – in die Zeit des Nationalsozialismus versetzt – solltest Du Dich vielleicht erst einmal mit den Inhalten der Schützengilden befassen – bevor Du solche Äußerungen von Dir gibst.
    Ich bin seit über zwanzig Jahren Mitglied der „Altstädter St.Knudsgilde von 1449“. Wenn Du Dir das Gründungsjahr einmal anschaust – und ähnliches gilt für die beiden Schwesterngilden in der Stadt, dann solltest Du Deine Meinung bezüglich der Nähe zum Nationalsozialismus schnellstens revidieren.
    Imn Übrigen empfehle ich die Schrift: „Gilden in Schleswig-Holstein“ – Vorträge zur Ausstellung im Landesarchiv Schleswig-Holstein – bevor Du solch unqualifizierten Äußerungen von Dir gibst.
    Entschuldige bitte meine Worte – aber das was Du da von Dir gegeben hast ist empörend – setzt Du doch mit Deiner Äußerung alle Mitglieder der Gilden in eine bestimmte, politische Ecke.

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  24. Moin allerseits,

    wir als Kinder sozusagen der letzten Kriegs- bzw. ersten Nachkriegsgeneration dürften alle unsere speziellen Erfahrungen mit der Aufarbeitung der Nazizeit gemacht haben, im positiven wie im negativen Sinne.

    Als zeitweiliges Mitglied habe ich in den 60ern in einem Schützenverein (Sportschießen)allerdings selbst erlebt und gehört, wie unbelehrbare „alte Kämpfer“ sich speziell in dem Umfeld sehr wohl fühlten und aus ihrer Gesinnung den Schützenbrüdern gegenüber kein Hehl machten, und zwar unwidersprochen. Insofern schienen Verein und Überzeugungen zumindest in dieser Zeit ganz gut zu passen.

    Damit würde ich die von Peter beschriebenen alten Traditionen von Schützenvereinen natürlich nicht grundsätzlich in Frage stellen.

    In den 70ern war ich durch meinen Job einige Zeit im Rheinland und habe in der dortigen Provinz diverse Schützenfeste miterlebt. Da wurden in alter preußischer Tradition Paraden im Stechschritt zelebriert. Das war allerdings zum Lachen, weil die Jungs dabei schon ziemlich voll waren. In diesem enthemmten Zustand hob der eine oder andere dann auch schon mal den Arm zum Gruße schräg nach oben, was von den Leuten mit Gelächter quittiert wurde.

    Festzuhalten bleibt jedenfalls, dass es das Vogelschießen in Friedrichsberg schon lange vor der Bugenhagenschule gab, wie Peter herausgefunden hat. Ich nehme mal an, dass man das an der Bugenhagenschule nach der Eröffnung in den 20ern irgendwann als Teil des Schulfestes eingeführt wurde. Adolf war es also wohl eher nicht.:>>

    Natürlich kann man Paukern wie Kaul, Hasse oder Jürgensen nicht einfach unterstellen, Nazis gewesen zu sein. Teil des Systems waren sie aber allemal, die Gesinnung sei mal dahin gestellt.
    Übrigens kann ich mich erinnern, dass Jürgensen nach seiner Ernennung zum Rektor als Nachfolger von „Bohne“ Kühl vom Lehrerkollegium wie so eine Art Messias empfangen wurde. Unsere damals junge Klassenlehrerin Fräulein Mankowsky war total begeistert von ihm, stellte ihn uns mit glänzenden Augen vor.

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  25. Ich wußte gar nicht, daß man nicht mehr auf Franzosen schießen darf.
    So geht ein Grundrecht nach dem anderen,dank Schilly und Schäuble, den Berg runter.;D
    Angefangen hat es wohl mit dem Uhrmacher Droz oder Droi, der sich beim Amtshauptmann in Stemhagen nützlich machte! (Peter Voß weiß, worauf ich anspiele:)))
    Nun kommt man wieder auf den Boden zurück. Es ist klar, daß die Nazis sich in den Gilden einmischten. Die waren ja nach deren Lehre das reine Germanentum, also URDEUTSCH.
    Daß sich nach dem Krieg noch viele Zurückgebliebene in den Beliebungen und Gilden, auch in den Karnevalsvereinen, rumtrieben, ist auch bekannt. Ein Persilschein war leicht zu bekommen. Ich hoffe, daß es heute anders ist und die Neonazis dort kein Bein an die Erde kriegen. (Nebenbei, Antisemitismus gab es auch schon 1449. Dafür sorgten schon die Pfaffen!!!)

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  26. Hallo Lutz,

    ich maße mir nicht an, hier irgendwas zu verurteilen. Da interpretierst Du mich nicht richtig. Aber eine Diskussion muss erlaubt sein.

    Und wenn Du mich schon zitierst, dann bitte korrekt. „Höchst zweifelhaften Ursprungs“ habe ich nicht geäußert, aber „oft zweifelhaften Ursprungs“. Und dabei bleibe ich auch.

    Außerdem würde ich ausdrücklich auch Unterschiede zwischen Gilden und Schützenvereinen machen. Du musst das jetzt bitte nicht so hinstellen, als hätte ich speziell Deine Gilde angegriffen. Gegen Gilden und Beliebungen habe ich grundsätzlich nichts, schon gar nicht in Schleswig.:>>

    Mal abgesehen von der Geschichte der Gilden wirst Du aber nicht ernsthaft behaupten wollen, dass diese in jenen Jahren frei von jeglicher Nazikultur waren.

    Schließlich hatte der Missbrauch von Traditionsvereinen und -verbänden durch totalitäre Systeme überhaupt oft durchaus Methode. Die Betonung liegt auf „oft“. Darüber dürfte es Literatur ohne Ende geben. Ich unterstelle nicht, dass das bei bürgerlich geprägten Gilden auch der Fall war.

    Antworten
  27. Hallo Jürgen,-
    Du kannst ja gerne bei Deiner Meinung bleiben – aber nimm bitte zur Kenntnis, dass landläufig von der Bevölkerung nicht zwischen Schützenvereinen und Schützengilden differenziert wird. Für die Bevölkerung sind es Schützenvereine.
    Von daher hätte ich von Dir in Deinem ursprünglichen Statement erwartet, dass Du die Gilden – was Ursprung und Nationalsozialismus betrift – ausnimmst.
    Eine 500 Jahre alte Gilde – für die Bevölkerung auch ein Schützenverein – hat eben andere Wurzeln – als reguläre Schützenvereine, die in den dreißiger Jahren gegründet worden sind.
    Dass auch die Gilden im Nationalsozialismus sich von den Einflüssen nicht immer freigehalten haben – ist klar, bedarf keiner Erwähnung und ist in jener Zeit ebenso zu sehen, wie viele andere Vereine und auch Organisationen.
    Aber – ich möchte mich nicht wiederholen: Darum ging es auch nicht.,
    Gut Jürgen – von mir aus können wir unseren Disput beenden. Lutz

    Antworten
  28. Hallo Lutz,

    ich will jetzt keine Polemik verbreiten, aber woher kommt die Erkenntnis, dass „die Bevölkerung landläufig nicht zwischen Schützenvereinen und Schützengilden unterscheidet“? Oder ist das Deine persönliche Meinung?

    Jedenfalls hatte ich für meinen Teil die Gilden im Zusammenhang mit zweifelhaften Traditionen überhaupt nicht im Visier.

    Außerdem bezog sich meine eher beiläufige Bemerkung nicht ausschließlich auf die Nazizeit.
    Insofern hat mich Deine Empörung auch etwas überrascht.

    Deine Meinung, dass der Einfluss des Dritten Reiches auf Vereine, Verbände und gegebenenfalls auch auf Gilden „klar ist und keiner besonderen Erwähnung bedarf“, teile ich nicht! Genau diese Erwähnung in entsprechenden Publikationen war und ist wesentlich für die Aufarbeitung der Zeit des Regimes!

    Im übrigen betrachte ich das hier nicht als einen Disput, sondern eher als kontroverse Diskussion. Und was Gilden angeht, sehe ich eigentlich keinen wesentlichen Meinungsunterschied zwischen uns. Insofern können wir das gern abhaken.

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  29. Hallo, Jürgen!
    Auch die Schützenvereine waren und sind keine Kreation der Nazis. Sie haben sich im späten Mittelalter zur Verteidigung der Gemeinwesen gegründet, viele auch erst zur „Franzosentiedt“ also um 1813 zur Zeit der Befreiungskriege.
    Daß es nach 1945 in den Schützenvereinen Nazis gab, sollte niemand wundern, schließlich saßen die noch überall im Lande, denn die katholische Kirche konnte nicht allen zur Flucht nach Südamerika verhelfen.
    Schützenvereine sind traditionell patriotisch gesinnt, eine Eigenschaft, die den umerzogenen Deutschen leider abgeht, seit es politisch korrekt geworden ist, die deutsche Kultur auf 12 Jahre Nationalsozialismus zu reduzieren. Der jüdische Schriftsteller Heinrich Heine muß dann wohl auch ein Nazi gewesen sein: „Denk ich an Deutschland in der Nacht bin ich um den Schlaf gebracht.“

    Was ich wie du nicht leiden kann, sind angeblich Traditionelle, die auf ihren Umzügen viel zu enge 30 Jahre alte Grünjacken mit Salzringen unter den Armen und eine Schnapsflasche in der Seitentasche tragen. Aber Suffköppe soll es nicht nur bei den Schützenvereinen geben…

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  30. Moin zusammen,

    folgende wichtigen Fragen wollte ich hier gern noch los werden:

    1. Gibt es Erinnerungen an Kühl als Rektor, dem Vorgänger von Jürgensen?

    2. Desgleichen an einen Lehrer Brüning?

    3. Wie hieß die Nahkampfdiele auf dem Domziegelhof, wo in den 60ern immer Ringelpietz war (Domklause oder sowas)?

    Antworten
  31. Zu 3.: Das Etablissement hieß, glaube ich, auch damals schon „Deutscher Hof“. Da war damals schwer was los. Wenn meine grauen Zellen mich nicht betrügen, hieß ein Gitarrist Klaus Frase

    Hier hat sich auch Norbert mal geäußert.

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  32. Hallo Gerd,

    vielen Dank für Deine Info zum Deutschen Hof.

    Was Rektor Kühl angeht, habe ich beim Friedrichsberger Spielmannszug gelesen, dass er 1956 pensioniert worden ist und im übrigen gegen diesen Spielmannszug gewesen sei. Dort stand auch, dass es deswegen Spannungen gegeben habe und die Musik beim Vogelschießen damals beinahe ausgefallen wäre. Erst unter dem Nachfolger Jürgensen habe sich das normalisiert. Jürgensen hieß übrigens Hans Werner (nicht Christian) mit Vornamen. Im Spielmannszug habe ich mich auch mal kurz an der Querflöte versucht.

    Kühl habe ich als Erstklässler noch erlebt. Er war damals schon ein alter Opa im abgewetzten grauen Anzug mit Weste. Wir mussten damals am Ende der Pausen auf dem Schulhof immer antreten und in Zweierreihen mit dem Finger auf dem Mund in die Klassen gehen. Kühl stand dann oft mit einem Rohrstock im Treppenhaus und haute mit dem Ding dazwischen, wenn mal jemand „schwatzte“.
    Wenn mal ein Sünder vor die Tür geschickt wurde, was damals oft vorkam und Kühl kam zufällig vorbei, nahm er einen mit in sein Büro. Man musste beichten, und dann zog er einem ein paar rüber. Habe ich einmal am eigenen Leib erfahren.
    Wie ich übrigens jüngst zufällig hörte, wurde die Prügelstrafe an deutschen Schulen erst 1969 (!) verboten.

    An den Lehrer Brüning habe ich keine Erinnerung. Er hat aber an der Bugenhagenschule unterrichtet. Ich bin mit einem Sohn von ihm (Boy) zur Domschule gegangen. Der wurde auch Lehrer und war zuletzt in Norderstapel/Bergenhusen.

    Antworten
    • Brüning war einer der Sadisten, und sehr „völkisch“ , wenn er mit seiner Mandoline durch die Gänge eilte, und und „deutsches Liedgut“ zum Besten gab. Er bevorzugte das Ziehen an den Schläfenhaaren. Wenn die zu kurz waren, verdrehte er gerne die Ohrläppchen, aber richtig!!
      Jürgensen soll später als Schulrat nach Kiel gegangen sein.

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  33. Körperliche Züchtigungen(!) habe ich in meiner Bugenhagenschulzeit 1948-52 reichlich erlebt, z.B. bekamen alle(!) am Ende einer Vertretungsstunde bei einer älteren Lehrerin mit dem Lineal eins über die hingehaltenen Finger gezogen. Danach in der Domschule nichts mehr dergleichen. In der Tat fiel das, so lernte ich es in meiner eigenen Ausbildung, unter Gewohnheitsrecht und wurde 1969 kassiert. Und bei Hans Werner Jürgensen empfiehlt sich dann vielleicht mal Nachrechnen: Er ist 1926 geboren, war bei Kriegsende 19 Jahre alt. Was Jungs in dem Alter in der Nazi-Zeit bei Kriegseinsätzen erleben mußten, ist uns allen erspart geblieben! Und wenn jemand sich aus heutiger Zeit über damalige Kleidung mokieren möchte: Auf einem Foto von 1950 stehe ich als 9-Jähriger in umgeschneidertem Militärzeug und war froh, wenigstens das zu haben. Daß wir bis 1952 mit Lebensmittelmarken zurecht kommen mußten und nicht mal satt zu essen hatten, gehört auch in die Zeit…

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  34. Moin alle zusammen,

    ich finde es gut, dass man sich auch noch einmal über die alte Zeit (sie war nicht nur schlecht) unterhalten kann. Ich selbst war von 1956 bis 1965 in der Bugenhagenschule. Auch im Spielmannszug war ich zur damaligen Zeit. Unter der Leitung von Hinrichsen und Lorenzen.
    Meine Lehrer während der Zeit waren Fr. Benkmann, Otto Hasse und Herr Lorenzen bis zur 9. Klasse. Auch der liebe Herr Brüning gehörte dazu. Allerdings nur als Werklehrer, wo er uns zeigte, wie man alte Schulbänke verarbeitet. Die erzeugten Schiffe wurden aus dem Fenster im Dachgeschoß ausgesetzt. Dafür flogen wieder die Schlüssel von Herrn Brüning.

    So hatte jeder der Lehrer seine Eigenarten und Züchtigungsmittel.

    Bei Herrn Hasse war es der Geigenbogen, der sich auf unsere Finger absenkte, und rote Striemen hinterließ.

    Herr Hasse war zwar sehr klein, aber er hatte auch seine Vorzüge. Wir sind zum Beispiel zu ihm nach hause gegangen, und haben uns über die Ergebnisse der geschriebenen Arbeiten erkundigt. Diese hat er uns auch bereitwillig erzählt. Auf den Klassenfahrten war er auch recht umgänglich.

    Über Frau Benkmann kann ich eigentlich nichts weiter erzählen. Sie hatte ich so um die 4. Klasse.

    Dann hatte ich bis zum Abschluß Herrn Lorenzen. Keine Schläge mehr. Ich kann nur sagen, für damalige Verhältnisse ein super Lehrer, zudem ich ihn dann auch noch von Anfang an im Spielmannszug hatte.

    Aber wenn ich die damalige Zeit mit der heutigen vergleiche dann wünsche ich mir, dass die heutigen Lehrer etwas mehr Möglichkeiten hätten um die Lernziele zu vermitteln. Heute läßt sich eine Lehrerin von einem Zweitklässler ans Schienbein treten und sagt dann nur noch, das mußt du doch nicht. Herzlichen Glückwunsch kann ich da nur sagen.

    Nach 20 Jhren hatten wir das erste Klassentreffen, und dann immer nach weiteren 5 Jahren. Es war schon nett anzusehen, wie sich die Klassenkamaraden verändert haben. Auch muss ich feststellen, dass die Treffen meist von den heutigen Auswärtigen bestritten worden sind. Die Schleswiger sind kaum gekommen.

    Seit einiger Zeit haben wir keine Treffen mehr, aber das kann auch daran liegen, dass wir auch schon alle so um die 60 Jahre sind. Das hat zwar eigentlich nichts zu bedeuten, aber einige werden bestimmt auch schon träge.

    In diesem Sinne bedanke ich mich bei euch, dass ich das loswerden durfte, und verbleibe mit

    freundlichen Grüßen

    Werner Süße

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  35. @ Werner Süße

    Hallo Werner,

    ich hoffe, Du klickst an dieser Stelle nochmal rein und liest diese Zeilen.

    Das Klassentreffen ist natürlich geeignet, auf den einen oder anderen früheren Klassenkameraden zu treffen.

    Ich kann mich an Deinen Namen irgendwie erinnern. Kann es sein, dass wir zusammen in die 1.-4. Klasse gegangen sind?

    Meine Klassenlehrerin in Klasse 1+2 war Frl. Mankowski (später Fr. Siemer), in Klasse 3+4 Otto Hasse. Ich bin dann zu Domschule gewechselt und glaube, Otto hat die Klasse danach noch behalten.

    Wir waren, wie damals üblich, eine große Klasse. Ich kann mich natürlich längst nicht an alle, aber an viele Namen erinnern: Wolfgang Heinrich, Gerhard Marchfeld, Michael `Schlitzi`Theimer, Fritz Nanz, Lothar Traulsen, Margitta Schatz, Manfred Völmecke, Klaus-Peter Birkholz, Karl (Carlo) Lübker, Karin Jürgensen, Claudia Klüver, Jutta Gollmer usw.

    Kannst Du Dich an welche erinnern?

    Gruß
    Jürgen Jürgensen

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  36. moin moin,

    narürlich erinnere ich mich noch an die Namen. Des weiteren waren da noch: Hans Jürgen Wieben, Karsten Hansen, Norbert Salz, Wolfgang Skork, Inge Jord, Wendelin ….? aus der Fritz Reuter Straße, Peter Vox, Ludolph Caspers, Birger Tüxen. Aber wie gesagt, ein Klassentreffen hat bei uns nur mit ca 10 Personen stattgefunden. Jetzt aber seit längerer Zeit keines mehr. Wird in unserem Jahrgang auch bestimmt langsam schwierig noch alle beisammen zu bekommen.

    Viele Grüße an Alle Werner Süße

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  37. Es ist eigentlich sehr interessant was Peter Voss so von mir zu berichten weiß. So einiges entspricht aber nicht ganz der Wahrheit. Es entspricht zwar der Wahrheit, das ich früher mal ein Raudi und Schläger war. Aber ansonsten ist der Rest reiner Quatsch. Aber Peter hat damals schon viel Quatsch gefaselt und wollte sich immer gerne hervortun.

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  38. Tja, Kurt, und was man nicht alles vergißt. Damals warst du ziemlich stolz auf die Geschichte mit Otto Hasse, und als du von Jürgensen zurückkamst, zu dem er dich gleich hingeschleift hatte, waren wir stolz auf dich. Als Raudi und Schläger habe ich dich nicht in Erinnerung, aber als handfesten Buschen.
    Den Rest kommentiere ich nicht, weise aber vorsorglich darauf hin, daß es zu den Aufgaben eines Klassensprechers gehört, sich manchmal hervorzutun. Du erinnerst dich?: Mokka Möller war Klassensprecherin bei den Mädchen, ich Sprecher bei den Jungs.
    Freut mich aber, von dir zu hören. Wohnst du noch in Schleswig?

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  39. auch ich wurde vom lehrer kaul geschlagen oft mit der hand im nacken war eine spezialität von ihm. einmal bin ich auch nach hause gelaufen, weil er mir meine aktentasche mit den blechschlössern um die ohren geschlagen hat. meine mutter ist dann auch zur hochform aufgelaufen. da war was los, aber seiddem hatte er mich in ruhe gelassen. an lehrer brüning erinnere ich mich auch noch er war sehr nett. kaul hat auch in meiner klasse von einem schüler eine zurückbekommen hubert overath hieß er. trotzdem wenn ich zurückblicke war es eine schöne zeit

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  40. Vermisse ich – mal wieder – einen gaaanz klitzekleinen dezenten Hinweis, was den Lehrkörper zum Ausrasten brachte?
    Es soll ja unter uns stets absoluten Unschuldslämmern = SchlülerInnen doch schon mal welche gegeben haben, die sehr genau wussten, wie man ihn auf seine Palme brachte?

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    • bei lehrer kaul war es so .wir saßen an einem 4er tisch monika will ,heinke schlüter , elfriede clausen und ich .monika (fuhrbetrieb will) heinke (schuhgeschäft)elfriede (bauernhof) ich war die arme aus der baracke brockdorff rantzaustr da gabs nichts abzubeißen ich hatte von haus aus schuld.

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      • kommt mir bekannt vor.
        Wir zogen 1959 Gott sei Dank nach Kiel und dort wurden meine schulischen Leistungen besser uns auch anerkannt.
        Kaul hatte doch seine Lieblinge.

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  41. moin moin alle zusammen, |-|

    hier ist es aber mächtig ruhig geworden. hat keiner mehr was zu schreiben. wie soll ich an meinen erinnerungen zehren, falls sich bei mir die altzheimer einschleichen. :lol: unser jahrgang wird immer dünner, und die wehwehchen schleichen sich ein.

    ich hoffe, bald wieder von euch zu lesen. bis dahin.

    vg. von werner

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  42. Moin Gerd, ich habe mich ja schon selber schon angesteckt.

    Ich hätte da noch Bilder die sich zu einem Rätsel eignen würden. Die haben zwar nichts mit Schleswig zu tun, aber ich wäre gespannt, ob es einer weiß, wie die Sache funktioniert.

    Es ist etwas altes, und ich habe sowas nie wieder gesehen.

    Ich werde natürlich im Kommentar danach die Sache aufklären.

    Ich kann nur soviel im Voraus sagen, dass wir drei Kinder, unsere Freunde und Nachbarskinder immer wieder begeistert waren.

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  43. 2te Reihe unten 3 von rechts Klassenfoto mit Herrn Hasse bin ich mit dabei. Mein Vater hat das Bild fotografiert. Die Negative und das Bild sind beim Umzug abhanden gekommen. Bin 64 Jahre geb.1949 und verheiratet.

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  44. Beim Vogelschießen war ich immer dabei bis es dieses nicht mehr gibt. Beim Ehemaligentreffen an der Bugenhagenschule habe ich Bilder. Da bei Herr Motullo und die ich kenne. Der Schulleiter Herr Jürgensen und Herr Sacht Klassenlehrer hat mich am16.03.1965 aus der Schule entlassen.

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