Dieses „neue“ Foto des Gallbergs (unten) ist „aufgetaucht…
Auf den folgende beiden Fotos aus dem Jahr 1973 ist der grausame Kahlschlag sichtbar, der den alten Häusern der Garaus gemacht hat (dem „Ollen Kotten“ steht wohl bald eine „Überbauung“ bevor). Dem Autohaus wurde es ja bald zu klein, es wanderte an den Stadtrand bei St. Jürgen aus. Irgendwann zog ein Supermarkt ein, der sich aber auch nicht mehr „rechnete“. Die neue Verheißung soll wohl ein neuer Markt werden, der dem „Ollen Kotten“ den Rest geben wird. Was soll dieser kleine, übrig gebliebene Bau auch noch neben all der neuen Hässlichkeit…
Bei Sönke findet man (wie üblich) genauere Informationen. Das „Landwirtschaftliche Haus“, Gallberg Nr. 12, nannte sich vorher „Zum Prinzen“.
Endlich mal ein Grund, das schöne Foto der Lornsenschule (von Krauskopf) ins Spiel zu bringen!
Björn Fischer aus der Feldstraße 15a hat 1994 die Lornsenschule abgeschlossen; er ist also für „unsere“ Verhältnisse ein noch sehr junger Mann. Gleichwohl ist er an den alten Schleswiger Zeiten interessiert. Er war sogar schon drauf und dran mit seiner Digi bei „Sohrbeck“ am Stadtfeld anzurücken, weil er (und seine Frau) glaubten, dass sich dort früher „Reimers Gaststätte“ befunden hatte.
Björn hat jetzt zwei Bitten, Bitte Nr. 1:
Hallo Gerd,
kannst Du zusammen mit den „alten“ Schleswigern im Rahmen der „Gaststätten-Suche“ mal nach Bildern und möglicherweise Geschichen im Zusammenhang mit der „Angler Börse“ vom Gallberg fahnden?
Das war ein Restaurant/Kneipe (eher wohl Speiselokal), das sich im Bereich vom heutigen Supermarkt gegenüber vom Kaufhaus Ahrens befunden haben müsste.
Mein Großonkel und seine Frau haben dieses geführt. Meine Großtante wurde zusammen mit meiner Oma und Teilen meiner Familie väterlicherseits aus Pommern vertrieben. Dieses Lokal muss es also nach ’45 in Schleswig gegeben haben.
Ihr habt so gute Quellen und Bildressourcen – vielleicht gibt es da auch etwas für mich zu erfahren. Bis jetzt habe ich in Erinnerung, dass ich auf Familienfeiern mal Bilder aus dem Inneren gesehen habe.Ich würde das Ganze gerne mal in den Zusammenhang des Gallbergs einordnen können…
Also Björn, was die „Gaststätten-Suche“ betrifft, triffst Du hier bei uns auf eine erfahrene und hochmotivierte Mannschaft. Wir glauben sagen zu dürfen, dass wir hier schon einige Erfolge aufzuweisen haben…:oops:
Schauen wir doch mal nach, was wir so im Bestand haben (bevor sich die Experten äußern):
Links die Spirituosen- & Colonialwaaren Handlung von J. N. Henningsen. Rechts daneben der Angler Hof, betrieben von Hans Jens. In dem 5. Gebäude von links das Landwirtschaftliche Haus, ein Gasthaus.
An dieser Stelle ist jetzt das Zitat von unserem Experten Norbert Neidebock anzubringen, das hier zu finden ist.
Hmhmm! Ob es in der Michaelisstraße als erstes Gummiadler gab, entzieht sich meiner Kenntnis!
Ich kannte nur die aus der Kupferkanne ex Angler Börse am Gallberg. Dort gab es auch „Hühnersuppe mit Alles drin“ . So stand es original am schwarzen Brett
Torsten Hansen: Ich „oute“ mich: Habe gern bei Callsen & Wille Autos geguckt! Immerhin war mein erster Wagen natürlich ein Käfer und von diesem Autohaus….
(Und in der Baulücke rechts neben dem Autohaus ist jetzt wohl der Supermarkt, nicht Björn? Super, kann man da nur sagen!)
Torsten Hansen hat die SN vom 27.11.07 gelesen:
Dorothea Marquardt kommt eilig den Berg herunter, sie lebt in St. Jürgen, will sofort in die Innenstadt. Über den Gallberg sagt sie: „Es ist tot hier.“
So Leute! Gibt’s noch was zur „Angeler Börse“?
Klar! Von
Norbert Neidebock:
Die Angler Börse war mal das Vereinslokal des Männergesangverein Germania von 1864 bis es zur „Kupferkanne“ wurde. Mein Opa war Mitglied. Zu Weihnachten gab es immer ein großes Fest für die Kinder mit einer kleinen Theateraufführung. Ich mußte da auch mitmachen und erinnere, daß ich mal einen Polizisten spielte, der eine große Pickelhaube aufhatte. Ich hatte Mühe gehabt, das Ding auf meinem Kopf zu behalten, denn es war ja für einen Erwachsenen gemacht! Ich war damals zwischen 10 und 12 Jahre alt.
Kommen wir zu Bitte Nr. 2:
Björn schreibt:
…Wie ich schon mal sagte, wohne ich in einem Haus in der Feldstraße, quasi gegenüber der alten Meierei – in der Nummer 15a. Seit einiger Zeit kann ich vom Balkon auf die Reihenhäuser schauen, die jetzt dort stehen, wo ich in meiner Kindheit noch die Milchwagen und Laderampen habe stehen sehen – und die Körbe, in denen die „Schlauchmilch“ abgepackt wurde.
Mein Opa hat das Haus 15a gebaut – und da komme ich zu meiner zweiten Bitte:
Nach seinen Erzählungen hat er das Haus (6-Familien-Haus) auf dem Grundstück einer Räucherei gebaut. Und zwar quasi um diese Räucherei herum. Wenn es da weitere Infos und möglicherweise Fotos gäbe, wäre das klasse. Sicherlich auch für meinen Vater, dem das Haus heute gehört.Björn hat sein Handy gezückt:
…anbei ein Bild mit Blick auf die Baulücke und das Meiereigebäude aus Sicht unseres Balkons (Feldstrasse 15a)…
Wie bereits erwähnt, auf diesem Grundstück, von dem aus ich fotografiere, soll sich mal eine Räucherei befunden haben.
Das Schild vor dem Grundstück Nr. 15 (Wohnanlage) hängt dort bereits nahezu seit den ersten Abbrucharbeiten. Die haben irgendwann im Herbst 06 mal was getan – kann sogar noch früher gewesen sein. Seit einem Jahr ist da nichts mehr passiert.
(Das Luftbild aus dem Jahr 1985 zeigt Haus Nr. 15 und die Meierei, beide noch intakt. Quelle: Luftbilder von Schleswig.)
Björn, befindet sich die „Ruine“ bzw. der „Schandfleck“ genau an der Ecke Feldstraße/An der Schanze? Hättest Du ein Foddo?
(Sönke Hansen hat mal kurz die Ruine fotografiert)
So Björn, bitte festhalten:
Benny Gutmann:
Meinem verstorbenen Schwiegervater Helmut Andresen – er war vom Kriegsende bis zum Renteneintritt auf der Sanitätsmeierei – gehörte das Haus Feldstraße 15.
Nach dem Tod meiner Schwiegermutter hat meine Schwägerin Ellen F. das Haus nebst Grundstück (meiner Meinung nach ein Sahnestück) verkauft. Seitdem ziehen sich die Abrissarbeiten dahin.
und jetzt:
Nach Erzählungen meiner Frau Ute soll diesem Haus eine Räucherei gewesen sein. Im Keller war noch eine Räucherkammer zu sehen.Meine Frau ist sich sicher, daß auf dem Grundstück 15a noch vor ca. 60 Jahren eine kleine Gärtnerei (Guthardt) gewesen ist. Sie weiß es noch, daß sie dort in einem großen Treibhaus als Kind gespielt hat.
(Hat Ute eine Mütze auf?)
Na, Björn, ist das was?
Links:
Bilder vom Gallberg
CLIP
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Ich „oute“ mich:
Habe gern bei Callsen & Wille Autos geguckt !
Immerhin war mein erster Wagen natürlich
ein Käfer und von diesem Autohaus….
Hallo, bin in den letzten Tagen nicht dazu gekommen von meinem Balkon aus ein Foto zu machen, aber auf den Bildern von der „Ruine“ kann man links im Hintergrund das Haus 15a sehen.
Dort muss sich wohl mal eine Räucherei befunden haben, wenn ich meinen Großvater richtig verstanden habe. Fragen kann ich ihn leider nicht mehr.
Der Gallberg gerät ins Abseits
27. November 2007 | Von fil
Um den Gallberg wird es ruhig: Passanten eilen vorbei, Läden stehen leer, Geschäftsleute laden andernorts zur Neueröffnung ein. Ihre Kritik am Viertel: schlechte Verkehrsanbindung, wenig Parkmöglichkeiten. Die IGL fordert von der Stadt ein Einzelhandelsgutachten für alle Randgebiete.
Verwaiste Einkaufsstraße: Der frühere „Spiel & Spaß“-Laden (links) steht immer noch leer.
Schleswig – – Gallberg im Herbst 2007. Kein „Spiel & Spaß“ mehr. Wolfgang Tries ist weg – Neueröffnung in der Königstraße. Keine Buchhandlung „Eule“ mehr. Tanja Richter ist weg – Neueröffnung am Schwarzen Weg. Kein Thailänder mehr. Kein Steak-Haus mehr. Kein Leben mehr im Parterre von Haus Nummer 15. Nachmieter sind gesucht, Büroräume zu vermieten – nur noch darum scheint es am Gallberg zu gehen, zwischen Bäckerei, Fußpflegepraxis und Versicherungsbüro. Gallberg, das Stiefkind? Sogar Waisenkind? Dorothea Marquardt kommt eilig den Berg herunter, sie lebt in St. Jürgen, will sofort in die Innenstadt. Über den Gallberg sagt sie: „Es ist tot hier.“
Der gesamte Artikel findet sich unter
http://www.shz.de Lokales Schleswiger Nachrichten
– und er stimmt wohl auch, wie wir als
Besucher vor einigen Wochen feststellen
konnten.
@Benny:
Super – Danke für die Infos über Haus Nr. 15 und Haus Nr. 15a!
Bin etwas erstaunt darüber, dass mein Großvater immer etwas von einer Räucherei erzählte, die auf dem Grundstück 15a war, aber vielleicht habe ich von den Erzählungen auch was falsch in Erinnerung.
Ich meine mich zu erinnern, dass mein Großvater den Herrn Andresen gut kannte. Mein Großvater wohnte in der Neuen Reeperbahn und war Maurer in der „Anstalt“. Natürlich war er oft in der Feldstrasse 15a, denn es war immer was zu reparieren oder zu richten. Er hat dann über den Jägerzaun hinweg immer einen Plausch mit dem Herrn gehalten, der da wohnte. Hatte der Herr Andresen einen kleinen Dackel – irgendwie ist mir so. Dann erinnere ich mich aus Kindheitstagen auch noch an ihn…
Auf dem letzten Bild mit dem Kleinkind ist ein Stück des Hauses zu sehen, in dem ich heute wohne. Das alte Bild von Nummer 15 ist auch sehr interessant. Schade nur, dass man das dahinterliegende Grundstück nicht sieht.
Aber vielen Dank für die Erläuterungen!
Die Angler Börse war mal das Vereinslokal des Männergesangverein Germania von 1864 bis es zur „Kupferkanne“ wurde. Mein Opa war Mitglied. Zu Weihnachten gab es immer ein großes Fest für die Kinder mit einer kleinen Theateraufführung. Ich mußte da auch mitmachen und erinnere, daß ich mal einen Polizisten spielte, der eine große Pickelhaube aufhatte. Ich hatte Mühe gehabt, das Ding auf meinem Kopf zu behalten, denn es war ja für einen Erwachsenen gemacht! Ich war damals zwischen 10 und 12 Jahre alt.
Für den Admin sind das Zeichen schwerer Kommunikationstörungen:
Dieses hier ist der vollständige Leserbrief von Prof. Dr. Rainer Winkler in den SN vom 7. Juli 2011:
Am 12. Juli antwortet der SPD-Ratsherr Reinhard Vieth (hier nur zwei Sätze aus dem Leserbrief):
Zur Sache selbst, kann und will sich der Admin nicht einmischen. Es ist eben nur interessant zu beobachten, wie sich das „Establishment“ mit den „Fortschrittlern“ beharkt…
Komisch ist nur die Sache mit der Therme. Die „Bewahrer“ des Alten sind für den Neubau einer Therme und die realistischen „Tante-Emma-Laden-Gegner“ scheinen etwas gegen die „Wellnesstherme“ zu haben…
So haben übrigens Leserinnen und Leser des „Klassentreffens“ bisher abgestimmt…
Zur „Angler Börse“
1.Inhaber Borchers
2.Helmut Rehberg
3 Helene Danilewski (kam mit den ganzen Familienmitgliedern Balkow und Hofmann aus Berlin)
4.Kupferkanne (Inh.unbekannt)
In der Angler Börse,wurde jährlich das große Verspielen durchgeführt. Der Ansager war immer Jürgen Hagge aus Busdorf.
Am Haupt-Peermarktstag, war abends noch eine richtige Tanzveranstaltung. Als jugendlicher und noch Lehrling,habe ich da auch noch gekellnert und Angler Muck serviert.
Zur Angler Börse ex „Landwirtschaftliches Haus“.
1945 war der Wirt Thomas Thomsen. Mein Großvater war dort nach Kriegsende mit dem Büro der Landesbrandkasse einquartiert!
das Landwirtschaftliche Haus gehoerte meinem Grossonkel Thomas Hansen, dort hat auch mein Vater meine Mutter kennengelernt-vor dem Krieg.
Dank an Peter Jepsen,
der Name meines Großonkels ist Walter Rehberg. Bei Helmut Rehberg wird es sich also um einen Verwandten (Bruder, Schwager, Vater etc.) handeln…