Klassentreffen 1964er

Update 3.8.2022

Alter Eintrag:
In den Schleswiger Nachrichten wurde von einem Klassentreffen im Jahr 1999, 35 Jahre nach dem Abschluss, berichtet. Von Interesse sind vielleicht folgende, von mir frei formulierte Aussagen aus diesem Bericht:

  • Klassentreff war zu Schulzeiten die Kneipe Zur Eiche im Stadtweg
  • “Du unverschämtes Subjekt” gehörte unverwechselbar zur Terminologie von Frau Lattermann
  • Im Klassenbuch war der Stand des Vaters vermerkt und auch ob es sich um eine Flüchtlingsfamilie handelte. Es gab schon Unterschiede in der Behandlung von Arbeiter- oder Beamtenkindern
  • Schüler mit langen Haaren oder Lederjacken bekamen Ärger in der Schule
  • Heimliches Rauchen in der Schule wurde mit dem Rausschmiss bedroht
  • Unmittelbar nach den Abschlussarbeiten gab es ein “verbotenes” Schülertreffen in der “Lollfußtreppe“. Es gab einen Kontrollanruf aus der Schule, wobei der Wirt behauptete es wäre Ruhetag, um die Schüler zu schützen. Trotzdem linsten kurze Zeit später Frau Schäffler und Frau Dr. Moritz durch die Fenster der Kneipe.
  • Der junge Mathelehrer war der Schwarm der Mädchen…

Update:
Da im “Klassentreffen” nichts mehr los ist, es mal wieder sehr heiß ist – und der alte Eintrag schon 15 Jahre alt ist, hier kleine Ergänzungen:

– Die Kneipe hieß ja wohl “Zur Deutschen Eiche
– Auch ein Schüler der Domschule hat sich noch 1966 staatstragend zu den Erscheinungsformen der Jugendkultur geäußert

Hier ist ein Bild des Mathelehrers.


894 Ansichten

4 Gedanken zu „Klassentreffen 1964er“

  1. Ich will ja nicht sagen dass unsere Lehrer alte Nazis waren, aber sie waren doch sehr von ihrer Erziehung in der Nazizeit geprägt. Das betrifft natürlich nicht nur unsere Lehrer sondern eigentlich die Generation unserer Lehrer.
    Um dies zu begreifen mußte ich allerdings doch schon etwas älter werden.

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  2. Dem kann ich nur zustimmen. Unser Klassenlehrer von der Gallbergschule hatte nichts besseres zu tun, als uns Schülern den Haß auf die dänische Minderheit einzuimpfen. Das ging so weit, daß wir dänische Schüler auf dem Heimweg vertrimmten!

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  3. Der Rausschmiß wg. Rauchens war keine leere Drohung: Ein Klassenkamerad wurde in der Pause auf dem Nachbargrundstück mit Zigarette erwischt und “flog” umgehend von der (Dom-)Schule. “Gnädigerweise” aber nur von ihr. Er durfte dann eine Flensburger Oberschule besuchen, hatte also nicht mehr den kurzen Fußweg, sondern wurde Fahrschüler…
    Einige Jahre später wurden an Schulen in S-H Raucherzimmer eingerichtet, damit sie es auch recht gemütlich hatten…
    Überrascht bin ich doch, wenn Lehrern so großer Einfluß zugesprochen wird, besonders bei den paar Wochenstunden Fachunterricht pro Lehrkörper an weiterführenden Schulen.
    Welche Prägung erzielten dann erst im jahrelangen Umgang unsere eigenen Eltern? Waren die von der Nazizeit unberührt geblieben, niemals in der Partei gewesen, nie etwas gewußt oder gar begeistert mitgemacht?
    Die eigenen Eltern? Niemals!!! Die Zeit hatte es für die gar nicht gegeben !!??
    Für mich findet Erziehung erstmal im Elternhaus statt. Da wird das Fundament gelegt für das, was dann draufpaßt…

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  4. Wir gingen zum Schmöken an den “Frei”Strand hinter den gammeligen dänischen? Bootsschuppen. Da waren wir weit genug weg und vor Überraschungen durch übereifrige Lehrer sicher.
    Der Klassenkamerad ist wohl ein bisserl blöd gewesen oder dumm aufgefallen ooooder die Lehrer mochten ihn nicht.:'(
    Obwohl ich Lehrern oft kritisch gegenüberstehe, muß ich dem zustimmen, daß die Erziehung an erster Stelle den lieben Eltern zusteht!
    Das wird heute leider allzuoft vergessen und der Ruf nach dem Staat (bzw. Lehrern)ertönt bei den Flachpfeifen(hier Eltern)gaaanz schnell.

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