Der Fünfti..enkrug

Bild links: Bildarchiv Foto Marburg

…mir (Wolfgang Kather) hat mal ein Arbeitskollege während meiner Lehrzeit bei der Fa. Barkow folgende Geschichte erzählt, deren Wahrheitsgehalt ich natürlich nicht abschätzen kann, ich halte sie aber für eine lesenswerte Anekdote (Der Kollege hatte vorher auf der Zuckerfabrik gearbeitet!).
In der Langen Straße, an der Ecke zur Kälberstraße war das Lokal Torhalle, im Volksmund Fünf Ti..enkrug genannt (ausgeschrieben Ti..enkrug, da eine der drei Schwestern, die den Krug betrieben, eine Brustamputation gehabt haben soll).

Sönke Hansen: …Übrigens hatte eine Schliemann irgendwann aufgehört oder ist verstorben, da wurde aus der 5-Ti**enbar die 3-Ti**enbar.

Diesen frequentierten nach Feierabend viele Zuckerfabrikarbeiter. Die Gaststube war quer liegend rechteckig, siehe Anlage, in der Mitte war eine Trennmauer um die herum man zur Toilette kam, rechts von der Mauer war der Tresen. Eines Tages standen drei schon abgefüllte Kollegen der Zuckerfabrik vor dem Tresen am Bier und Köm trinken.

Einer von ihnen sagte er wolle zur Toilette gehen, der zweite sagte ich komme mit, der dritte, der noch sein Bier in der Hand hielt sagte wartet, ich will noch austrinken, dann komme ich auch mit – aber sie warteten nicht. Nun war der letzte der drei, der hinterher wollte, aber schon so bezecht, dass er zwar noch wußte, dass er rechts um die Ecke mußte aber, die Trennmauer verpaßte und direkt hinter dem Tresen landete, sein Ablaßventil aus der Hose holte und zu einer der sofort keifenden Wirtin meinte, was machen denn hier Frauen auf der Herrentoilette.

Noch eine Anekdote aus der Torhalle von Holger Petersen:

Die geliebte Torhalle, wer kennt sie nicht.
Sowohl in der Gruppe, als auch als Einzelgast war den 5-3T Gastronominnen schnelles Trinken und/oder Geräuschkulissen verpönt. So erinnere ich mich an einen Sommertag in 1967, als ich die Erzieherfachschule besuchte und mich auf den Unterricht des kommenden Tages vorbereiten wollte, also ging ich an den Tresen (man mußte sich sein Getränk bei den Damen abholen) und erstand eine Flasche Bier, bei sofortiger Bezahlung. Nach ca. einer Stunde des Studierens von verschiedenen Lektüren, erdreistete ich mich nach einer weiteren Flasche Bier zu fragen, ich bekam sie mit dem Unterton einer pädagogischen Belehrung: Junger Mann, hier wird sich nicht betrunken. Köstlich, solche oder ähnliche Kneipen (Erwin Thom, Passage) gibt es leider nicht mehr. Armes Schleswig!!!
 
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6 Gedanken zu „Der Fünfti..enkrug“

  1. Hallo nach Schleswig,
    hier noch eine kleine Geschichte zum 3-Ti….Krog. Nach unsere Hochzeit besuchten meine Frau und ich Schleswig. Es war ein kalter, windiger, also ungemütlicher Tag. Nach einem Rundgang am Holm und Besuch im Dom kamen wir an besagtem Krug vorbei und kehrten ein. Wir waren die einzigen Gäste. Auf unsere Bestellung: ein Köhm und ein Bier fragte eine der Damen: „Wollen Sie den Köhm zu -,80 Pfg. oden den Guten“? Damit war ja klar was man bestellte!
    Grüße
    Uwe C.

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  2. Die Torhalle war köstlich,wenn Kalli von der Zuckerfabrik dort Klavier spielte,die Biergläser waren oft angestaubt,das Augenlicht der alten Damen ließ wohl nach.Ich holte dort manches mal Bier für Elsa Ahrens,die Wahrsagerin.Sie wohnte im Eckhaus Langestr.-Königstr..

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  3. Moin,
    bin Jahrgang 54 und durfte wenn wir Besuch bekamen Bier von der Torhalle holen. Ich kann mich noch gut an alles hier beschriebene erinnern, besonders an die Pfandmarken aus Pappe und Torhallennstempel drauf. Na ja und dann bin ich wieder zurück zur Langen Str. 1. Lange ist es her und ich hab wenig Hoffnung das dies jemand liest. Und erst recht nicht mir antwortet. Oder? M. f. G. Herbert

    Admin: https://gerdtams.de/wp-content/gallery/schleswig2/LangeStrasse1-3.jpg

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      • Moin,
        Danke für den Kommentar. In der Kaelberstr. wohnte ein Klassenkameraden von mir (Galbergschule) der heißt Soenke Claus und gleich oben an der Langen Str, Musikhaus Forck und Tabakwarengeschaeft Vollbaer in dem Haus oder eins weiter wohnte auch „Hansi“. Ich lebe seit 1984 in Harrislee. Bin jedoch oft in Schleswig und freue mich immer sehr wenn ich Menschen treffe mit denen ich mich austauschen kann. So viel erstmal…
        Liebe Grüße
        Herbert

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        • Moin moin!
          Meine Bindungen an Schleswig sind sehr geschrumpft, weil alle, die besucht werden konnten, mittlerweile gestorben sind. Nach den Eltern meines Vaters hat die Familie Baykowski in dem Haus gewohnt. Die „alten“ Baykowskis sind mittlerweile gestorben. Sie sind mehrfach in Schleswig umgezogen. Meine erste Frau ist auch eine Schleswigerin und ist mit mir 1967 aus Schleswig weggezogen. Meine Jahre in Schleswig habe ich zuerst in St. Jürgen (Drei Kronen) und dann in der Angelner Straße zugebracht. Das „Klassentreffen“ (dieses Blog hier) lebt vorwiegend von alten Fotos und Kommentaren von Schleswigern und Weggezogenen. Aus eigenem Erleben kann ich nicht allzuviel beitragen…

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