Herr Möller



Herr Möller war unser uralter Zeichenlehrer. Er war sehr groß, hatte ein langes Gesicht wie Don Camillo und seine Berufung war die russische Sprache. Er hat uns häufig erzählt, dass er dabei war, einen russischen Roman zu übersetzen (war es was von Dostojewski?).

Ich habe ihn viel später mal in Kiel gesehen, gebeugt und gebrechlich. Ich glaube nicht, dass er mich erkannt hätte.
 
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2 Gedanken zu „Herr Möller“

  1. Herr Möller war unser Musiklehrer. Der Musikraum war schon im neuen Schultrakt, in dem auch die Aula war. Diesen Trakt durften wir nicht selbstständig betreten, sondern mussten vor den Toiletten auf unsere Lehrkraft warten.

    Wir müssen in der neunten oder zehnten Klasse gewesen sein, als der Film “Der Pauker” in Schleswig lief. Allein der Titel des Filmes muss das Lehrerkollegium, oder Teile davon, in Aufruhr versetzt haben. Wir hatten den Film noch nicht gesehen, als wir auf die glorreiche Idee kamen, zur Unterrichtsstunde von Franz Möller mit umgebundener Krawatte, was wir sonst nur machten um älter auszusehen damit wir in den Kinos Filme ab 16?, 18? sehen konnten (was nicht immer erfolgreich war), zu erscheinen.

    Franz Möller hat sofort rot gesehen und ich gehörte zu denen die kräftig eine gescheuert bekamen. Das war Anlass genug, uns den Film anzusehen – und danach verstanden wir die Welt nicht mehr!

    Franz Möller hatte, wenn ich mich recht erinnere, drei Kinder. Ich glaube alles drei Söhne, die älteren gingen zur Domschule, der jüngste, Matthias (Schreibweise?), Spitzname Metze oder Metzel, war eine zeitlang auf unserer Schule und in unserer Klasse.

    Er war bei unseren ersten Jazzversuchen dabei und lieh sich bei seinem Vater, ohne dessen Wissen, das Cello aus, dass wir als Bassersatz benutzten. Das hat Metze wohl fix Ärger eingebracht (was ich heute Verstehen kann).

    An einem Tag im Winter, an dem wir bei Herrn Möller Unterricht hatten, kam Metze, bekleidet mit Hemd und kurzen Lederhosen, zur Schule. In der Franz Möller Stunde musterte Herr Möller kurz seinen Sohn und gab den Kommentar ab: Möller, Du solltest Deinen Eltern sagen sie sollten doch mehr auf deine Kleidung achten. Da er von Eltern sprach muß zu der Zeit seine Frau noch gelebt haben, die Ende der Fünfziger, Anfang der Sechziger an Krebs gestorben ist.

    Metze/l ging die letzten Schuljahre bzw. das letzte Schuljahr in Fleckeby auf dem Aufbauzug zur Schule.

    Hierzu hat Karl Mügge kommentiert:

    Gelacht habe ich über Metze Möller. Der muß aber nach meiner Zeit gekommen sein. Den alten Möller höre ich heute noch seine Lieder von “LÖWE” singen. Metze war ein Spielkamerad von mir da dieFamilie Möller auch im St.Johanniskloster wohnte.

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    • “Metze” ist mein Onkel Matthias Franz (*1944). Er hatte noch drei Brüder: Sein ältester Bruder Peter Franz Friedrich Jes Möller (1936 – 2018) war mein Vater. Christoph Franz Lothar Fritz war der Zweitälteste (1939 – 2007) und der Jüngste hieß Thomas Franz (1948 – 2016). Mein Großvater Franz Alwin Ferdinand Möller ist 1988 in Hamburg gestorben.
      Sein Vater war Jes Christian Heinrich Möller (1862 – 1942), der auf dem Holm den Ökelnamen Pünter hatte. Er war mit Hermine Marie Louise Möller geb. Möller (1865 – 1945(?) verheiratet. Hermine entstammte der zweiten Möllerfamilie auf dem Holm. Ihre Mutter war Margarethe Sophie Johanna Möller (1837 – 1888). Ihr Vater, ein preußischer Soldat mit Namen Kilborowski, der ein Jahr nach ihrer Geburt verstarb. Der Vater ihrer Mutter Johann Christian Möller (1807 – 1884) hat sie adoptiert und so kam es, dass sie nun eine geborene Möller war.

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