Post von Frank Kemnow

Sehr geehrter Herr Tams,

schon seit Jahren verfolge ich Ihre Seiten und schäme mich eigentlich, dass ich Ihnen nicht schon viel früher geschrieben habe. Einerseits bin ich zugezogener Schleswiger (vormals Eckernförde), mit viel Interesse für diese schöne Stadt, andererseits ist es immer wieder schön, zu sehen, wie sich eine Stadt im Laufe der Zeit verändert (nicht immer zum Positiven, aber lassen wir das). An dieser Stelle möchte ich zum Ausduck bringen, dass ich Menschen bewundere, die sich mit solcher Hingabe der Pflege dieser Seiten verschrieben haben. Beruflich habe ich das Vergnügen, auf das umfangreiche Archiv von Herrn Krauskopf zugreifen zu können und es erfreut mich, wenn ich die Zeit habe, immer wieder in seinen Bilder zu stöbern.

Kommen wir nun

zu „des Pudels Kern“: Seit ca. 1/2 Jahr wohnen wir im Lollfuß 15. Wie Sie vielleicht wissen, residierte hier „Spenglers Hotel“. Leider konnte ich in Ihrem umfangreichen Bildmaterial nichts darüber lesen oder erfahren. Heute habe ich mich auf den Dachboden getraut und habe dort (für meine Begriffe) wahre Schätze gefunden.

Zum Einen ein Heft des Schleswiger Verkehrs- und Verschönerungsvereins, von 1950, dann Zimmerausweise von Spenglers Hotel, sowie eine Beilage mit Geschäftsanzeigen, wie ich sie in dieser Form auf Ihren Seiten noch nicht gesehen habe.
Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Rest-Sonntag.

Mit freundlichen Grüßen

Frank Kemnow

…Zimmerausweise von Spenglers Hotel sowie eine Beilage mit Geschäftsanzeigen:


…ein Heft des Schleswiger Verkehrs- und Verschönerungsvereins, von 1950:














Admin: Ich würde sagen, dass einige der bemerkenswert schönen Fotos von Schensky sind. Das gilt auf jeden Fall für das Foto von Schloss Gottorf.

Frank Kemnow: …hat mich gefreut, wenn ich Ihnen weiterhelfen konnte und sehe, dass auch schon einige Kommentare „eingetrudelt“ sind. Dann bin ich über die Diskussion mit der Altersverifikation gestolpert und habe feststellen müssen, dass ich Ihnen 2 Seiten des Prospektes unterschlagen habe (war wohl falsch geheftet oder es hat jemand die 2 Seiten herausgerissen). Im Anhang die 2 fehlenden Seiten, mit der Altersangabe, damit sich keiner mehr den Kopf zerbrechen muss. Sollten mir weitere Schätzchen in die Hände fallen, lasse ich es Sie wissen.

Nochmal Admin: Jawoll! Die Fotos sind aus den Landesmuseen, von Schensky und von Bull

Admin: Drei Fotos aus dem „Bestand“:

Das Fachwerkhaus Lollfuß 15 ist auf dem linken Foto genau in der Mitte.

Admin: Ich hätte Interesse daran, die Fotos aus dem Prospekt den Autoren zuzuordnen. Daher die Frage:

Weiß jemand etwas über den Fotografen „Bull“?

Übrigens: Was wissen „wir“ über den „Umschlagzeichner“ Paul Schönke? Dieses:

Schönke, Paul, Bühnenbildner, Kunstmaler, Restaurator *1887 in Kiel, gestorben 1964 in Schleswig

Nach einer äußerst erfolgreichen Laufbahn und einem reichen Wirken als Bühnenbildner trat Paul Schönke 1952 in den Ruhestand, ohne sich allerdings der völligen Ruhe hinzugeben. Er ließ von da an jene Fähigkeiten und Begabungen in sich zu ihrem Recht kommen, die in der beruflichen Beanspruchung zu kurz kamen. Paul Schönke wirkte unter anderem als Dozent für Zeichnen und Aquarellieren an der Schleswiger Volks-Hochschule. Mehreren hundert Ölgemälden, an denen der Zahn der Zeit genagt hatte, hat er als Restaurator wieder neues Leben zu geben verstanden und vielen Besitzern von Ölbildern die Freude an ihrem Eigentum wiedergegeben. Darüber hinaus war Paul Schönke selbst als Kunstmaler tätig. Im Portät und Landschaft weiß er vom Wesen der Menschen und der Dinge auszusagen. Besonders die Schleswig-holsteinische Westküste mit den Halligen und dem kraftvollen Wechselspiel der Gezeiten hat ihn immer wieder angezogen.

(Oben links das Aquarell „Missunder Fährhaus“ von Paul Schönke)

Admin: In der Landesbibliothek habe ich den Prospekt mit den Fotos mit einer etwas anderen Werbebeilage aus der gleichen Zeit gefunden. Die Beilage folgt hier komplett kopiert. Wer mag, kann vergleichen!
(Eine Beilage (oben) ist von Heinrich Maas gedruckt, die andere von den Schleswiger Nachrichten)







Diesen Prospekt von 1959 hat Susanne für das „Klassentreffen“ ersteigert und kopiert – vielen Dank, Susanne!








2.023 Ansichten

11 Gedanken zu „Post von Frank Kemnow“

  1. Spenglers Hotel muß wohl vor meiner Zeit gewesen sein, „Paul Lemke Sportartikel“ kenne ich wohl – ist das gegenüber von Georg Abel und Kunstklause ??
    Paul Lemke war doch später in der Michaelisstraße 58 und baute Tischtennisplatten, oder ????

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    • In Spenglers Hotel wohnten britische Besatzungssoldaten nach dem II.Weltkrieg,das Hotel wurde von Fam.Wisina betrieben,später als Spielzeugladen und Puppenklinik,und Verkauf von Waren der Imperial-Tischtennisfabrik(Paul Lemke).In der Michaelisstr. ,in dem Haus von Spirituosen-Walbohm,hatte Imperial nur ein Lager. Die eigentliche Fabrik war in den 60er in der Friedrichsstr.,später neben der Nordfleisch-AG.Ich habe bei Imperial ca.35Jahre gearbeitet.

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  2. Das ist ja ein Schnäpchen, lieber Admin, der einen Sprachlos macht!!!!!!
    Ich bin als erstes über die Höhe des Domturmes gefallen, die seit der Renovierung in der zweiten Hälfte der 50er unter der Bauleitung von Jens-Uwe Plaths Vater auf 110m reduziert wurde, dafür hätte ich mich schon loben können, aber dann die Hinweise auf Reichspost und Reichsbahn deuten auf das Ende der 40er Jahre hin.

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  3. Hmmm Wolfgang, vielleicht könntest Du mir das mit den „Hinweisen auf Reichspost und Reichsbahn“ nochmal erklären. Ich komme da nicht ganz mit… :-/

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  4. Ich wollte damit einen Hinweis auf die Datierung geben, die Reichsbahn wurde in Deutsche Bundesbahn umbenannt am 07.09.49, die reichspost wurde in Deutsche Bundespost umbenannt 1950.

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  5. Stimmt, Brillen-Bull war neben der Eisdiele.Nur:1950 gab es m.E. das Gebäude mit „Venezia“ und „Brillen-Bull“ noch nicht.Das kam erst Ende der 50er.
    So kann man nicht sagen, ob der Fotograf und der Optiker die gleiche Person ist.

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