Wir sind topaktuell!

Dieser Beitrag hier kommt aus der Versenkung vom Nov. 2011. Er zeigt, dass sich auch in Schleswig die Dinge “dynamisch” entwickeln. Wir halten fest, dass Erstens: Das Theater inzwischen abgerissen wurde, Zweitens: Die “Gesundheitstherme” auf der Freiheit nicht gebaut wird und Drittens: Die Schwimmhalle in der Friedrich-Ebert-Straße renoviert wurde und jetzt ein “Fjordarium” ist. Ach ja: Und Schleswig ist jetzt eine Wikingerstadt!

SN vom 4.11.2011 (Zitate):

Um den Neubau des Schleswiger Theaters zu finanzieren, könnte man die Fördergelder für die Therme ummünzen. Dafür wirbt der Sozialdemokrat Ingo Degner.

Die CDU wittert Verrat:

Auch CDU-Fraktionschef Holger Ley hält die SPD-Idee “für unverantwortlich und unrealistisch”.

“Team Vivendi” weiß genau, dass “unsere Gesundheitstherme” ein Erfolg wird:

Dr. Jürgen Wernekinck, geschäftsführender Gesellschafter vom Team Vivendi, sieht das ganz anders. “Eine Umlenkung der Investitionen zum Theater bringt die wirtschaftliche Entwicklung in Schleswig nicht voran. Dagegen würden wir durch unsere Gesundheitstherme über 200 000 Gäste und 130 000 Übernachtungen nach Schleswig ziehen. Das bringt zusätzliche Arbeitsplätze und einen riesigen Schub für die Stadt.”

Norbert:

Im Bericht des Bundes der Steuerzahler steht, daß die sog. Spaßbäder immer mit überhöhten Zahlen jonglieren und deshalb viele eine ewige Unterstützung seitens der öffentlichen Hand gebrauchen, wenn sie nicht dichtmachen wollen.

Admin:

Aber Norbert! :no: Wir habe es mit “unserer Gesundheitstherme” zu tun. Spaßbäder sind ja wohl etwas für das Prekariat. Die werden doch wohl aus der Gesundheitstherme wegbleiben. Die anderen 200 000 besser gestellten (FDP-Wähler?) Badenden kommen in hellen Scharen…

Volkes Stimme:

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Jochen: Wie war das mit dem Salzwasser? Dann doch lieber einen Tauchsieder in der Kleinen Breite anbringen, um mit genügend Windmühlenstrom die Wassertemperatur zu heben. Wer weiß, vielleicht kommen dann ja auch Walfische zum Laichen ganz bis in das innere Schleibecken. Dann wird das Stadtsäckel zum Platzen gefüllt sein, wenn man an Preise für Walsafaris denkt, für die Touristen hunderte von Kilometern reisen!

Nachtlektüre der SN vom 20.9.2011: Aus dem Rathaus dringt die Kunde:
…Danach, so der Mehrheits-Beschluss, soll das Thermenprojekt eben weiterverfolgt und das städtische Hallenbad „mit vertretbarem Aufwand“ in Stand gesetzt werden…

Aus einem Kommentar in den SN:

…Der Rest der Ratsversammlung entpuppte sich bei der Abstimmung in Sachen Nobel-Plansche als Mitläufer, denen man auch problemlos erzählen kann, dass im Himmel Jahrmarkt ist…

Holger:

…Der Rat sollte sich jetzt wieder auf das Wesentliche konzentrieren: die nächsten in Auftrag zu gebenden GUTACHTEN…

Norbert:

…Ick glööv, dor is een paar Lüüd in´t Hirn scheeten worn…

Ein anderer Kommentar aus den SN:

Bürgerinitiative gesucht! Wo sind die Gegner des Therme-Projekts? Es wird höchste Zeit, dass sie sich zusammenfinden, um diesen Wahnsinn endlich zu stoppen!

Falk Ritter:
Mit einer kleinen aber feinen Therme könnte ich mich anfreunden, dann wäre sie auch finanziell erschwinglich.

Frühstückslektüre am 5.8.2010 in den Kieler Nachrichten:
“Experten warnen vor Spaßbäder-Flut in Schleswig-Holstein” und (im gedruckten Teil) “Die geplante Therme im neuen Schleswiger Stadtteil Auf der Freiheit hat wohl kaum noch Aussicht auf Landesförderung”

In den SN wird auch darüber berichtet “…das Gutachten soll in diesen Tagen den betroffenen Kommunen zugeleitet werden…” – aber ohne die Wertung, die sich “chr” in der KN-Meldung erlaubt hat.

Aaaaber – das steht im Schleswig-Teil der SN auch noch: “Lehrlinge organisieren Ferienspaßprogramm für Schleswiger Kinder / Hindernisparcours im Schwimmbad an der Friedrich-Ebert-Straße Schleswig”

Nachtigall, ick hör dir trapsen

Lt. SN vom 7.8.2010 keimt wieder Hoffnung für die Gesundheitstherme. Gesund muss sie sein, die Therme, Krach durch badende Kinder darf auch nicht sein und das leidige Thema Geld ist natürlich nicht vom Tisch. Ach was weiß ich… Hier in Kiel ist man zu weit wech von der Freiheit…

Lustig: Ein Satz aus einem Leserbrief in den SN vom 9.8.2010: “Wahrscheinlich schwimmen wir in der Schleswiger Hallenbadruine in billigem Wasser aus dem Ganges.”

Jetzt kommt der schon ältere Eintrag:

Eine topaktuelle Ansichtskarte (oben)! Eine Außen- und eine Innenansicht der Schwimmhalle. Soll die Halle, Schleswigs ganzer Stolz, nicht generalüberholt werden? War da nicht was? :roll:
Hmmmm… Moment mal! Da war doch was auf dem Rathausmarkt in der Planung?

(Auf dem obigen Luftbild ist neben der Schwimmhalle auch doch das Finanzamt mit drauf… Schulligung! :roll: )

875 Ansichten

9 Gedanken zu „Wir sind topaktuell!“

  1. Ich habe meine Erwartungshaltung gegenüber dem “Rat” der Stadt Schleswig auf ein Minimum reduziert, habe also auch keine andere Entscheidung erwartet.
    Der Rat sollte sich jetzt wieder auf das Wesentliche konzentrieren:die nächsten in Auftrag zu gebenden GUTACHTEN, ob die Entscheidung vom 19.09.2011 dieses Rates hätte auch anders ausgehen können, oder auch nicht….

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  2. Wie scheun! :twisted:
    Wenn ick dat güstern im Fernsehn richtich mitkreegen hävv, hett de Rat schon 250 000 € för Goodachten oppen Kopp neit.
    Un Gören schüllt inne Therme ook keen Larm mooken? Dor schüllt nur Kranke boden? Meist natürlich ohle Knacker-/innen? Dorbi schall de Stüertaler noch för oppkamen?
    Ick glööv, dor is een paar Lüüd in´t Hirn scheeten worn,wenn ´t stimmen deit! Oder???

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  3. Ich kann das langsam überhaupt nicht mehr und auf gar keinen Fall ernst nehmen…..
    Wie war das mit dem Salzwasser? Dann doch lieber einen Tauchsieder in der Kleinen Breite anbringen, um mit genügend Windmühlenstrom die Wassertemperatur zu heben. Wer weis, vielleicht kommen dann ja auch Walfische zum Laichen ganz bis in das Innere Schleibecken. Dann wird der Stadtsäckel/-sack! zum Platzen gefüllt sein, wenn man an Preise für Walsafaries denkt, für die Touristen Hunderte von Kilometern reisen!
    Wie siehts aus, Gerd, findste Du in Deiner formidablen Bilderbank nicht einen Dicken Fisch aus der Schlei?
    Seehund hatten wir ja schon hinter dem Graukloster….ich glaube auch, das da im 19. und vielleicht auch zu Opas Zeiten ein solcher “Junger Wilder” in der Schlei war.
    Aber ein Wal! Das wäre doch was!

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  4. Heute ist in der SN ein Artikel über die Finanzierung der Therme und dem Theaterneubau.
    Vivendi meint, daß 200000 Gäste kommen und SL 130000 Übernachtungen haben wird.
    Im Bericht des Bundes der Steuerzahler steht, daß die sog. Spaßbäder immer mit überhöhten Zahlen jonglieren und deshalb viele eine ewige Unterstützung seitens der öffentlichen Hand gebrauchen, wenn sie nicht dichtmachen wollen.

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  5. Das Stadttheater sollte erhalten werden. In der Stadt ist schon genügend historisches geopfert worden. Auch wenn das genauso teuer würde wie ein Neubau, hat man nach der Restaurierung etwas was andere Städte bald nicht mehr haben: Ein historisches Theater in der Kulturhauptstadt des Landes. Anderen Falls ist die Chose doch völlig austauschbar mit jeglicher provinziellen Kleinstadt auf dem absteigenden Ast!

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  6. :mrgreen: ich nehme es nur mal so an, daß das sog. “Prekariat” in der Überzahl sein wird.
    Na gut! Die Therme soll ja angeblich was für die Gesundheit sein und in Zukunft soll Schleswig wohl vor dem Namen den Zusatz “Bad” erhalten? Da heute immer mehr Denglish gesprochen wird, kann man das auch anders interpretieren. :))

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  7. Jetzt reicht die Geduld auch in Schleswig nicht mehr für das Konzept: Verrotten lassen, dann werden wir’s schon abreissen dürfen! Die SHZ hat gerade berichtet, das das schützenswerte und erhaltenswerte Haus neben dem Stadt Hamburg aus ungeklärten Ursachen abgebrannt ist. Einem vermutlichen Obdachlosen im Dachgeschoss traut man die Sache zu! Das ich nicht lache!
    Jetzt wird nicht nur abgerissen, sondern auch abgebrannt, in Schleswig. Die Tote Hose wird jetzt verkohlt!

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