Wilhelminisches

Heinrich schreibt kurz vor Weihnachten 1915 aus dem Reservelazarett Hesterberg an seine Schwester, dass er noch nicht weiß, ob er zu Weihnachen nach Hause nach Gammellund kommen kann…

Aufgewärmtes…

Diese Soldaten sehen noch hochmotiviert aus (oben)… das wird sich ändern.
Magda Mangelsen schreibt aus Süderbrarup per Bahnpost an Heinrich Dettmann, der in Rendsburg auf seinen Einsatz wartet. Sie verwendet eine patriotische Ansichtskarte…

Bei diesem grauen Wetter, das wenig zum Spazierengehen einlädt, könnte man sich doch zumindest gedanklich auf den Weg machen und nach der Stelle suchen, wo diese Soldaten sich damals aufgestellt hatten.

Das “Militär” hatte ja schon immer die Eigenschaft, sich überall breit zu machen, auch im “Klassentreffen”. Hier zum Beispiel sind auch noch ungeklärte Standortfragen…

Wenn wir schon mal dabei sind schier unmögliches lösen zu wollen, hier noch eine weitere, thematisch passende Ergänzung. Zu dem Foto wird angemerkt:

Verleihung Orden EK II, Lazarett – IR 84 – Schleswig – 1. WK

und

Garantiert zeitgenöss. Originalfoto – Rückseite unbeschriftet – auf Schildern über Betten – Name und Regiment (alle schwere Splitterverletzungen) – siehe Abbildung.

Das Lazarett muss natürlich nicht in Schleswig sein. Das festzustellen, dürfte schwierig sein.

Diese Karte aus dem Jahr 1914 hat sich auch noch angefunden. Es soll sich um das Ersatzregiment 64 in Schleswig handeln. Im Hintergrund rechts sieht man ein Haus…

…auch dieses Foto soll in Schleswig sein. Weihnachtliches Leuchten in den Augen kann ich nicht ausmachen…

Einer dieser Soldaten aus dem Lazarett nimmt (lt. Rückseite) in Schleswig an einem Nachtgefecht teil. Möglicherweise befindet sich dieses Lazarett auch in Schleswig…

Jürgen Brandt: Es handelt sich hier um die gleiche Treppe wie auf den Bildern Lollfuss51-2 und Reservelazarett15 (s. links), die Anordnung der Treppenläufe und die Ausführung in Stahlbeton ist identisch, das Geländer ist irgendwann erneuert worden. Charakteristisch ist die Fensteranordnung, die Lage der beiden Regenfallrohre und auch der Maueranker X im Erdgeschoss des linken Gebäudeteiles.

Dieses ist ein “Notlazarett” in Taarstedt

…in Schleswig…

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8 Gedanken zu „Wilhelminisches“

  1. Hallo Gerd,
    bist Du Dir sicher,dass dieses Haus überhaupt noch existiert?
    Die Soldaten gehörten wohl zu dem Regiment”von Manstein”-und für dieses Regiment wurde die Moltkekaserne gebaut.

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  2. Ich habe in meinen Fotos auch nix gefunden, was den Tür- und Fensterrahmen entspricht.
    Beim Prinzenpalais war allerdings nicht so richtig was zu erkennen.
    Wer sagt denn, daß die Flinten echt waren? Vielleicht sind sie ja vom Fotografen gestellt worden? So kann das Bild auch vor irgendeinem verputztem Haus aufgenommen worden sein. Es ist ja selbst heute oft noch der Fall, daß Requisiten dazugepackt werden, um ein Foto aufzupeppen.
    Fragen über Fragen: Ist die Moltkekaserne verputzt?
    Das Schloß ja, aber die Wirtschaftsgebäude? Wie sieht es mit dem Kavaliershaus aus? Das hat ja auch Putz.
    Jaja, Gerd ;D so hält man Leute auf Trab!

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  3. Da die vorderen Herren Flintenträger sind und unter den Soldaten mit Flinten nicht so freizügig umgegangen wurde wie unter Jägern oder Schützen dürfte die Aufname nur in einem militärischen Sicherheitsbereich gemacht worden sein!
    Also: Schloß oder Moltkekaserne.

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  4. ..wenn man sich die Front betrachtet, dann sieht es so aus – als wenn der Eingangsbereich vorspringt – und die Seiteflügel zurückliegen. Sichtbar im Bereich des Fensterversatzes links. Die genannten Gebäude: Moltkekaserne, Prinzenpalais und Zollhaus scheiden aus, da: Moltkekaserne ein Ziegelbau – Prinzenpalais eine ganz andere Tür- und Fensterdarstellung aufweist – und das Zollhaus einen höher gelegenen Eingang hat.
    Hinzu kommt, dass bei allen drei Bauten kein Türbereich “vorspringt”.

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  5. zum Bild der Soldaten auf der Treppe:

    Es handelt sich hier um die gleiche Treppe wie auf den Bildern Lollfuss51-2
    und Reservelazarett15,die Anordnung der Treppenläufe und die Ausführung
    in Stahlbeton ist identisch, das Geländer ist irgendwann erneuert worden.

    Charakteristisch ist die Fensteranordnung, die Lage der beiden Regenfallrohre
    und auch der Maueranker X im Erdgeschoss des linken Gebäudeteiles.

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