Hafenluft

Gerade “aufgetaucht”: Auf den beiden großen Fotos sehen wir die Hafenanlage und den Speicher der Fa. Behrmann und Rieber, Inhaber Chr. Sieck. Die Fa. hat die Anschrift Hafenstraße 13. Chr. Siek wird im Einwohnerverzeichnis 1903 auch mit einer “Getreide- und Futterstoffhandlung”,
Gallberg 12 geführt.Auf den beiden kleinen Foto sehen wir in die Hafenstraße hinein. Rechts ist der Speicher der Fa. Behrmann und Rieber.

Update: Ich wollte gerne den Eintrag über die Umfrage zur Schmid-Villa loswerden, weil er innerhalb weniger Stunden ranzig geworden ist… Wir bleiben aber im Hafen. Wie üblich sind hier alte und uralte Fotos zu sehen, die mit dem “neuen” Schleswiger Hafen nichts zu tun haben. Immerhin habe ich als Auswärtiger mit Freude in den SN gelesen, dass auch noch “richtige” Schiffe im Hafen anlegen können…

Ein paar “neue” Bilder sind dazu gekommen…

Seeehr alt…
1897
(1912 war allerhand los im Hafen)
In den späten 30ern lagen die Schiffe sogar im Päckchen…

Auch 1955 war der Hafen wohl noch recht belebt…

1,50 DM von Kappeln, 1,30 DM von Arnis kostete die Passage…

Christian Jensen, Lehrer (1900): “…An der Schiffbrücke herrscht buntes Leben und Treiben. Eben ist ein großer Frachtdampfer angekommen, deren die hiesige Rhederei H.C.Horn 10 besitzt. Gewaltige Speicher dieser Firma liegen in der Schiffbrückstraße, die vom Hafen zur Süderdomstrasse führt…”

Hafenluft.


Nur


mal








so






Pfui, jetzt stinkt es aber im Hafen.
Ob die da alle auf dem Dampfer sitzen? Die “J.-Meyer Quade” erwies sich als unwirtschaftlich und wurde 1936 durch die “Nordmark” ersetzt.

Hier, Norbert hast Du noch einen Dampfer, der von Kappeln aus die Schlei befährt :)


Ernst Matthias von Köller war wohl der Namensgeber dieses Schleidampfers. Als Oberpräsident der Provinz Schleswig-Holstein war er lt. Wiki ein ziemlich scharfer Hund bei dem die Dänen nichts zu lachen hatten…

Hier kommen jetzt noch vier Schiffe der Schleischifffahrt (Fotos entnommen aus “Schiene Straße Schiff” von Matthias Schartl (Hrsg.), 2001):





Noch eins (oben) von 1961 – aus dem Album der Familie Süße.


1978 kamen noch 125 Schiffe an, davon 72 mit Ladung. Von den 121 abgehenden Schiffen hatten 56 Schiffe Güter geladen…

immerhin heißt dieser in der Kieler Förde fahrende Dampfer “Schleswig”…

…und hier noch ein zwei schöne Hafenbilder…


2.663 Ansichten

6 Gedanken zu „Hafenluft“

  1. Mich wunderte zuerst, daß ein Schleidampfer nach Meyer-Quade benannt wurde. Aber der hat wohl erst den Namen nach dem Tod MQs bekommen. gem. Wikipedia wurde MQ ja zum Märtyrer hoch stilisiert, so ähnlich wie Wessels oder Schlageter.

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  2. Aus: Matthias Schartl:
    Eine Clique
    „Alter Kämpfer“

    In Schleswig wurde schon zu Lebzeiten der sogenannte „SAPlatz“, eine Versammlungsstätte an der Lornsenschule, als „Meyer-Quade-Platz“ bezeichnet. Außerdem tauften die Kreisverkehrsbetriebe einen 1933 erworbenen Schleidampfer, der wegen hohen und teuren Energieverbrauchs allerdings unwirtschaftlich war und nach einem Jahr wieder abgestoßen werden musste, auf seinen Namen.

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  3. Wenn die Frida Horn 3184 BRT hatte, dann muß das Fahrwasser der Schlei früher tiefer gewesen sein.Von Arnis bis Schleswig ist eine Tiefe von 3,00m angegeben.
    So´n Dampfer von über 3000 BRT hat normalerweise über 4,00 m Tfg.
    Die Schlei wird wohl seit damals immer mehr versandet sein. Frage an die in Schleswig wohnenden: Kommen überhaupt noch Handelsschiffe, von Binnenkähnen mal abgesehen, nach SL?

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  4. Ich glaube auch, daß nicht mal mehr Binnenschiffe nach Schleswig kommen. Die wenigen Güter, die die Stadt benötigt, können auch auf dem Landwege angeliefert werden. Von meiner Mutter weiß ich, daß früher die Segler aus Skandinavien mit Holz regelmäßig den Hafen anliefen und später auch mit Kohle. Die Importeure dafür lagen ja auch am oder nahe des Hafens (Horn, Walbohm)- aber diese Unternehmen gibt es ja lange nicht mehr. Irgendwann in meiner Kindheit hatte sich mal ein Frachter aus der DDR nach Schleswig verirrt/getraut, aber sonst Fehlanzeige …

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    • https://gerdtams.de/wp-content/gallery/schleswig2/ddrkuemo.jpg
      Ich dachte schon, dass irgendwer diesen Besuch der “Zingst” vergessen hatte.
      Mit der Besatzung hatte ich ein eigenes Erlebnis, an das ich gerne zurückdenke.
      Es war an einem frühen Abend, als ich das Schiff im Hafen liegen sah. Ich fuhr an den Kai und bemusterte das kleine Frachtschiff. Einige Besatzungsmitglieder saßen auf dem Deck und winkten mir freundschaftlich zu. Ja, diese baten mich sogar auf das Schiff zu kommen, was ich freundlichst annahm. Dann haben sie erzählt, dass sie nicht wüssten was sie hier sollen. Mir wurde sogar ein Bier angeboten (DDR Produktion) Dann haben sie ein wenig erzählt über die Seefahrt und auch, dass sie mich eigentlich gar nicht auf das Schiff lassen dürfen. Na ja, war ja nun passiert. Ich habe mich dann herzlich bedankt und als Dank habe ich den Leuten 5 Dosen Lackfarbe aus meinem Musterbestand geschenkt. Zu der Zeit vertrat ich noch eine Lack-u.Farbenfabrik. Was haben diese Leute sich damals über einen, wohl netten Wessi gefreut. Das war für mich eine ERSTE Begegnung mit Menschen aus der DDR und sehr angenehm.

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