Ballhaus, Auto-Unterkunft und Gesellschaftshaus – Ruine

Also. der Rudow war im Jahr 1931 Betreiber des Restaurants im Theater. Die obige Karte belegt das… Aaaber, das Stadttheater ist marode und wird bald abgerissen… (…das Theater ist nicht mehr…)

W. Rudow wirbt mit diesen beiden Postkarten (links und oben) für das Stadttheater-Restaurant, zu erreichen unter Tel. 2.

Für die Gäste wird eine Auto-Unterkunft bereit gehalten. Die Karte ist von Franz Kruse, Photogr., Schleswig.

Man sieht seltsame An- und Umbauten am Gesellschaftshaus alias Stadttheater…

Zitate aus dem Aufsatz von Falk Ritter „Das Schleswiger Theater 1840 – 1974„:

„Abgesehen von der Tatsache, dass das alte Ballhaus vor Gottorf baufällig geworden war und einer umfassenden Renovierung bedurfte, lag das Haus zudem für die Schleswiger Bürger sehr ungünstig.

Die Altstadt war weit vom Schloss entfernt, und bei schlechtem Wetter war der Weg über die Dämme nahezu unbenutzbar. Da das Ballhaus von Schleemüller gekauft worden war, hatte Landgraf Friedrich kein Interesse mehr an dem Bau und deshalb auch keine Einwände, als die Bürger der Stadt im April 1837 ein neues Schauspielhaus
planten.“ Admin: das Foto r.o. zeigt zwar nicht das Ballhaus – aber ungefähr den früheren Standort – das Foto l. ist aus dem Buch „Das Theater in Schleswig 1618 – 1839“ von Eike Pies zusammen kopiert.

„Seit 1876 entwickelte sich das Schleswiger Theater zur „Abstecherbühne“ für die umliegenden Dörfer. Dazu verkehrten auch Sonderzüge, bes. zwischen Schleswig und Süderbrarup bzw. Satrup … Die vielen Theatervorstellungen in dem winzigen Wellspang erstaunen
nur auf den ersten Blick.

Denn von 1604 bis 1853 unterlagen alle umliegenden Dörfer dem Zwang, nur die hiesige Wassermühle zum Mahlen des Getreides zu benutzen. Seit 1850 existierte für 100 Jahre ein sehr gut besuchter Gasthof mit Park, wohin es viele Wochenendausflügler in ihren
Kutschen zog. Die Anlage einer Post-, Telefon- und Bahnstation taten ihr übriges. Wegen der günstigen Verkehrslage stiegen hier viele Vertreter ab, auch wurden regelmäßig Lehrer- und Pastorenkonferenzen abgehalten.“

„Hinter dem Haus, Stadtweg Nr. 37, wurde ein ehemaliger Wagenschuppen zum Zuschauerraum umgebaut und ein Bühnenhaus neu errichtet … Im November 1839 wurde es von Hubers Truppe mit „Figaros Hochzeit“ eingeweiht.

Einen festlichen Eindruck machte dieses Theater wahrlich nicht, es glich einem Stall und man munkelte, es sei auch einer gewesen. … Der katastrophale Brand in der Wiener Oper schreckte weltweit alle Theaterbetreiber auf und führte zur Schließung vieler Theatergebäude, so auch in Schleswig im nächsten Jahr.“

Elke Müller: Mein Vater Otto Hinz arbeitete ab 1933 in Stadtweg 37. Da war in dem Gebäude die AOK. Er war dort bis 1955. Ich durfte manchmal die Rezepte einordnen. Hatten die Ärzte doch zum Teil unleserliche Unterschriften!!! A wie Abraham, Z wie Zieroth.

„In den folgenden 10 Jahren übernahm das Hotel „Bellevue“ die theatralischen Gastvorstellungen … Hotel Bellevue, auf dem Platz der heutigen Lornsenschule. Der Weg dorthin war oft dunkel, denn 1885 konnte man lesen: Der Weg von der Promenade zu Bellevue
ist genügend beleuchtet

„Im Jahre 1892 eröffnete der Gastwirt Nissen im Lollfuß 33 [Admin: ?] sein „Gesellschaftshaus“ (später Stadttheater) … 1924 erhielt das Bühnenhaus eine moderne technische Einrichtung und 1937 einen Umbau des Zuschauerraums.“

1914-1919 Holsteinisches Haus, das Stadttheater diente als Reservelazarett

„1945-1948 Großer Baumhof, das Stadttheater wurde von der Royal Army requiriert und in „Drury Lane theatre Schleswig“ umgetauft.“


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11 Gedanken zu „Ballhaus, Auto-Unterkunft und Gesellschaftshaus – Ruine“

  1. Hallo Torsten-
    halte Dich doch bitte zurück mit Deiner Aussage über die nur „mäßigen Parplätze“
    (grins)
    Du könntest durch diese Bemerkung Schleswig`s „größten Architekten“ auf den Plan rufen,der für dieses Filetstück mit Wasserblick bestimmt eine passende Idee hätte.

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  2. Immer, wenn ich nach Schleswig komme, ärgere ich mich über die 40 Jahre alten Parkplätze.
    Aber vielleicht sehe ich das auch zu verbissen, schließlich verbindet es mich auch mit schönen Erinnerungen an meine Jugend, u.a. erste Biere bei Johnny Reinke in der Stumpfen Ecke –
    womit wir wieder mal beim „Kneipenthema“ wären.

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  3. Mein Vater Otto Hinz arbeitete ab 1933 in Stadtweg 37.Da war in dem Gebäude die AOK.Er war dort bis 1955.Ich durfte manchmal die Rezepte einordnen.Hatten die Ärzte doch zum Teil unleserliche Unterschriften!!! A wie Abraham,Z wie Zieroth.
    Ein GUTES 2012 Elke Müller geb.Hinz

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  4. Moin!
    Seine Sekretärin Alma Lassen hatte sich bestimmt an die unleserlichen Unterschriften gewöhnt.
    Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2012.

    Susanne

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