Die „Landwirtschaft“

Der Wasserturm steht immer noch und „überwacht“ den Mühlenredder.

Der Mühlenredder (unten) durchquerte das Gelände der „Anstalt“. Links und rechts war Anstaltsgelände – der Spielplatz des Admins in den späten 40ern und in den 50ern…

Karl-Heinz Philipp: Im Jahre 1960 habe ich den neuen Wasserversorgungsbrunnen-Brunnen des LKH abgerechnet. Der Brunnen war erforderlich geworden, da die artesischen Brunnen auf dem Gelände des Krankenhauses nicht die erforderlichen Wassermengen förderten. Der Brunnen hatte einen Bohrenddurchmesser von 400 mm und wurde bis ca 40 m Tiefe abgeteuft. Später habe ich dann die Erneuerung der Leitungen im Wasserturm des LKH abgerechnet. Die eigene Wasserversorgung des Krankenhauses wurde aufgegeben und von den städtischen Stadtwerken übernommen.

Admin: Unterhalb des Wasserturms befand sich die Dienstwohnung einer leitenden Persönlichkeit der Anstalt (s.a. ganz links). Auch links vom Mühlenredder ruhte das stille Wasser des Mühlenteichs. Man sieht hier (links) meinen Opa mit Mannschaft in einem Kahn auf dem Teich. Auf der anderen Seite des Mühlenredders befand sich die Wassermühle, die „zu meiner Zeit“ bereits eine Ruine war, in die wir aber eindringen konnten.

Im Hintergrund sehen wir (auf dem großen Foto oben mittig links) die „Landwirtschaft“…

Da ist also jemand um 1957 herum auf den Wasserturm gestiegen und hat die „Landwirtschaft“ fotografiert, aus der mein Opa nach 47 Jahren Dienst (zuletzt als „Futtermeister“) am 31. Mai 1957 ausgeschieden ist (links).

Auf dem „Luftbild“ sieht man ganz rechts den Mühlenredder, der sich geradeaus im Moldeniter Weg fortsetzt. Links geht es die St. Jürgener Straße in Richtung Kappeln, rechts in die Stadt hoch zum Gallberg.

Links sind die symetrisch angeordneten Gebäude der „Landwirtschaft“. Die Fassade in der Mitte zeigt das Wohnhaus der „Patienten“, in denen die Arbeitskräfte der „Landwirtschaft“ untergebracht waren. In der linken Scheune waren (nach meiner Erinnerung) die Schweine und in der rechten Scheune die Kühe. Die Pferde standen auf der anderen Seite der St. Jürgener Staße in ihrem Stall.

Ganz rechts (halb sichtbar) wohnte der „Inspektor“ (Herr Jessen) der wohl die „Landwirtschaft“ leitete. Für mich als Knirps war aber mein Opa der „Chef“. Ich weiß noch, dass mein Opa einen Holzkasten an der Wand mit einem Schlüssel öffnete. Darin befand sich ein schwarzes Telefon, über das er einmal täglich den „Vollzug“ an den „Inspektor“ meldete.

Mein Opa war auch für die „Angler Rinder“ zuständig, die im Sommer auf anstaltseigenen Wiesen entlang der Strecke nach Kappeln weideten. Er fuhr in aller Frühe mit der Kutsche und einigen „Patienten“ zu den Kühen hin. Sie wurden mit der Hand gemolken. Die Milch wurde in einem Nebenraum des Kuhstalls mit Papierfiltern grob gereinigt und dann später in Milchkannen abgeholt. Ich durfte oft die schäumende gefilterte Milch aus einem Blechbecher trinken…
Da ist er wohl, der Inspektor („de Inspekter“), der als Autorität einen entsprechenden Gesichtsausdruck vorzeigt. Ich nehme an, dass die Dame im Fond seine Gattin ist…

Links sind die beiden Kutschpferde, bitteschön – oben der „Inspektor“ als Pferdeflüsterer – ich glaube nicht, dass er die Schweine jemals gefüttert hat. Die bekamen „Drank“, Essensreste aus der „Anstalt“, über die sie in den Trögen gierig herfielen…



402 Ansichten

1 Gedanke zu „Die „Landwirtschaft““

  1. Wasserversorgung LKH
    Im Jahre 1960 habe ich den neuen Wasserversorgungsbrunnen-Brunnen des LKH abgerechnet. Der Brunnen war erforderlich geworden,da die artesischen Brunnen auf dem Gelände des Krankenhauses nicht die erforderlichen Wassermengen förderten.Der Brunnen hatte einen Bohrenddurchmesser von 400 mm und wurde bis ca 40 m Tiefe abgeteuft.
    Später habe ich dann die Erneuerung der Leitungen im Wasserturm des LKH abgerechnet. Die eigene Wasserversorgung des Krankenhauses wurde aufgegeben und von den städtischen Stadtwerken übernommen.

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