Der Hafen der Wikinger

Was in zwei Jahren so alles passiert ist… Schleswig ist jetzt eine „Wikingerstadt“ und Herr Bosholm ist verstorben… Am Hafen wird lt. SN vom 11.1.17 die „Alte Liebe“ abgerissen und neu gebaut. Schon im Frühsommer soll das neue Café, das dann „Hafencafé“ heißen wird, eröffnet werden.

Die SN schrieben so schön: „Die Kuh ist noch nicht vom Eis“. Es ist fast wie in der Schleswig-Facebook-Gruppe, die nach unendlichen Streitereien schließlich gelöscht wurde. Der Kulturausschuss hat Bedenken von wegen der „Wikingerstadt„, aaaaber:

  • Marketing- und Grafikbüros sollen zu einem Wettbewerb aufgerufen werden (Admin: Kosten werden entstehen!)
  • Die Bürgerbefragung soll berücksichtigt werden (126! Einsender)
  • Eine Jury soll die Ergebnisse „sichten“
  • Die Ratsversammlung muss dann entscheiden (Achtung: Herr Bosholm ist dagegen!)

Ich hoffe, liebe SN, dass ich den Artikel so richtig verstanden habe. :-I

Da, wo jetzt die Komfortwohnungen mit Schleiblick des Beamtenbauvereins stehen – zwischen Stadthafen und Dom – wurde vor fast 40 Jahren gegraben (s.links). Jetzt hat sich ein werdender Dr. noch einmal über die Grabungsunterlagen gebeugt und kommt zu dem Ergebnis, dass die Wikinger nach dem Brand (Anno 1066) von Haithabu nach Schleswig rübergekommen sind.

Diese Untersuchung untermauert, dass Schleswig wohl demnächst den Titel „Wikingerstadt“ bekommt. Auch die Bürger wurden befragt. Von 126(!) Einsendern haben sich 34% für die neue Bezeichnung ausgesprochen. Das wird mal wieder als „Alleinstellungsmerkmal“ bezeichnet, nachdem aus der Gesundheitstherme auf der Freiheit nichts geworden ist.


Torsten Hansen: Schon in den 70er-Jahren hatte Schleswig sich als Wikingerstadt proklamiert – mit einem lustigen “Wickie” – den kleinen Autoaufkleber habe ich noch irgendwo… Dann ist man später auf “Kulturstadt” umgestiegen – das hat ja nun (siehe Theater-Theater) leider auch an Aussagekraft verloren. Admin: „Wickie“ wurde nachgeliefert!


Am Hafen änderte sich lange Zeit nichts:

Der Silo ist da:

Der alte Speicher (Holzlager der Stadt) an der Knud-Lawardstraße ist weg:

Der alte Speicher an der Hafenstraße ist weg – ebenso das alte Haus an der Plessenstraße (Foto links) und das Kontorhaus von Horn und dahinter der Schuppen (Foto rechts):



An der Stelle des alten Speichers an der Knud-Lawardstraße wurde vorübergehend ein Autohaus gebaut…

So sieht es heute aus. Die „Alte Liebe“ ist links neben der kleinen Bucht mit den Verleihbooten zu erkennen. Der Platz gehört heute den Stadtwerken und wird von Wohnwagen genutzt…

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5 Gedanken zu „Der Hafen der Wikinger“

  1. Das mit der „Wikingerstadt“ wird interessant. Ich erinnere eine Autofahrt, nach der Wende, wo ich nach Eisleben und Wittenberg wollte. Ich weiß nicht, wo ich nachgeschlagen habe, aber beide Orte waren nicht zu finden. Lösung: Dem Ortsnamen mußte das Wort „Lutherstadt“ vorangestellt werden, dann war alles okay.
    Der damaligen Regelung folgend, verschwindet „Schleswig“, aber unter „Wikingerstadt“ bleibt dann alles beim Alten. Schwer Menschen zu vermitteln, die nur nach Schleswig wollen.
    Der sicherlich nicht eintretende Supergau wäre ein neues Bundesland:
    „Wikingerstadt Schleswig“-Holstein. Ich weiß nicht, ob manche Politiker in der Lage sind, Städte und Teile von Bundesländern zu unterscheiden.
    Warten wir ab, was passiert.

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  2. Schon in den 70er-Jahren hatte Schleswig sich als Wikingerstadt proklamiert – mit einem lustigen „Wickie“ – den kleinen Autoaufkleber habe ich noch irgendwo … Dann ist man später auf „Kulturstadt“ umgestiegen – das hat ja nun (siehe Theater-Theater) leider auch an Aussagekraft verloren.

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        • Moin Gerd, habe den Wicki-Aufkleber leider nicht mehr gefunden – ist wohl mit einem meiner damaligen Autos in die Schrottpresse – dachte, ich hätte noch einen.
          Aber, ich schicke Dir ein Foto aus einem Schleswig-Prospekt von 1979, wo genau dieser Wikinger abgebildet ist. Der Aufkleber damals war rund und in grün und mit Schleswig-Text versehen.

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