Falk Ritter ist auf der Suche nach den ältesten Kneipen Schleswigs, wo man noch heute ein Bier trinken kann

Wo trinken die Schleswiger ihr Bier? Langsam wird es knapp… (bitte blättern)

Hier beginnt der „Ur-Eintrag“ vom 4. Mai 2008:
Zur Zeit sind im Rennen:

Goschs Gasthof seit 1705, Eigentümer war damals ein Peter Witte, von Beruf Weinschenk, Gewürzhändler und Höker. 1755 wurde das Haus neu erbaut.
Mit dem derzeitigen Besitzer bin ich schon in Kontakt getreten.

Update: Der Gasthof ist z.Zt. nicht bewirtschaftet…

Dann gibt es noch eine heiße Spur: Der Olle Kotten. 1712 lautete der Besitzer Hans Marquartsen – von Beruf Kröger. Der derzeitige Besitzer heißt Claus Peter Andresen, mit dem ich gerade versuche, Kontakt aufzunehmen. Vom Baustil her könnte der Olle Kotten deutlich älter sein als Goschs Gasthof.

Update: der Olle Kotten wurde inzwischen zu Gunsten eines Einkaufszentrums abgerissen

Falk Ritter fragt:

Was können die Leser hier zu diesen beiden Gasthöfen beitragen?

Das „Klassentreffen“ ist ja nun sehr kompetent, was das Kneipen- und Gaststättenwesen in Schleswig angeht. Es wird sich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass Falk Ritter bei seinen Forschungen unterstützt wird. Der geneigte Leser (natürlich auch die Leserin) kann sich durch Klicken auf den Link „Hotels und Gaststätten“ davon überzeugen, dass das Kneipenthema schon häufig und mit großem Engagement diskutiert wurde.

Diese Links zeigen, dass der „Olle Kotten“ schon thematisiert wurde. Die Eltern unseres Kommentators Helmut Burkhard haben die Kneipe am Gallberg Nr. 22 unter dem Namen „Holms Gasthof“ betrieben.

Mecki Hannberg: Von 1959 bis 1966 haben meine Eltern die Gallberg-Klause schräg gegenüber betrieben. Während dieser Zeit hat Helmut Burkhard die Kneipe Gallberg 22, damals Holms Gasthof, wurde auch Elefanten-Bar genannt, betrieben.

Hier hat sich ein sehr schönes altes Foto angefunden!

Gosch’s Gasthof wurde bisher im „Klassentreffen“ nicht erwähnt. Wieso eigentlich nicht? Aber mit diesem Eintrag wird dieser unerträgliche Zustand jetzt geändert! :yes:

Hans Mieschendahl: …zu Gosch ging mein Großvater gelegentlich auf ein Bier…

Die Kneipe war im Erdgeschoß eines grauen Mietshauses.Kann es sein, dass die Kneipe sich in einem dieser Häuser befand?
Admin: Die Kneipe ist inzwischen „dingfest“ gemacht. Es handelt sich um die „Bärenklause“ (Foto re.).

Hier geht es jetzt weiter:
Schon am 4. Februar 2011 erschien dieses Freitags-Interview in der SHZ. Die Wirtsleute von Gosch’s Gasthof haben also zu Ende März ihren Pachtvertrag auslaufen lassen und sind in den Ruhestand gegangen. Zum Zeitpunkt des Interviews wurde noch nach einem Nachfolger gesucht. Was nun dort passiert, weiß ich nicht. Die Webseite des Gasthofs ist tot.

Update: lt. SN vom 3.1.2012 wird der Gasthof durch ein Pächter-Ehepaar weiter betrieben. Das ist doch erfreulich!

Nun wird es wohl auch dem „Ollen Kotten“ an den Kragen gehen. „Tubs Tuttle“ weist in ihrem Schleswig-Blog darauf hin, dass das Grundstück „überbaut“ werden wird. Die schöne neue Welt wird aus einem Discounter samt Parkplätzen bestehen – oder lese ich das falsch?

Der Gallberg war mal ein sehr schöner Platz – aber ich will hier nicht langweilen…

Sönke: Im Vergleich zu den historischen Aufnahmen bietet der Gallberg im Jahr 2011 ein ziemlich trostloses Bild. Mein Vorschlag: den Betonbunker, in dem Sky war, platt machen und an der Stelle zweistöckige Fachwerkhäuser errichten, um ein „historisches Gesamtbild“ zu schaffen.

Aber es wird sich bestimmt Plan B durchsetzen – ein neuer Konsumtempel. Diese Dinger sind ja anscheinend das Herz unserer Wohlstandsgesellschaft. Der schlimmste Terrorakt wäre, sich dem Konsum zu verweigern…

Bin gerade dabei, den SN Bericht zu lesen – demnach ist auch an der Friedrich-Ebert-Straße ein neuer Discounter geplant. Wahnsinn- wer soll da überall einkaufen? Uns genügt i.d.R. Aldi und Real. Und natürlich der Wochenmarkt. Aber wenn der Bedarf nun einmal ermittelt wurde, muss natürlich gebaut werden.

Torsten: Warum werden neue Verbrauchermärkte geplant am Stadtfeld, Gallberg und Fr.-Ebert-Straße, wenn am Stadtweg – im Herzen der Stadt – das Grimme-/Karstadt-/Hertie-Gebäude mit Parkdeck (also Parkplätzen) leersteht. Hier ließe sich doch mit vereinten Kräften und ein bißchen Phantasie alles unterbringen, wofür ein Kindergarten plattgemacht wird und wo woanders aufwendig neu gebaut werden muß, oder ist das zu einfach gedacht? Hier könnte man gleich die Stadtbücherei mit einbinden sowie ein städtisches Service-Center. Das bedeutet, daß Stadt + Investor gemeinsam ein entsprechendes Konzept erarbeiten und mit dem Besitzer der Immobilie verhandeln.

3.744 Ansichten

19 Gedanken zu „Falk Ritter ist auf der Suche nach den ältesten Kneipen Schleswigs, wo man noch heute ein Bier trinken kann“

  1. Und ich hätte auf den „Schloßkeller“ getippt. Das Schloß stammt ja aus dem 16. Jahrhundert, und ein gastronomischer Teil gehörte ja immer zu den Schlössern dazu.
    Daß man bei „Gosch“ sehr gut Essen und Trinken kann, wurde mir vor kurzem berichtet, aber wenn ich mal in Schleswig bin, komme ich nie nach Friedrichsberg …

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    • Hallo an die Kneipe Gallberg Klause Erinnere ich mich sogar .
      War der Wirt nicht Harro Hannberg ? Harro war doch ein Erzieher im Landes Jugend Heim . Ein sehr schmaler Drahtiger Typ. Ich sehe Ihn direkt vor mir… lach
      Wünsche noch einen schönen Tag nach Schleswig

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  2. Tja, das ist schon komisch, aber da ich in der Altstadt und Hühnerhäuser aufgewachsen bin (Stadtweg, Schubystr., Lutherstr. – später Seekamp + Auf der Freiheit) habe ich im Friedrichsberg keine „Wurzeln“ schlagen können. Na ja, zum Bahnhof und natürlich zu den Friedrichsberger Lichtspielen bin ich gekommen, und zum Prinzenpalais – aber nur heimlich, da hatten ja die Amis ihren Club ….

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  3. Sehr alt war auch der Rathauskeller oder so – ich weiß auch nicht mehr wie der hieß. Aber dort wird ja nicht mehr gegen Bezahlung ausgeschenkt.
    Das Thema Schloßkeller werde ich aber mal weiter verfolgen. Dazu muß aber gesagt werden, dass das Schloß nicht zu Schleswig gehörte!

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  4. Hinter Gosch zeigt die Kirche Friedrichsberg, wo Pastor Köhnke (s.u) mich konfirmierte, ihr wahres Gesicht. Der kühne Fotograf stand also an der Ecke der Schulhofmauer der Bugenhagenschule, wo sie zum Öhrweg abknickt. Rechts neben Gosch (vom Fotografen gesehen) war Friseur Freiberg, schräg gegenüber Bäckerei Jaich, und ein Stückchen weiter in Richtung Gottorf, um die Kurve ‚rum, der bekannte Lichtbildkünstler Manfred Münch.

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  5. Ja, das ist Goschs Gasthof. Eine der wenigen Kneipen Schleswigs, die ich nie betreten habe: es gab keinen Grund (finde ich heute auch seltsam).

    Aber in dem zementgrauen Haus, wo der Husumer Baum auf die Mansteinstraße stößt, hatte ich gute Gründe: mehrere Sorten Bier zum fairen Preis. Der Wirt war ein ehemaliger Kabellöter von der Post und hatte ein großes Herz für die schwach besoldeten Barkow-Lehrlinge. Wenn du ausnahmsweise mal kein Geld hattest, hat er dich auch kostenlos abgefüllt… nur übertreiben durfte man natürlich nicht, also gezielt auf lau saufen, dann hattest du ver…scherzt bis in alle Ewigkeit.

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  6. War das nicht die „Bärenklause“???
    Die war doch Ende der 60er von Olaf Petersen übernommen worden.(m.E. nach dem Brand der „Deutschen Eiche“ neben Schundvoigt) Die Barfrau war Ulla Petersen. Ich habe da oft mit Sönke Buhmann gesessen und dem Teufel Alohol gefrönt!Ich bin erst Ende der 60er nach Friedrichsberg gekommen und Anfang der 70er wieder weggezogen, kenne also nur wenige aus dem Stadtteil.

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  7. Bärenklause? Da nützt auch längeres Kopfkratzen nichts… ab 1965 war ich beim Bund (mit Wilfried Pirschel in dieselbe Kompanie eingezogen) und hatte für Schleswiger Kneipen keine Zeit mehr, denn in Flensburg gab es auch welche. Mag sein, daß der spätere Wirt den Laden so getauft hat.
    Als ich eingezogen wurde, war der Wirt jener Kabellöter, der das Geschäft gemeinsam mit Oma und Opa führte.
    Die Kneipe war im Erdgeschoß eines grauen Mietshauses. Gegenüber, an der Ecke Husumer Baum, war ein Ladengeschäft, vielleicht ein Bäcker (Holtorf!,s.u.), und um die Ecke rum hatte Ische Marxen seine Schmiede. Wolfgang Kather mag wohl recht haben mit seiner Beschreibung.

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  8. Das gegenüber war Bäcker Holtorf, die Ecke Mansteinstrasse / Husumerbaum hatte Kohlen-Hagge, bei dem wir mal aus einem großen Vorrat für ne Mark je 2 Ski grabbelten ( Wehrmachtsreste ) und dann übern zugefrorenen Busdorferteich auf den großen Abhang… auch mit Schlitten… zwei jüngere Spielkameraden kamen dann abends nicht mehr nach Hause, der Teich hatte angeblich warme Quellen, hatten sie im Dustern und Schnee übersehen… und Friseur Löwenstrom hatte seine Praxis im Husumerbaum Richtung Bugenhagenschule – ihr gegenüber Schlachterei Arbien/Meier und Fahrschule Kurt Will… zu Gosch ging mein Großvater gelegentlich auf ein Bier – die Friedrichsberger Kirche ist in der Tat eindeutig und Pastor Köhncke ( 4 Töchter) hat auch mich konfirmiert anno 1954.

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  9. Gosch Gasthof ist schräg gegenüber der Bugenhagenshule. Ich war nie drin, da ich noch zu jung war.

    Die Bärenklause nach der Übernahme eines neuen Pächter aus dem ehemaligen Stehnsen entstanden im Husumer Baum. Da war ich öfter, da sie im Nebenraum ein Tischfußballgerät, und einen Flipper stehen hatten.

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  10. Im Vergleich zu den historischen Aufnahmen bietet der Gallberg im Jahr 2011 ein ziemlich trostloses Bild. Mein Vorschlag : den Betonbunker, in dem Sky war, platt machen und an der Stelle zweistöckige Fachwerkhäuser errichten, um ein „historisches Gesamtbild“ zu schaffen.

    Aber es wird sich bestimmt Plan B durchsetzen – ein neuer Konsumtempel. Diese Dinger sind ja anscheinend das Herz unserer Wohlstandsgesellschaft. Der schlimmste Terrorakt wäre, sich dem Konsum zu verweigern…

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  11. Bin gerade dabei, den SN Bericht zu lesen – demnach ist auch an der Friedrich-Ebert-Straße ein neuer Discounter geplant. Wahnsinn- wer soll da überall einkaufen ?
    Uns genügt i.d.R. Aldi und Real. Und natürlich der Wochenmarkt.
    Aber wenn der Bedarf nun einmal ermittelt wurde, muss natürlich gebaut werden.

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  12. ….. Konkurrenz belebt das Geschäft!
    Da ist was Wahres dran.
    Nur, wenn alte Bausubstanz vor Ort ist, sollten die Bauherren nix „Niemodsches“ oder Stoll´sche Schuhkartons hinstellen.
    Dann wird der Kunde nur noch abgeschreckt, sofern er kein Kulturbanause ist,dem sowieso alles schietegal ist.

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  13. Warum werden neue Verbrauchermärkte geplant am Stadtfeld, Gallberg und Fr.-Ebert-Straße, wenn am Stadtweg – im Herzen der Stadt –
    das Grimme-/Karstadt-/Hertie-Gebäude mit Parkdeck (also Parkplätzen) leersteht.

    Hier ließe sich doch mit vereinten Kräften und ein bißchen Phantasie alles unterbringen,
    wofür ein Kindergarten plattgemacht wird und wo woanders aufwendig neu gebaut werden muß,
    oder ist das zu einfach gedacht ?

    Hier könnte man gleich die Stadtbücherei mit
    einbinden sowie ein städtisches Service-Center.
    Das bedeutet, daß Stadt + Investor gemeinsam ein entsprechendes Konzept erarbeiten und mit dem Besitzer der Immobilie verhandeln.

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  14. Es macht richtig Spaß Eure fast geschichtlichen Geschichten zu lesen,
    toll so Jungs, macht weiter … ich freue mich !
    Bis bald Eure Wirtin aus dem Friedrichsberg

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  15. In 1964 sollte ich lt. Anordnung meines Ausbildungsleiters,des Herrn Prokuristen Bruno Clausen, das Transportauto meiner Firma aus der „Garage“ (Hinterhof im Pferdestall) der Gaststätte „Gosch´s Gasthof“
    (Inhaber Franz und Schwester?) bewegen, bis Herr Clausen, Gott hab ihn seelig, persönlich mitbekam, dass besonders Freitags die Ankunft des Vehikels lang auf sich warten ließ. Dann, nähmlich sass „Herr“ Franz Gosch“ in/an der Auffahrt um den Fisch zu entschuppen, der mittags serviert werden sollte (der Fisch) und vereinnahmte mich struktuell u. intellektuell. Ich habe viele Stunden mit diesem „Intellektuellen u. Märchenmacher“ verbracht und ich denke, dass auch „er“ mich mitprägte. Übrigens habe ich ihn auch später (nach den 60ern) als Anhalter in Richtung Haddeby/Friedhof mitgenommen, das dafür von ihm angebotene Bier habe ich mir bis heute nicht erlaubt einzufordern.
    Franz: Du wars`t u. blist`n`n Mors ober in mein Skitzen lefst Du ok hüt noch wieder.
    p.s. Bruno Clausen hat mich verstanden!

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