Mein Opa hat in Klappschau Ferkel kastriert

„Du kommst ja wohl aus Klappschau“ war ein geflügeltes Wort, weit über die Stadtgrenzen hinaus. Müssen wir jetzt darauf verzichten, weil der Betreiber der heutigen Anstalt seinen Senioren diese Anschrift nicht mehr zumuten möchte? Der Bauausschuss der Stadt, der ja auch den „Julius-Petersen-Platz“ zu verantworten hat, muss über dieses Ansinnen entscheiden. Es liegt ja wohl in „Gottes Hand“, wie dort entschieden werden wird. Was brauchen wir Hindenburg, was brauchen wir Klappschau, für die Geschichte der Stadt?

Hier beginnt der Eintrag vom 21. Februar 2008:

Der Neubau wurde 1902 errichtet:
In den 50ern ist mein Opa von der St. Jürgener Straße immer zum Heidegrundstück ins Moor bei Moldenit gefahren. Der Weg ging an Klappschau vorbei, dann an Triangel in Richtung Kappeln.

Jetzt, wo diese alte Postkarte von Klappschau aufgetaucht ist, kann ich mich daran erinnern, dass mein Opa Spezialist für Ferkelkastration war. Er hatte ein Skalpell (mit Abdeckkappe), das er aus dem Eckschrank im Wohnzimmer herausholte, wenn er „gerufen“ wurde. Klappschau gehörte zu seinen „Auftraggebern“.

Ich war bei dieser Prozedur nie dabei und habe mir damals auch keine Gedanken gemacht. Ein gewisser Stolz, dass mein Opa für diese Spezialeinsätze gebraucht wurde, war vorhanden. Heute, nach einem halben Jahrhundert, wird mir beim Recherchieren im Internet zu den Stichwörtern „Ferkel“ und „Kastration“ etwas unwohl. Deshalb verlinke ich hier nichts zu diesem Thema :no:

(Foto aus der Schrift „Klappschau 1883 – 1983“)

Ein Zitat aus der Schrift:

…Ariane Berendsen; beinahe wie nebenher schenkte sie 14 Kindern das Leben und erzog sie zu tüchtigen Menschen. Jedes der Kinder lernte ein Instrument zu spielen. Allabendliche Hausmusik der Familie und der Patienten beendeten den Tag in Klappschau.

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2 Gedanken zu „Mein Opa hat in Klappschau Ferkel kastriert“

  1. Admin: Hallo Holger, ich habe Deinen Kommentar gelöscht, weil ich die in der folgenden Email geäußerten Bedenken nachvollziehen kann. Ich nehme Dir zwar ab, dass Dich die Stadt Schleswig im Laufe Deines Lebens mit einer gewissen Bitterkeit erfüllt hat, gleichwohl sollten Worte nicht als Beleidigung aufgefasst werden können…

    Sehr geehrter Herr Tams,

    Sie haben sicherlich ehrenvolle Absichten mit der Initiierung Ihrer Website gerdtams.de. Leider bergen Plattformen, auf denen beliebige Menschen Kommentare einstellen können, immer die große Gefahr, dass Inhalte eingestellt werden, die nicht im Sinne des Initiators der Website sind. Ich denke, so ist es auch mit einem Kommentar, den ich auf Ihrer Seite lesen musste. Der Beitrag über die Ferkelkastration ist kein Problem, aber ich finde es anmaßend und menschenverachtend, wenn Menschen in einem Kommentar über behinderte Mitmenschen und die Arbeit einer Einrichtung, in der viele behinderte Menschen ein zu Hause finden, in einer solchen Form schreiben und sie als Tiere bezeichnen. Da ich davon ausgehe, dass Sie meine Meinung teilen werden, bitte ich Sie, den betroffenen Kommentar von der Plattform zu löschen, da er auch ein falsches Licht auf Ihre Seite und damit Ihr Engagement wirft.

    Mit bestem Dank
    Christian Sachse

    Dipl. Pflegewirt (FH)
    Heimleiter & Geschäftsführer

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