Zugegeben: Der Admin hat es nicht so mit der gründlichen Recherche, wie sie z.B. ein Hobby-Historiker betreibt. Deshalb kommt für das „Klassentreffen“ immer zuerst das Bild oder Foto – und dann der Text. Dieser Text sollte zwar richtig sein – ob er aber immer richtig ist, darf gerne überprüft werden. Wenn ein Leser bessere Erkenntnisse hat und das auch mitteilt, ist der Admin der Letzte, der recht behalten möchte…
Aus gegebenem Anlass ist es hier wohl mal an der Zeit, die Eckdaten der Geschichte Friedrichstadts wiederzugeben.
Ein kurzer historischer Überblick
Die Geschichte Friedrichstadts begann bereits fünfzig Jahre vor der eigentlichen Gründung der Stadt. Im Jahr 1570 ließ Herzog Philipp von Gottorf die Treene abdämmen und durch ein System von Sielen und Schleusen in die Eider einleiten. Dadurch entstand eine künstliche Insel zwischen beiden Flüssen, die Herzog Friedrich III. niederländischen Glaubensflüchtlingen als Siedlungsplatz anbot.
Die Stadtgründung
Am 21. September 1621 wurde der Grundstein für das erste Haus in Friedrichstadt gelegt. Herzog Friedrich III. hatte den niederländischen Siedlern weitreichende Privilegien gewährt. Neben Religionsfreiheit auch Zoll- und Steuerfreiheit für zwanzig Jahre, freie Holzlieferungen, Darlehen, die Gründung einer Schiffsbaukompanie und das Markt- und Münzrecht.
Friedrich III. erhoffte sich von den neuen Siedlern Steuereinnahmen und die Umgehung des Hamburger Zwischenhandels. So wollte er günstiger an begehrte Importwaren herankommen, die er auch für seine Hofhaltung auf Schloss Gottorf benötigte.
Die obigen Sätze sind von der Seite der „Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte„. Sie sind also aktuell und verbindlich. Wenn sich jemand in die beigefügten alten Karten vertiefen sollte, wird er Widersprüche feststellen, insbesondere beim Vergleich der Karten.
„Früher“ musste man, wenn man von Dithmarschen nach Friedrichstadt wollte, mit der Fähre über die Eider. „Damals“ war der alte Hafen noch direkt mit der Eider verbunden – heute ist der kleine Kanal zum Hafen zugeschüttet (s. links). Oben r. nochmal der Blick von Dithmarschen nach Friedrichstadt.
Links und rechts sind wir nun schon in Friedrichstadt und sehen den Hafen mal so – und mal so (auf dem rechten Foto sieht man schon die „neue“ Eiderbrücke, die die Fähre wohl überflüssig gemacht hat). Was ist ein Hafen ohne Schiffe? OK!
Oben sehen wir, wie ein Dampfer in den Hafen einfährt. Ein Segelschiff ist schon drin. Im Hafen ist echt was los!
1763:
Diesen Hafen, in den man von der Eider aus durch einen Kanal kam, scheint es ja schon seeeeeehr lange zu geben…
Vor noch viiiiel längerer Zeit gab es zwar schon Friedrichstadt – aber noch nicht den ausgebaggerten Hafen. Das ist links und rechts zu besichtigen!
Eine Meinung: Das Bild von 1863 (s.o.) beschreibt m.E., dass zum Gründungszeitpunkt die Deiche 1620 bereits vorhanden waren (s. hierzu auch den Deichplan von Johannes Meijr 1648, links). Der Ortskern ist auf den Bildern von 1763 und 1863 identisch. Ich glaube, dass das Bild 1863 lediglich die Deich- und Koogsituation zum Gründungszeitpunkt von Friedrichstadt darstellen soll und die Darstellung des Stadtplanes nebensächlich ist. Der Plan von Friedrichstadt stellt zumindest nicht den Zeitpunkt von 1620 dar.
Anmerkung: Hier sind die Seiten des Friedrichstädters Jörn Norden! Der kennt sich wirklich aus…
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