Drei Kronen

Dieser Eintrag ist eigenlich schon älter. Ich habe ihn aktualisiert und mit einem neuen Datum versehen.
Ganz aktuell (am 18.10.2010) hat Sönke nun aufgedeckt, wie die „Drei Kronen“ zu ihrem Namen gekommen sind. Ganz einfach: Es sind die drei Betonkronen auf den Dächern!

Hier geht es jetzt weiter:
Sönke Hansen hat folgendes herausgefunden:

Die Häuser Nr. 21 sowie 23, 25 und 27 gehörten 1936 vor der Eingemeindung schon zur Stadt Schleswig.

In den Kommentaren findet eine interessante Diskussion über den „Grenzverlauf“ (bis zur Eingemeindung 1936) zwischen dem Dorf St. Jürgen und Schleswig statt. Sönke hat Aktenberge im Archiv gewälzt und zitiert diesen Satz aus den Unterlagen:

„Da der Übergang vom Gallberg zur St.-Jürgener Straße kaum erkennbar ist, weil es sich um den gleichen Straßenzug handelt, weiss nur der gänzlich mit den örtlichen Verhältnissen Vertraute, welche Häuser zu Schleswig und welche zu St.-Jürgen gehören.“

Weil das Thema „Grenzverlauf“ so schön ist, zitiere ich auch noch aus dem Buch „Angeln, Jensen, 1922“:

Sankt Jürgen. Dies kleine, zum Kirchspiel St. Michaelis in Schleswig gehörige Dorf, von welchem indessen einige Häuser auf Stadtgrund liegen und zur Domgemeinde gerechnet werden, hat seinen Namen von dem ehemaligen St. Jürgenshause… Es sind hier 13 Landstellen, davon nur eine über 25 ha groß, außerdem mehrere Handwerker… Die Haltestelle der Kreisbahn Schleswig-Satrup liegt eben außerhalb des Dorfes bei der Abzweigung des Klensbyer Weges von der Missunder Landstraße. Die Wassermühle am St. Jürgensbach ist Eigentum der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt, deren Gebiet mit den zahlreichen Anstaltsgebäuden sich unmittelbar westlich von St. Jürgen längs des nach den Hühnerhäusern führenden Weges erstreckt… An dem Weg nach Klensby, hart an der Grenze der Feldmark beider Dörfer, liegt die Privatirrenanstalt Sopienhöh für weibliche Kranke, 1886 erbaut …Das Dorf hat keine eigene Schule. Die Kinder besuchen die Schule in Schleswig…

Daraus ergibt sich für den Admin: Ich bin ein Schleswiger! (und zwar seit Adam und Eva, mindestens…)

Aus dem Hauseigentümer-Verzeichnis von 1896 ist ersichtlich, dass die St.-Jürgener-Str. 21 im Laufe der Zeit drei unterschiedliche Adressen hatte.

Ursprünglich lautete die Adresse I. Quartier Nr. 101, später St. Jürgen 5 (im Jahr 1888 wurden die Quartiersbezeichnungen durch Straßennamen und neue Hausnummern abgelöst) und ab 1928 St.-Jürgener-Str. 21.

Sönke hat nicht nur das Hauseigentümerverzeichnis „ausgegraben“ sondern auch noch ein Adressenverzeichnis von 1929. Da ist mein Opa, Futtermeister Christian Seier, als Bewohner der St.-Jürgener-Str. 21 eingetragen.

Links sind jetzt 2 Seiten aus dem Adressbuch von 1921. Es gibt also noch keine „St.-Jürgener-Straße“ (die gibt es erst seit 1928) sondern „St. Jürgen“
uuuund (Sönke, festhalten :D ):

Haus Nr. 7 ist später Nr. 23
Haus Nr. 9 ist später Nr. 25
Haus Nr. 11 ist später Nr. 27
(Das sind die „Drei Kronen“)

Im selben Adressbuch ist mein Opa Christian Seier noch unter der Anschrift der „Anstalt“, Stadtfeld 28, aufgeführt. Da wohnten in St. Jürgen Nr. 5 (der späteren Nr. 21) die Oberaufseher Jürgensen und Thomsen. Ganz stimmen kann das aber auch nicht, weil in der Geburtsurkunde von 1919 für meinen Onkel Hans bereits „St. Jürgen 5“ als Geburtsadresse angegeben ist.

(Die Seiten aus dem Adressbuch von 1921 habe wir übrigens Hartwig Töwe zu verdanken, dessen Großvater väterlicherseits, Friedrich Töwe, ebenfalls unter der „Anstaltsadresse Stadtfeld 28“ eingetragen ist – und zwar als „Oberaufseher“.)

Sönke schreibt dann noch: 1889 wohnte der Irrenwärter Heinrich Andresen in St. Jürgen 1.

Sönke fragt dann noch: Allerdings bleibt die Frage, warum St.-Jürgen im Hauseigentümerverzeichnis von 1896 genannt wird, wo St.-Jürgen doch bis 1936 ein eigenständiges Dorf (in den Akten als Zwerggemeinde bezeichnet) war.

Und warum wurden 1928 die Hausnummern erneut geändert? Sind in diesen Jahren die Häuser Nr. 23, 25 und 27, also „Drei Kronen“ gebaut worden??

(Nachtrag Gerd Tams: Lt. Adressbuch von 1921 gab es die drei Häuser bereits, s.o.)

Lutz Clausen meint dazu:
…aber geht es hier nicht um die St.-Jürgener-Straße – die auf das Dorf St. Jürgen zuführte? Zumindest erscheint sie als eigenständige Straße im Adreßbuch der Stadt Schleswig von 1908, also zu einem Zeitpunkt wo auch noch das Dorf gleichen Namens existent war…

Eigentlich ist die Zuordnung für mich klar: Es taucht nicht St. Jürgen im Hauseigentümerverzeichnis auf – sondern die Immobilien der Straße St.-Jürgener-Straße – während es gleichzeitig das eigenständige Dorf St. Jürgen n o c h gab.

(Das Foto oben stammt von Sönkes Seite und zeigt sehr schön den Blick von den eigentlichen „Drei-Kronen-Häusern“ auf das Haus St. Jürgener-Str. 21, in dem ich gewohnt habe)

Drei Kronen und das Haus in der St. Jürgener-Straße 21 muss man wohl korrekt sagen. Zu diesem Teil von Schleswig hier jetzt sortierte Fotos (die Jahreszahlen müssen nicht genau stimmen) und ein dringender Hinweis auf die neue Seite von Sönke Hansen, „Erinnerungen an Drei Kronen“.

Sönke stellt die Frage, wie es zu der Bezeichnung „Drei Kronen“ gekommen ist. Im Stadtarchiv hat man ihn nur ratlos angesehen. Für mich steht fest, dass die drei Häuser St. Jürgener-Str. 23, 25 und 27 das eigentliche, alte „Drei Kronen“ sind. Die Stadt hat diese Bezeichnung „geklaut“ und eine später gebaute Straße so genannt. Unerhört ist das :no:

Sönke: Mein Vater sagt so nebenbei, dass der Begriff „Drei Kronen“ daher kommt, weil damals jedes der drei Häuser eine kleine „Krone“ aus Beton auf dem Dach hatte. Da ist er sich 150% sicher. Irgendwann wurden die Dächer neu gedeckt und die Kronen wurden abgebaut.

Bleibt noch die Frage, warum hatten die Häuser Kronen ??

Jochen Meyer: Drei Kronen, das hört sich doch sehr nach dem Namen eines Schiffs oder einer Gastwirtschaft an. Gibts da nicht ne ältere Karte, auf der in dem Bereich der „neuen“ drei Häuser ein einzelnes Gebäude an der Strasse steht? Wo ist der Kneipensammler hin? Mutter Hansen war doch auch zu finden!

Drei Kronen, das klingt aber auch wie militärischer Jargon (altertümlich?) für eine Übernachtungsgelegenheit eben ohne fürstlichen Comfort…. Vor dem Hafen Kopenhagens gibt’s eine alte Festungskasematte auf einer künstlichen Insel, die heisst auch Drei Kronen (Tre Kroner). Ich hab da mal eine uralte Karte des Schleswiger Stadtfeldes (geht bis Klappschau!) mit Flurnamen gesehen. Ich kann mich aber leider nicht erinnern, wo das war oder ob da seinerzeit ein Gebäude stand?!

1925
Rechts: Meine Mutter, links: Hans, der Bruder (gefallen auf der Krim)

Wir waren gerade bei meiner Mutter in Bovenau im Haus Wiesengrund. Dort habe ich ihr dieses Foto gezeigt. Das zweite Mädchen von rechts ist Hertha Witt. Auch anderen Namen wusste meine Mutter noch…

1926 Bootsfahrt auf dem Mühlenteich, Steuermann: Opa Seier, am Bug: Onkel Hans. Im Hintergrund ein Haus der „Anstalt“

1926 Olga, Hans und Ilse Seier

1937 Ilse, Hans und Olga Seier. Im Hintergrund die Laube meiner Großeltern, dahinter die drei Drei-Kronen-Häuser

1938 Von links: Hermann Stockfleth (der Vater von Horst Stockfleth) und meine Mutter in fröhlicher Stimmung.

Frisch aus den Erinnerungen meiner Mutter: Erna Frier (geb. Schlüter) hockt über Werner Schlüter, der im Krieg gefallen ist… Auf dem Foto rechts werden die Blumen für die Herren gepflückt.

1942 Meine Schwester mit meiner Oma vor der Wohnung in der St. Jürgener-Str. 21

1944 Meine Schwester vor der Gartenlaube meiner Großeltern

1944 Meine Schwester vor der Scheune, die zu der St. Jürgener-Str. 21 gehört. In der Scheune hatte Herr Wamser seinen Trecker. Rechts neben dem Baum ging der schmale Weg zum „Bach“ runter.

1944 Vor dem Eingang zur Wohnung in Sankt Jürgen die Familie Tams (der Vater ist wohl noch in Gefangenschaft). Links wohnten Oma und Opa, rechts die Tams-Familie. In der Mitte war die Küche. Plumpsklo, Waschküche gingen nach hinten raus. Auf dem Hof war ein Hühnerstall. Meist grunzte in der Waschküche ein illegales Schwein.

1946 Besuch von Oma Tams. Die Stimmung schein nicht besonders gut zu sein. Rechts ist sehr schön die Scheune zu sehen.

1947 Meine bestrickte Wenigkeit, vor einem Fenster des Wohnzimmers meiner Großeltern im Haus St. Jürgener-Str. 21.

1947 Das Ganze noch mal, mit Schwester.

1948 Brüderchen und Schwesterchen, Hund und ein Dreikronenkind (welches?) auf dem Weg zum Bach. Rechts Wamsers Scheune

1950 Der Schulweg von St. Jürgen zur Gallbergschule.

1950 Brücke über den „Bach“ auf dem Gelände des Landeskrankenhauses. Hier haben wir gespielt, ständig auf der Hut vor dem „Parkwächter“, vor dem wir eine Heidenangst hatten. Auch gegnerischen „Banden“ konnte man hier begegnen.

1950 Ich, eingerahmt von meinen Vettern Horst und Rolf Feldmann, die offensichtlich aus der Schubystrasse zu Besuch gekommen waren.

1951 Die Drogerie in der Schubystrasse 15, deren Eigentümer meine Tante Olga im Haushalt beschäftigten. Nach der unfriedlichen Beendigung des Arbeitsverhältnisses kehrte Tante Olga wieder zur St. Jürgener-Str. zurück. Bald darauf fing sie bei Probst Grabow an.

1951 Schlittenführer: Ich, erster Bremser: ein Knabe mit den Nachnamen Förster (die Eltern hatten später das „Café Förster“ in der Schubystraße), zweiter Bremser: Knabe Frier (aber nur vielleicht).
Rechts von Sönkes Seite ein Gruppenbild. Warum bin ich da nicht mit drauf?

2006 St. Jürgener-Strasse 21 heute. Oben wohnte früher die Familie Stegemann mit Tochter Elke und den Söhnen Uwe und Holger. Wohnte links unten die Familie Nehlsen?

2006 Im Erdgeschoss links befanden sich die Wohnräume meiner Großeltern. In der Scheune hinten waren mehr oder weniger notdürftig zwei Zimmer für meine Familie eingebaut. Vor dem Auszug wurden auch Teile des Scheunenbodens genutzt. Die Küche und das Plumpsklo waren Gemeinschaftseinrichtungen.

2006 So sieht die Scheune heute aus.

2006 An diesen Stein unter dem großen Baum vor der St. Jürgener-Str. 21 kann ich mich nicht erinnern.

2006 Diesen Baum unten am „Bach“ habe ich als Junge ganz oft erklettert.

2006 Der „Bach“ – heute.

2006 Am „Bach“ gab es früher nur feuchte Wiesen.

2006 Es ist nichts mehr wie früher…

Und so sieht es 2009 aus (Begehung III)


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17 Gedanken zu „Drei Kronen“

  1. Ja, die drei Häuser tauchen auf alten Karten als „Drei Kronen“ auf. Ich habe nur den Hinweis gefunden, daß das Landeskrankenhaus Eigentümer der Häuser war (1950).
    In den 60er Jahren hat man die Hochhäuser hochgezogen, die man heute – fälschlicherweise – als Drei Kronen bezeichnet.
    Aber leider habe ich keinen Hinweis finden können, wie es zu dem Namen Drei Kronen gekommen ist….

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  2. Drei Kronen, das hört sich doch sehr nach dem Namen eines Schiffs oder einer Gastwirtschaft an. Gibts da nicht ne ältere Karte, auf der in dem Bereich der „neuen“ drei Häuser ein einzelnes Gebäude an der Strasse steht? Wo ist der Kneipensammler hin? Mutter Hansen war doch auch zu finden!
    Drei Kronen, das klingt aber auch wie militärischer Jargon (altertümlich?) für eine Übernachtungsgelegenheit eben ohne fürstlichen Comfort…. Vor dem Hafen Kopenhagens gibt’s eine alte Festungskasematte auf einer künstlichen Insel, die heisst auch Drei Kronen (Tre Kroner). Ich hab da mal eine uralte Karte des Schleswiger Stadtfeldes (geht bis Klappschau!) mit Flurnamen gesehen. Ich kann mich aber leider nicht erinnern, wo das war oder ob da seinerzeit ein Gebäude stand?!

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  3. Deri Kronen – tre kronor = ist das
    schwedische Wappen seit 16..
    drei Kronen auf blauem Grund.
    Bedeutet die 3 schwedischen Länder
    (damals) Norwegen, Dänemark und Schweden.
    Noch heute werden Spitzenprodukte der
    schwedischen Wirtschaft mit den drei
    Kronen als Markenzeichen versehen, um sie hervorzuheben.

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  4. Drei Kronen? Drei Königreiche?
    Hmm! Es scheint was mit dem Norden zu tun haben. Das sage ich einfach mal so.Es gibt oder gab eine schwedische Reederei mit Namen:
    AB Svenska Ostasiatiska Kompaniet mit Sitz in Göteborg. Die hatte als Schornsteinmarke drei Kronen auf einem runden (königs)blauen Feld.

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  5. Email von Falk Ritter zum Thema :D

    Hallo Herr Tams,

    die „Drei Kronen“ sind Bestandteil des königlich-dänischen Wappens. Sie symbolisieren die „Kalmarer Union“, die früher aus Dänemark, Schweden und Norwegen bestand. Wenn man etwas im Internet sucht, kann man das Wappen bestimmt finden.

    Mit freundlichem Gruß, Ihr

    Falk Ritter

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  6. Vielen Dank für die engagierte Diskussion zu den dänischen (oder schwedischen?) drei Kronen:D

    Sind es denn nun diese Kronen gewesen, die der Siedlung in St. Jürgen den Namen gegeben haben?

    Wir wissen es (noch) nicht. Oder?

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  7. Moin Torsten:)
    Ob Dänemark jemals schwedisch war, bezweifle ich. Eher war es umgekehrt!
    Die dritte Krone spricht eher für Finnland oder andere skandinavische Landesteile.
    Gruß, NN

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  8. Hallo Lutz: Mich würde mal interessieren, von wo bis wo die „St.-Jürgener-Straße“ im Jahr 1908 verlief…

    1918 und 1921 wurden mein Onkel und meine Mutter unter der Adresse „Sankt Jürgen 5“ geboren (also vor der Eingemeindung). Ich denke mal, dass das Haus damals noch zu St. Jürgen gehörte. Gleichwohl ist es im Hauseigentümerverzeichnis von 1896 aufgeführt, von dem Du annimmst, dass nur Belegenheiten der Stadt Schleswig darin aufgeführt sind.

    Wenn Du recht hast, müsste das Haus, in dem ich geboren bin, schon vor 1936 zu Schleswig gehört haben…

    Als „Knatterton“ bin ich offenbar nicht geboren worden… :roll:

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  9. Adreßbuch 1908

    Nr.1 (Provinzial Irrenanstalt)
    Witt,Friedrich,Wärter
    Petersen,Christian,Futterknecht
    Kock,Kai,Wärter
    Siemsen,Joh.,Stationswärter
    Teckenburg,Heinrich,Wärter
    Mahrt,Jürgen,Portier

    (= St.-Jürgener Str. 9, lt. Google-Maps gegenüber der Waschhalle der Tankstelle; keine offizielle heutige Adresse

    Der „St. Jürgener-Krug“ – St. Jürgen Nr. 1 – ist ebenfalls alt, im 17. Jahrhundert hieß er nach seinem derzeitigen Eigentümer, dem Amtsinspektor Joachim Schmieden, gewöhnlich der „Schmieden-Krug“…Die Krugstelle entwickelte sich ebenfalls zu einer Sommerwirtschaft mit Tanzbelustigung und ist in dieser Weise bis in die achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts betrieben worden. Von da ab ist sie in das Eigentum der Provinzial-Irrenanstalt übergegangen.

    )

    Nr.2 Thomsen,Christian,Gärtner

    Aus „Alt-Schleswig“: Auch das Gebiet der einstigen „St. Jürgenskapelle“, die dem Dorf St. Jürgen seinen Namen gegeben hat, gehörte zum I. Quartier und mit dieser eine Reihe anderer, in St. Jürgen belegener Hausparzellen, die heute zum größten Teil mit der Provinzial-Irrenanstalt verbunden sind. Die St. Jürgens-Kapelle, die in den Stürmen der Reformation beseitigt wurde, nahm mit ihrem Kirchhof ungefähr den Raum ein, auf dem jetzt die Thomsenssche Gärtnerei (St. Jürgen Nr. 2) liegt.

    Nr.3 Provinzial Irrenanstalt
    Stubbe,Heinrich,Inspektor

    = Mühlenredder 20, an der Kreuzugsecke, gegenüber den „Schleswiger Werkstätten“, neuerdings beherbergt das Haus („Dat Kreativ-Hus“) den „Schleswiger Musikclub“

    Nr.3a Provinzial Irrenanstalt
    Michelsen,Heinrich,Kutscher

    Nr.4 Eckmann,Paul,Pensionist

    = St-Jürgener-Str. 40, das ist (wenn das lt. Google-Maps stimmt) ziemlich genau gegenüber der St.-Jürgener-Str. 21 (meinem Geburtshaus), das ist aber unter Vorbehalt, früher war genau gegenüber nur eine Koppel

    Nr.7 Berendsen,Privat-Irrenanstalt
    (Klappschau)

    = St.-Jürgener-Str. 131; aus „Alt-Schleswig“: Das städtische Vorwerk „Klappschau“ war ebenfalls Bestandteil des Quartiers

    soweit das Adreßbuch 1908

    (Anm Gerd Tams: Das „gesperrt“ geschriebene habe ich eingefügt)

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  10. Das Standesamt der Stadt Schleswig hat ja die Geburt meines Onkels und meiner Mutter beurkundet. Daraus muss man dann wohl schließen, dass das Geburtshaus 1918 und 1921 zur Stadt Schleswig gerechnet wurde (oder hat man die standesamtlichen Aufgaben des Dorfes St. Jürgen mit übernommen?).

    Norbert!!!! Dein Opa war doch Bürgermeister von Sankt Jürgen! :D

    Mein Opa war Bürgermeister von St. Jürgen.
    Am 12.10.1936 fand die Eingemeindung von St. Jürgen und Klosterhof statt. Die Herren Rehm und Koch wurden Vertreter im Rat der Stadt Schleswig.

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  11. Heinrich Philippsen sagt in „Alt-Schleswig“ von 1923:

    Der Pachthof „Klappschau“, der auch als „Vorwerk“ oder „Meierhof“ bezeichnet und bereits 1464 erwähnt wird, war, soweit nachgewiesen werden kann, stets Eigentum der Stadt und zur Domkirche eingepfarrt

    (Ein „Mosaiksteinchen“ in unseren „St-Jürgen-Forschungen“) :D

    Im Hauseigentümerverzeichnis ist für Klappschau übrigens die Adresse St.-Jürgener-Str. 131 eingetragen (Heute findet man für die Einrichtung die Adresse „Schleswig, Klappschau“)

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  12. Dann führen wir mal weiter :yes:

    @Lutz
    Ja, mit den Immobilien wird es wohl so gewesen sein.
    Im Grunde bestand St.Jürgen ja „nur“ aus einigen Häusern an der St.-Jürgener-Str., dem Moldeniter Weg und dem Mühlenredder, d.h. die Besiedlung war hauptsächlich um die heutige Kreuzung an der Esso-Tankstelle.
    Dazu kommen noch die beiden Mühlen am Mühlenredder und am Gallberg sowie einige Ländereien.
    Wie klein das Dorf war, sieht man an der Einwohnerzahl von 1933 – es wurden ganze 114 Bewohner gezählt.
    Vielleicht wurde auch deshalb schon vor der Eingemeindung das Dorf „inoffiziell“ als Teil der Stadt behandelt.

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  13. Da kann ich auch nicht groß helfen!
    Aber wenn Klappschau im Adreßbuch 1908 von SL steht, dann ging die Stadtgrenze wohl mit der St. Jürgener Straße gemein.Das Dorf war dann das Gebiet am Moldeniter Weg und Brautsee (wie weit, ob bis Sophienhöh, weiß ich nicht)
    Auf Seite 176-177 (Schleswig 1836 – 1945) steht folgendes:
    Die alte Stadtgrenze engte im Osten die Bautätigkeit ein. Es gelang, die Eingemeindung von St. Jürgen und Klosterhof zu erwirken usw.
    Mach dir einen Reim daraus….:
    Noch wat aus dem Buch von Skierka:
    Klappschau war ein städtischer Pachthof und gehörte zum I. Quartier.

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  14. Die Häuser Nr.21 sowie 23,25 und 27 gehörten 1936 vor der Eingemeindung schon zur Stadt Schleswig.
    Der Moldeniter Weg sowie das Gebiet östlich der St.-Jürgener Str. (bis etwa Lemper) gehörte zum Dorf St.-Jürgen.
    Von da gehörte der Geländestreifen zwischen St.-Jürgener Str. und Klensbyer Str. zur Stadt (bis zum Carstensdenkmal).
    Das Gebiet östlich der Klensbyer gehörte zum Dorf St.-Jürgen.
    Die Dorfgrenze verlief etwa mit der Carstensstr., alles was südlich lag, war Stadtgebiet.

    Weiterhin gehörte das Gelände zum Dorf St.-Jürgen, wo sich heute die Standortschießanlage und der ehemalige Pionierausbildungsplatz befinden.

    Die Grenzen verliefen aber nicht haarscharf, so heißt es in einer Anlage zur Eingemeindung :

    „Die Zugehörigkeit zu der einen oder anderen Gemeinde kann bei einem großen Teil der Grundstücke nur dadurch festgestellt werden, daß die zur Stadtgemeinde gehörigen Häuser Hausnummern tragen, während die St.-Jürgener Häuser nicht durch Nummern gekennzeichnet sind.“

    „Da der Übergang vom Gallberg zur St.-Jürgener Straße kaum erkennbar ist, weil es sich um den gleichen Straßenzug handelt, weiss nur der gänzlich mit den örtlichen Verhältnissen Vertraute, welche Häuser zu Schleswig und welche zu St.-Jürgen gehören.“

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  15. Die Klinik hat kaum noch Unterlagen, das meiste ist ins Landesarchiv überführt worden.

    Aber ich bin dennoch fündig geworden :mrgreen:

    Hätte nicht gedacht, das ich über Drei Kronen noch etwas finde.

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