Ober- und unterhalb der Hühnertreppe

Admin: auch dieser Text ist aus dem Beitrag “Leben am Lollfuß – Margarete Mede’s Erinnerungen an die fünfziger Jahre” von Ingrid Thomsen – Band 56 der “Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte”, abgeschrieben. Es ist mir ein Vergnügen und ein Anliegen, im “Klassentreffen” schon Vorhandenes mit dem Text zu verbinden!

Ober- und unterhalb der Hühnertreppe

Die damals sehr baufällige Hühnertreppe zur Allee führte in das “Höhere Viertel”, Chemnitzstraße, Bellmannstraße, Bürgermeisterhaus…

Zu den Kunden von oben zählten auch Bürgermeister Dr. Kugler und seine Frau, die immer auffallend schöne Hüte zu tragen pflegte.
Das beliebte Café Rausch hatte stets einen samtenen-vornehmen “touch” und war unvergessener Lollfußer Treffpunkt.

Bei Jonny Reincke in der “Stumpfen Ecke” ging es immer hoch her. Hier feierten die Theaterleute auch ihre Premieren. Es war so gemütlich! Alles wurde abgerissen!

Nicht zu vergessen an der Ecke zur Gutenbergstraße war Kürschnermeister Nowacki, mit seiner superblonden, sehr beredten Gattin zuhause. Die Schlachtereien Dehn und Hinrichsen hatten einen bewährten Namen, ebenso die Bäckerei Jürgensen, die Firma Julius, die Drogerei Brautsch, das Haus Mackrott, die Firma Falke, das Schuhgeschäft Utesch und viele mehr.
Im urgemütlichen “Stadt Flensburg” stand der ebenso gemütliche, stattliche Gastwirt Harder am Tresen. Seit 1971 ist das beliebte Restaurant wieder in der Hand von Inge und Peter Butzbach, eines der ältesten wohlerhaltenen Häuser unserer Stadt.

Im “Metro-Palast” standen die Menschen Schlange, jetzt eine Ruine. Im “Slesvighus” entwickelte sich zweisprachiges Kulturleben, wie man es heute dort wieder entwickeln will.

Das historienreiche, vornehme “Stadt Hamburg” passte sich der Zeit an. Alsbald entstand an der Ecke eine heitere Zentrale des Nachtlebens “Die Köpi-Bar”, mit Karin Steinhusen, Anna Steenken, Tochter der bekannten Café-Familie und uns’ Holger Fritsche, den beliebten und unverwüstlichen Baarkeeper und Gastronomen. Es war eine heiße Zeit! Und alles hatte mit Handel und Wandel zu tun.

Nadia: Anna hieß nicht Anna, sondern eigentlich Antje

1.203 Ansichten

7 Gedanken zu „Ober- und unterhalb der Hühnertreppe“

  1. Bei der Aufzählung der Geschäfte vermisse ich das Lebensmittelgeschäft Schneekloth, das Fischgeschäft Möller-Döös und das Fahrradgeschäft Mersebach.
    War der Name von Anna Steenken nicht Anke oder war es nur ihr Wunschname?

    Antworten
  2. Vermisse auch das Milchgeschäft Sebelin, habe ja im Klassentreffen nach 50 Jahren Ranka Sebelin wiedergefunden. Dann gab es Mersebach mit Schokolade und Kaffee. Die Tochter lebt noch, habe ich im Altenheim Rathausmarkt getroffen. Nach all den Jahren wusste Sie noch den Namen meines Bruders.

    Antworten
  3. Für Butenschleswiger:
    “Köpi” Bar, Treffpunkt vieler “Existentialisten” und “Individualisten” in Schleswig der 60er und anfänglich der 70er ist Geschichte. Nunmehr hat uns auch die “Schleswiger Institution” dieser Bar Holger F. im Juni dieses Jahres verlassen.

    Antworten
  4. Der Imbiss (Hermann Meier)am Schleihallen-Parkplatz war in den 60er ab und zu mein Ziel,da ich bei RADIO-LENGO lernte.Der Sohn von Meier betrieb später einen Imbiss im Lollfuß,neben Merseburg.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Per Klick lächeln: