Ich erhielt am 16.9.2025 eine Email von Alf Trojan, aus der ich entnehmen konnte, dass eine Veröffentlichung an dieser Stelle gewünscht wird.
Der Einsender bezieht sich auf diesen Beitrag im „Klassentreffen“, der sich mit Karl Spethmann beschäftigt.
Hier ist die Email; ich bin bemüht, sie in dem Format, das hier unterstützt wird, darzustellen:
Hallo, habe hier den Entwurf einer kleinen Geschichte aus einem Festschriftsbeitrag, die Sie aber gern als „vorläufiger Entwurf“ übernehmen können.
Traditionskultur: eine Skulptur im Donners Park (oder: der Schäfer und der Schläfer)
Der steinernen Skulptur habe ich die Überschrift Traditionskultur zugeschrieben, weil solche Skulpturen schon bei den Römern verbreiteter Teil der Gartenkultur waren. Vermutlich ist es auch heute noch die häufigste Form von Kunst in Parks und öffentlichen Gärten.
Weil das Werk im Stein signiert ist (links), wissen wir, dass es von Karl Spethmann stammt. Der ist kein Unbekannter, wie verschiedene Internetadressen zeigen.[1] Aber es findet sich nichts zu diesem speziellen Werk und schon gar nicht, wer es wann mit welchem Motiv dort aufgestellt hat. Im Altona Verzeichnis denkmalgeschützter Bauwerke wird das Monument nicht aufgeführt.[2] Und auch im Park selbst führt es ein Nischendasein: man kann ihm nur auf einem Trampelpfad abseits der offiziellen Wege näher kommen. Anfang Dezember 2024 bot sich das folgende Bild (oben): Ein Obdachloser hatte sich direkt neben dem Schäfer unter einem Blätterdach „häuslich“ eingerichtet. Hatte er sich in die Obhut des guten Hirten begeben?
Eine Beziehung lässt sich vermuten: Schäfer und Schafherde sind festlich geschmückt, wahrscheinlich ja vom obdachlosen Schläfer selbst.
Die Nahaufnahme (links) zeigt als skurrilstes Element eine batteriegetriebene hüftenschwingende Tanzpuppe zwischen 2 elektrischen Kerzen. Noch vor Weihnachten war die ganze „Idylle“ zerstört und der Weihnachtsschmuck verschwunden; Täter unbekannt.Eine rührende, rätselhafte und letztlich traurige Geschichte. Mit meinem Bericht wird sie selbst zu einem kleinen „Denk-mal!“.
Und einen Denkmalschutz-Vorschlag habe ich eingereicht für die Steinplastik.
Links:
[1] SH-KUNST; Gerd Tams; artnet; Hamburger Kunsthalle
[2] Denkmalschutzamt
13 Ansichten