Hans Ehlert, Vater von Hans Otto Ehlert

Die SN melden, dass sich der “Förderverein für das Graukloster aufgelöst hat”. Jens Nielsen, der Gründer des Vereins, Zitat:

Er beklagt die fehlende Bereitschaft zur Zusammenarbeit auf Seiten der Stadt Schleswig als Eigentümerin des Grauklosters. „Mein Problem ist, dass ich nicht zum Schleswiger Klüngel gehöre“, vermutet er.

Dem “Klassentreffen” fehlen natürlich die Einblicke in den “Schleswiger Klüngel“. Es beschränkt sich daher darauf, den alten Bericht (danke, Silke Brachhaus!) wieder aufleben zu lassen, als noch Leute im Kloster wohnten und feierten! Heute ist das wohl nicht mehr möglich…

Es geht hier mit dem Schwiegervater von Hans Ehlert los.

Sein Name war Johannes Schäfer. Er wurde 1964 achtzig Jahre alt. Hier übersetzt Silke den Artikel aus einer dänischen Zeitung:

Hohes Alter
Schleswig, Johannes Schäfer, Graukloster, wird heute 80 Jahre alt. Er ist im alten Stadtteil von Schleswig aufgewachsen.

Johannes Schäfer lernte einen der sehr seltenen Berufe, nämlich Bonbonkocher. Da dieser Beruf keine Zukunftsperspektiven bot, nahm Johannes Schäfer schon 1907 eine Arbeit an in der Lederfabrik “Knecht & Wördemann“. In dieser Firma war er über 40 Jahre lang ein fleißiger und geschätzter Mitarbeiter. Anläßlich seines 40-jährigen Arbeitsjubiläums bekam er von der Firma eine goldene Uhr überreicht. Später, als auch die Lederfabrik in Schleswig ihre Türen schließen musste, wurde es auch Zeit für Johannes Schäfer, sich zur Ruhe zu setzen. Der Jubilar fühlt sich immer noch jung und frisch und passt seinen Haushalt alleine, denn seine Frau starb vor einem Jahr. Johannes Schäfer war viele Jahre Mitlied vom SSF und SSW (= Südschleswigscher Verein und Südschleswigscher Wählerverband).


1974 schreibt die Zeitung über seinen 90ten Geburtstag.

Silke: wir waren zu Uropas 90stem Geb. eingeladen und meine Mutter hat organisiert, dass die im Radio Glückwünsche an ihn übermitteln. Das war so eine, wie ich sie nenne “Erbschleichersendung” (hahaha) namens “Glückwünsche und Musik”. Kennst du die noch??? (Admin: Ist das nicht heute NDR 1?) Da saßen wir dann alle wie gebannt vor so’nem Radiorecorder. Darüber hatte sich Uropa sehr gefreut!

Aus dem Zeitungsartikel:
…Der gelernte Bonbonkocher arbeitete zunächst in einer Bonbonkocherei am Gallberg…
…Außerdem war er zeitweise Stadtverordneter…
…er lief schon als fünfjähriger Junge quer durch die Stadt, wenn in der Kellerwohnung seines Vaters eine SPD-Versammlung stattfinden sollte…

…Viele Jahre nahmen er und seine Frau Dora die Garderobe der Gäste im “Großen Baumhof” entgegen…
…vor 35 Jahren bezogen … sie vier Räume im ersten Stock des “Grauen Klosters”…
…Außer dem Jubilar wohnen heute noch weitere sieben alleinstehende alte Menschen im selben Stockwerk…

…bitte alles lesen!

Mit geschätzten 60 Jahren zum Volkssturm – starke Leistung, nicht?


Bilder aus dem Graukloster:
1974, das Graukloster. Hier wohnte mein Uropa Johannes Schäfer. Als Rentner; ich meine er zahlte nur 10 DM Miete im Monat. Die Wohnung dort hatte noch eine alte Kochstelle mit Kessel über dem Feuer.

Ca. 1972, im Graukloster bei Uropa Joh. Schäfer, man beachte die völlig nach unten gewölbte Zimmerdecke, die schiefen Wände und die geringe Raumhöhe :>>




Fotos von der Goldenen Hochzeit Uropa Johannes Schäfer im Graukloster, ca. 1960


Besuch im Graukloster…


Sönke hat noch zwei Fotos beigesteuert: “…von einer Armenwohnung des Grauklosters. Vielleicht hat Herr Schäfer in dieser Wohnung gelebt?”

Jetzt kommen zwei undatierte Fotos, auf denen Hans Ehlert mit drauf ist…

Hans Ehlert ist der Dritte von links

Lieschen Schäfer, “Oma”, die spätere Frau von Hans Ehlert mit Uroma Dora (Aufn. ca. 1920)

Die beiden grüßen den Musketier Johannes Schäfer “Auf ein baldiges frohes Wiedersehen” (o.r.)

Links das Konfirmationszeugnis von Lieschen Schäfer, 29.3.25, konfirmiert im Dom zu Schleswig.


Familienfoto mit Uropa Schäfer als Kind. ca. 1901 3.v.l. – Uropa Johannes Schäfer, derjenige der als Rentner im Graukloster gewohnt hat. Vater von Lieschen Ehlert geb. Schäfer, also Papas Mutters Vater… Er hat mal erzählt, dass er damals seine Eltern siezen musste und beim Essen am Tisch stehen musste. Er war früher Bonbonkocher und auch in der Schulaufsichtsbehörde in Schleswig tätig.


Feuerversicherung
Hans Ehlert, Moldenit, hat 1939 eine Feuerversicherung für 3,65 Mark jährlich abgeschlossen.


Hans Ehlert in Zivil…


Arbeit für Führer, Volk und Vaterland


Man kam ja rum, beim Militär. St. Malo war als Reiseziel nicht zu verachten…

Fraternisierung. Nur Opa muss spielen…




Das ist ja nochmal gut gegangen…


Hans Ehlert weilte dann wohl in England…



…und hatte es dort vielleicht gar nicht so schlecht getroffen. Die rechte der beiden Damen aus dem “Whittington Arms” heißt Ena Luxton…

Morriston ist zwar auch in England, aber woanders…


Es handelt sich wohl um den Entlassungsschein aus dem “Transit Camp” Munsterlager von Hans Ehlert aus britischer Kriegsgefangenschaft am 24.2.1948. Am 6.3.48 hat er sich bei der Polizeiinspektion Schleswig “gemeldet”.


Arbeit, Arbeit, nix als Arbeit!


Die Arbeitgeber:
Köster u. Vogt, Schleswig, 1948
A. Reimer, Moldenit, 1948
Knecht & Wördemann, Schleswig, 1948 – 1956
Walter Weiss, Schleswig, Gottorfstr. 4, 1957
Schl.-Holst. Zucker AG. Schleswig, 1957 – 1959
Karl Hagemann KG, Schleswig, 1959 – 1960
Standortverwaltung Schleswig, 1960 – 5. 1. 1966, Rente bewilligt

Mit dieser Ehrenurkunde vom “Bund” müssen wir uns noch mal näher beschäftigen…


1934, Hochzeitsfoto meiner Großeltern Lieschen und Hans-Heinrich Ehlert.

Taufurkunde der Tochter Elke Ehlert, geb. 4.10.1938 – Elke Ehlert 1948

ca. 1958, Familienfoto. vlnr: mein Vater Hans-Otto Ehlert, geb. 1934 in Moldenit; unbekannte Person; Mutter meines Vaters Lieschen Ehlert, geb. Schäfer; Schwester meines Vaters Elke Ehlert; Vater meines Vaters Hans Ehlert.


Frühjahr 1959, hinter dem Haus Karpfenteich 6. Vlnr: Lieschen, Hans-Heinrich, Ingeborg und Elke Ehlert


Karpfenteich 6, im Garten, mit Enkelin Heike


2.837 Ansichten

8 Gedanken zu „Hans Ehlert, Vater von Hans Otto Ehlert“

  1. Stimmt Sönke, aber auch das Leben seines Schwiegervaters Johannes Schäfer war nicht von schlechten Eltern. Er lebte als Rentner im Graukloster!
    Silke hat gerade zwei sehr interessante Zeitungsausschnitte geschickt.

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  2. Meine liebe Birthe,
    ich freu mich auch riesig, dass du mich sozusagen “gefunden” hast über ein altes Familienfoto ( Goldene Hochzeit der Urgroßeltern) :yes: . Nun stöber man schön in den alten Fotos und Dokumenten, die Gerd so toll zusammengestellt hat :-) .

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  3. Hallo zusammen,
    mit großem Interesse und Erstaunen haben wir die Berichte gelesen und die Fotos geschaut. Einige kannten wir bereits auf einigen konnte sich meine Schwester sogar wieder erkennen.
    Unsere Frage ist : Wer ist Silke Brachhaus?
    Wir (Ute und Petra) sind die Töchter von Hugo Schäfer
    Über eine Antwort würden wir uns freuen

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  4. Hallo Ute und Petra, nach “nur” 4 Jahren lese ich jetzt erst eure Nachricht. Also ich bin die Urenkelin von Johannes Schäfer, eurem Opa.
    Euer Vater und meine Oma Lieschen waren Geschwister.
    Liebe Grüße Silke

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