Badefreuden in Schleswig

Update: Lt. SN vom 8.7.2014 hat die Ratsversammlung jetzt beschlossen, dass die alte Schwimmhalle saniert wird. Das ist ein Schlussstrich unter die Debatte!

Eine Leserbriefschreiberin erinnert sich in den SN vom 2.9.2010 (Auszug):

Zur Berichterstattung über die Gesundheitstherme. Ein Gutachten jagt das nächste, das Stadtsäckel wird immer leerer, aber kein Mensch spricht mehr von der Sole. Ich kann mich erinnern, dass bei der Vorstellung der Gutachten der Firma Geyer und Geyer vor zwei Jahren in der Ratsversammlung zur Sprache kam, dass man ja für die Beckenfüllung Sole brauche. Diese solle unter Überwindung einiger Schwierigkeiten in Fahrdorf aus großer Tiefe gefördert werden. Dazu bedürfe es allerdings einer Probebohrung, die sich meiner Erinnerung nach preislich in sechsstelliger Zahlenhöhe ansiedeln würde…

Das „Klassentreffen“ hat sich da mal Gedanken gemacht und ein Szenario der Soleversorgung von Fahrdorf aus entworfen. So könnte es doch sein, oder? (Achtung! Das „Szenario“ ist als Scherz gedacht. Aber es wird hier nicht gelacht. Dann ist es wohl nicht so einfach, Leute zum Lachen zu bringen…)

Susanne Römer:

Moin Gerd!

Auf dem Foto abgebildet siehst du meinen Vater, zu der Zeit Bademeister im Louisenbad.

Er „hüpft“ da gerade vom 3m-Brett.

Sind in dem Gebäude im Hintergrund die Ruderboote untergebracht?

Admin: Susanne! Dein Papa macht gerade einen gelungenen gestreckten Salto rückwärts!

Das ist doch kein „Hüpfer“!

Nochmal Susanne:

Die Friedrich-Ebert-Schwimmhalle wurde am 11.04.1970 eingeweiht.

Zur Eröffnungsfeier sprangen ein paar Jungen und Mädchen vom Schleswiger TSV ins Wasser.

Ich hüpfe vom Startblock 4. :D

Die Aufnahme stammt aus dem Buch SL – die 70iger Jahre, Foto von Eva Nagel.


So sahen früher die Meldeergebnisse der Schwimmsportler aus. Ein himmelweiter Unterschied zu heute. Aber… Papier und Tinte war haltbarer. :D

Susanne:

Hier mal ein kleiner Ausschnitt, was die damaligen Schleswiger Leistungsschwimmer des TSV in den 70igern geleistet haben. Und das trotz geringer Trainingsmöglichkeiten in der Friedrich-Ebert-Schwimmhalle. Im Sommer wurde die Schwimmhalle geschlossen.

Somit mussten wir nach Kropp ins Freibad ausweichen, um zu trainieren.

Die Zeitungsausschnitte sind aus 1974. Leider hat meine Oma, die die Schleswiger Nachrichten hatte, kein Tagesdatum notiert.

Dafür hat sie meinen Namen unterstrichen. Hmm! Umgekehrt wäre es mir lieber gewesen.

Bilder von Schleswiger Badefreuden – halbwegs chronologisch sortiert:

Der Knabe hat Schuhe und Strümpfe ausgezogen (wenn er welche hatte) und sich in das Hafenwasser begeben.

Am Netzetrockenplatz der Holmer Fischer ging man auch schon mal bis zu den Knien ins Wasser.

In Louisenbad hat man es damals mit dem Wasserkontakt nicht übertrieben. Das gesellschaftliche Leben am Ufer hatte eine höheren Stellenwert.

Wie man am Kartenausschnitt von 1905 (undeutlich) und auf den beiden Ansichtskarten erkennen kann, gab es auch in der Bucht vor der Strandhalle eine Badeanstalt. Auf diesem Kartenausschnitt von 1910 ist die Badeanstalt gut erkennbar eingezeichnet.[

Kunterbuntes Badeleben auf der Freiheit.

Vor den Königswiesen gab es ein Militärbad. Ein Foto von badenden wilhelminischen Soldaten kann ich leider nicht bieten.

Im Jahr 1910 gab es also westlich der Altstadt ein Militärbad, das Luisenbad und eine Badeanstalt vor der Strandhalle. Dazu kam noch das Marienbad.

Helgo Klatt erwähnt, dass „angeblich“ auf dem sog. „Schild“ (am Rathausplatz) ein Hallenbad errichtet werden sollte.

Das Marienbad gehört zwar zur Gemeinde Busdorf, soll hier aber nicht verschwiegen werden.
Es wehte die der Zeit entsprechende Fahne…

Vor dem Kasernenbau hatte das Strandleben auf der Freiheit doch ein gewisses Niveau.

Nach Ablauf der Tausend Jahre, fanden es die Sieger auch ganz nett an der Schlei.

Das „Volk“, dem die Groschen für das Luisenbad fehlten, badete ein paar Meter weiter und näher dran an der Kläranlage (Kartenausschnitt rechts).

Die Holmer waren schon immer etwas Besonderes und hatten ihren eigenen Strand.

Auf dem Kartenauschnitt wird zwischen dem Luisenbad und einem „Badestrand“ unterschieden. Das Foto links zeigt das kostenpflichtige Luisenbad und im Hintergrund die Habenichtse.

Die renovierungsbedürftige Schwimmhalle.

Die Gesundheitstherme, wie sie sich der Admin vorstellt. :D

(s.a. ganz oben am Kopf des Eintrags!)

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6 Gedanken zu „Badefreuden in Schleswig“

  1. Moin Gerd!
    Die Gesundheitstherme, wie du sie dir vorstellst, ist jawohl echt düster!
    Es geht doch nichts über einen strahlend blauen Himmel über der Schlei. :-)

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  2. Ich weiß zwar nicht, wo Gerd die Therme her hat?
    Aber solches Ambiente könnte aus Budapest stammen.
    Jedenfalls isses wohl roundicumbaundi 100 Jahre alt :D
    Gerd wird uns sicherlich aufklären!

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