Eine Frage

Sehr geehrter Herr Tams,

auf Ihren Seiten habe ich Fotos entdeckt, bei denen auch die Kälberstraße mit dabei ist. Kennen Sie noch Personen, die in den 30-50er Jahren in dieser Straße wohnten?

Mein Vater Hans-Jürgen Mohr wohnte dort, aber leider weiß ich keine genaue Anschrift.

Ich suche Bilder aus dieser Zeit von seinem Wohnhaus und der Feuerwache am Gallberg, da mein Vater und mein Großvater (Jakob Mohr) auf dieser Wache tätig waren.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen, Sabine Stock geb. Mohr



Liebe Frau Stock, Ihre Anfrage ist für mich ein schöner Anlass, die vorhandenen Fotos von der alten, abgerissenen Kälberstraße noch einmal hier zu „versammeln“. Leider weiß ich nicht, welche anderen Einwohner (außer den Eltern meines Vaters) in der Kälberstraße gewohnt haben (in diesem Haus, auf dem Foto re.). Vielleicht kann Ihnen aber von den mitlesenden „Ureinwohnern“ geholfen werden?

Lutz Clausen:

Hallo Frau Stock, in dem Adreßbuch der Stadt Schleswig von 1908 – ist eingetragen unter Kälberstraße Nr 3: Mohr, Sophie, Witwe.

Handelt es sich hierbei vielleicht um Ihre Groß- resp. Urgroßmuter?

Stephanie:

Ich habe im Angebot das Adressbuch von

1934…
wohnte ein Jakob Mohr, Verwaltungsobersekretär, in der Kälberstraße 8

1950…
wohnte ein Jakob Mohr, Stadt-Oberinspektor, am Gallberg 48,

1956…
wohnte ein Jakob Mohr, Stadtbürodirektor, in der Bismarkstraße 8

1959…
wohnte ein Jakob Mohr, Stadtoberinspektor, in der Bismarkstraße 15c

Sönkes Mutter, die 1939 geboren wurde, wuchs ebenfalls in der Kälberstraße 8 auf. Mit ihr wohnte dort Erwin Drawert, Schumachermeister und sein Bruder Erich Drawert Elektromeister.

Admin: Auf dem linken Foto ist die Nr. 8 das Haus links – auf dem rechten Foto ist es das Haus rechts…
Das Haus meines Großvaters in der Kälberstraße 7 war wohl ziemlich genau gegenüber.

Sabine Stock:

Hallo an alle die schon geantwortet haben. Ich bin überwältigt…

Torsten Hansen:

Für Frau Sabine Stock:

Noch zwei Auszüge aus der Feuerwehr-Chronik (falls nicht schon bekannt):

…Am 20. August 1948 wurde der bis dahin kommissarisch eingesetzte Wehrführer, der Leiter des Ordnungsamtes, Jacob MOHR als Wehrführer gewählt. …

und

Im Jahre 1955 muß Oberbrandmeister J. MOHR aus gesundheitlichen Gründen seinen Dienst als Wehrführer aufgeben. Neuer Wehrführer wurde Hartwig JESSEN. Seine erste Amtshandlung war, den bisherigen Wehrführer MOHR zum Ehrenmitglied zu ernennen. …

Eine (auch für Euch?) interessante Frage: Was wissen „wir“ über die Feuerwache auf dem Gallberg?

Gegugelt:

Ursprünglich war das Gerätehaus [Admin: vom Löschzug Altstadt] am Gallberg in Schleswig. Als jedoch die Einsätze zunahmen und der Einsatzbereich vergrößert wurde, war bald nicht mehr genügend Platz für Fahrzeuge und Mannschaft. So entschloss sich die damalige Wehrführung mit der Verwaltung der Stadt Schleswig dazu ein neues Gerätehaus zu bauen. Seit 1980 nun befindet sich das Gerätehaus in der Königsstraße unweit des Schleswiger Domes, der schon bei der Anfahrt nach Schleswig von weitem zu sehen ist.

Kinners, wo war denn die Feuerwache auf dem Gallberg? Ich finde nix (außer dass sie dort offenbar von 1914 – 1980 wachte) – und meine armen grauen Zellen geben keine Auskunft…:no:

Norbert:
Die Fw-Wache war m.E. zwischen Ahrens und dem Elektrogeschäft. Hieß das Erichsen? Jedenfalls auf der Seite des Gallbergs.

Vorsicht Falle! Was jetzt kommt, ist total aus der Luft gegriffen! :oops:

Norbert:

Die beiden Tore gehören zur Feuerwache. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Wie es mit der Nummerierung 1910 oder auch später aussah, weiß ich natürlich nicht.

Torsten:

…auf dem Foto „Gallberg 1960“ siehst Du hinter den beiden Käfern die zwei Tore, die sich (falls ich mich recht entsinne) ziehharmonika-mäßig öffneten – direkt dahinter standen die Einsatzfahrzeuge.

Admin: Wo er recht hat, hat er recht, der Norbert (und Torsten auch)! Mit Doppelklick auf das Foto li. oben oder hier! sieht man zwischen Ahrens und dem Elektrogeschäft Jessen die beiden Tore, hinter denen die Feuerwehrautos auf ihren Einsatz lauerten.

Die Feuerwache (Gallberg Nr. 7) und das Haus rechts daneben (Elektro-Jessen) sind offenbar erst nach 1903 gebaut worden, weil die beiden Häuser rechts neben Ahrens (Foto oben, am Haus steht: „Atelier für künstlichen Zahnersatz“) wohl abgebrannt sind. Da bot es sich natürlich an, nach dem Brand die Feuerwehr
dort anzusiedeln… :roll:

Der Admin, muss gestehen, dass er Dinge, die ihm erzählt werden, ungeprüft übernimmt und dann als vermeintliche Wahrheiten in die „Welt“ hinausposaunt! :oops: Eine junge Frau, Stephanie, bringt das Kartenhaus mit der Adresse Gallberg 5 für die Feuerwache gnadenlos zum Einsturz! XX(

Belege! (das ist ein seemännischer Ausdruck für „ich nehme alles zurück“) oder auch „Rin in de Kantüffeln – rut ut de Kantüffeln!“. Wir haben es jetzt mit zwei Wahrheiten zu tun:

Erstens: Die Feuerwache war doch zwischen Ahrens und Elektro-Jessen (Nr. 7).
Zweitens: Nach den von Stephanie im Gemeinschaftsarchiv gefundenen Plänen gab es (zumindest als Plan) einen alten und danach einen neuen Geräteschuppen der Feuerwehr hinter dem heutigen Bauamt (Gallberg Nr. 3).

Folgendes ist die von Stephanie gemailte Wahrheit:

So,

ich war dann mal heute im Archiv und bin fündig geworden. In der Anlage ein Lageplan sowie ein Grundriss vom neuen Feuerlöschgeräteschuppen der Turnerfeuerwehr am

Gallberg 3.

Dieser wurde laut Plan im November 1910 geplant und kurz danach gebaut. Der bis dahin alte Geräteschuppen ist auch noch verzeichnet.

Ich habe das ein wenig eingefärbt und auf die schnelle einmal „übergeschrieben“, weil die Kopie nicht so gut ist.

Ich hoffe es hilft weiter…

Tja, so is dat mit de jungen Deerns! Wat meenst Du, Norbert?

Benny, könntest Du als langgedienter Feuerwehrmann etwas dazu sagen? :|
Gab es neben der „Feuerwache Nr. 7“ noch zusätzlich einen Geräteschuppen der Feuerwehr hinter der „Nr. 3“?

Admin: Das Foto links habe ich am Morgen nach unserem Jubiläumsklassentreffen geschossen. Links die alte Feuerwache, rechts Elektro-Jessen… ach nee, die machen da jetzt auf billig… :(

Das Foto rechts entstand am gleichen Tag und zeigt die Rückseite des auch von der Vorderseite hässlichen Sky-Marktes am Gallberg, der ziemlich sicher geschlossen wird. Es rentiert sich nicht mehr, sagt Coop. Der Bürgermeister will mit Coop in Kiel reden (SN v. 26.4.2010), aber „die Politik“ ist natürlich machtlos.
Es wird wohl zu einem weiteren traurigen Leerstand kommen, wie z.B. auch am unteren Ende der Moltkestraße…


1.121 Ansichten

12 Gedanken zu „Eine Frage“

  1. Ich habe im Angebot das Adressbuch von

    1934….
    wohnte ein Jakob Mohr, Verwaltungsobersekretär, in der Kälberstraße 8

    1950…
    wohnte ein Jakob Mohr, Stadt-Oberinspektor, am Gallberg 48,

    1956…
    wohnte ein Jakob Mohr, Stadtbürodirektor, in der Bismarkstraße 8

    1959…
    wohnte ein Jakob Mohr, Stadtoberinspektor, in der Bismarkstraße 15c

    Sönkes Mutter, die 1939 geboren wurde, wuchs ebenfalls in der Kälberstraße 8 auf. Mit ihr wohnte dort Erwin Drawert, Schumachermeister und sein Bruder Erich Drawert Elektromeister.

    Antworten
  2. Hallo Frau Stock,
    in dem Adreßbuch der Stadt Schleswig von 19o8 – ist eingetragen unter Kälberstraße Nr 3 :Mohr,Sophie,Witwe.
    Handelt es sich hierbei vielleicht um Ihre Groß- resp. Urgroßmuter?

    Antworten
  3. Hallo an Alle die schon geantwortet haben. Ich bin überwältigt.
    Wusste garnicht, das mein Opa so oft in Schleswig umgezogen ist.
    Ob Sophie Mohr meine Uroma ist werde ich erkunden, da ich es nicht weiß.

    Jetzt noch eine Frage: Wer ist Sönke?
    Kann man Kontakt bekommen? Denn die Mutter müsste ja mit meinem Vater aufgewachsen sein und seinen etwas jüngeren Schwestern.
    Oder vielleicht meldet sich ja auch noch jemand aus den anderen Straßen in denen meine Familie wohnte.

    Ich denke, dass ich aus meiner Kindheit nur die Bismarkstraße 15c kennen könnte, da ich erst nach ’59 geboren wurde.

    Über weitere Antworten würde ich mich freuen

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  4. Also, ich kann mich noch an eine Episode aus meiner Kindheit erinnern: Mit meinem Vater war ich am Gallberg Ecke Kaufhaus Ahrens (gibt s heute noch), als die Feuerwehrsirene losheulte, und – unglaublich – innerhalb weniger Minuten kamen von allen Seiten etliche gestandene Männer angelaufen, mit den dunkelgrauen Fw-Jacken + Hosen teils unterm Arm, teils damit beschäftigt sie im Laufen überzuziehen. Gleichzeitig öffnete sich das Tor der Feuerwache und ein roter MAN-Gerätewagen fuhr vor, in den die
    schnellsten sich einen Platz suchten – alle nunmehr akkurat in Uniform mit Mütze und/oder Helm.
    Darunter auch Musik-Reuter vom Kornmarkt, bei dem es die guten „Siku“-Autos gab …

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  5. Hallo Sönke,auf dem Foto „Gallberg 1960“ siehst Du hinter den beiden Käfern die zwei Tore, die sich (falls ich mich recht entsinne) ziehharmonika-mäßig öffneten – direkt dahinter standen die Einsatzfahrzeuge.

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  6. Die beiden Tore gehören zur Feuerwache. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
    Wie es mit der Nummerierung 1910 oder auch später aussah, weiß ich natürlich nicht.

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  7. Für Frau Sabine Stock
    Noch zwei Auszüge aus der Feuerwehr-Chronik (falls nicht schon bekannt):

    …Am 20. August 1948 wurde der bis dahin kommissarisch eingesetzte Wehrführer, der Leiter des Ordnungsamtes, Jacob MOHR als Wehrführer gewählt. …..

    und

    …Im Jahre 1955 muß Oberbrandmeister J. MOHR aus gesundheitlichen Gründen seinen Dienst als Wehrführer aufgeben. Neuer Wehrführer wurde Hartwig JESSEN. Seine erste Amtshandlung war, den bisherigen Wehrführer MOHR zum Ehrenmitglied zu ernennen. ….

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  8. Hallo an alle, die mir geholfen haben.
    Ich habe ein Fotorahmen für meinen Vater zusammengestellt.
    Er ist aber noch nicht voll.
    Wer vielleicht noch Fotos aus der genannten Zeit 1930 bis ca. 1955 der oben genannten Adressen, der Feuerwache oder der Gallbergschule hat oder meinen Vater vielleicht sogar kennt, könnte mir dies bitte zukommen lassen.
    Vielen Dank.
    Ich werde mir die Seiten sicherlich öfter einmal ansehen und plane außerdem eine Fahrt mit meinen Vater zurück zu seiner Kinder- und Jugendzeit.
    Also werde ich bald auch selbst mal wieder, nach viel zu langer Zeit, nach Schleswig fahren.

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  9. In der Chronik „125 Jahre Sport im Turn- und Schwimmverein von 1864 Schleswig 1864-1989“
    wird auf Seite 26 Jacob Mohr erwähnt. Einsehbar im Stadtarchiv.

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