SN v. 10.3.2017: Der seit Okt. 2014 für Besucher gesperrte Bismarckturm wird saniert.
Admin: Lesen – ist schwere Kost…
Womit fangen wir an? Richtig, mit einer Kneipe! Der Gasthof Scheersberg war der „höchste und schönste Punkt in Angeln“. Anstelle der Bismarckturms gab es nur einen „Pavillon“…
Am Einweihungsfest am 05. Juni 1903 nahmen 2.000 Personen teil. In den Abendstunden des gleichen Tages „wurde der Turm illuminiert und mehrfach bengalisch beleuchtet“.
Im Jahr 1927 wurde in der Nähe des Bismarckturmes das sog. Wallroth-Haus gebaut.Am 05. Januar 1904 wurde den Wirtsleuten des benachbarten Gasthauses die Aufsicht über den Turm übertragen. Die Gastwirtfamilie sowie deren Sohn übernahmen jahrzehntelang die Verantwortung über das Bauwerk. Diese Tradition wird vom Gastwirt Eckhard Szidat fortgeführt…
Auf der Ansichtskarte links sehen wir den Bismarckturm im Bau.
Der große Saal im Erdgeschoss war als Turnhalle oder Festsaal einsetzbar.
Nübelfeld hatte auch einen Bahnhof… …rechts nochmal dat Janze…
Von 1921 bis 1933 wurde auf dem Scheersberg das Nordmarkfest (Sport- und Spielfest) ausgerichtet. In der Zeit des Nazi-Regimes diente das Gelände des Bismarckturmes u.a. als Platz für Jungvolk-Aufmärsche und Fackelzüge.
Heinz Hintze: Der Begriff Nordmark bezog sich auf ein Gebiet. In Angeln z. B. trugen wir beim Jungvolk am Ärmel ein Dreieck – Stoffaufnäher mit der Aufschrift Nord – Nordmark. Ein Knopf an dem Schulterstück hatte eine Nummer, nach der man ein Gebiet von wenigen Ortschaften zuordnen konte. PS. Scheersberg: Im April 1945 (kurz vor Kriegsende) waren wir auf dem Scheersberg mit 120 Jungs (ich war 14 Jahre alt) zur Ausbildung für die Front. Geschlafen haben wir im Saal des Gasthofes. Die Ausbildung erfolgte am Karabiner, Maschinengewehr und Panzerfaust. Hauptaufgabe sollte sein, im Erdloch liegen und auf Panzer zu warten um sie kampfunfähig zu machen. Zum Glück kam keiner von uns mehr zum Einsatz.
(Das Foto ist dem Dokument „Geborgen aus dem Labyrinth des Nachkriegsdeutschland“ von Matthias Schartl entnommen.)
Und was noch? Ach ja, dies z.B.:
Erwähnt sei das Gewinnen des Scheersbergbanners auf den Nordmarksportfesten in den Jahren 1949, 1950 und 1951 sowie im gleichen Jahre die Erringung des Angler Heimatbanners
(Das klingt irgendwie noch nach der Vorkriegszeit, oder?)
Und nun kommen „wir“:
Werner Tellkamp: …ganz links erkenne ich Peter Neumann, im Zelteingang links Gerd Tams und rechts Horst Stockfleth… (Rechts: andere Knaben…)
Der 2.v.l. ist Egon Eggert. Es handelt sich um eine Klassenfahrt zum Scheersberg (wahrscheinlich befinden wir uns im Jugendzeltlager). Meine Erinnerungen sind weg (leider ).
In der Mitte des Geschehens steht Peter Ganz. (Rechts: Erwachsene)
Ich erkenne Wolf-Dieter Sager und Holger Karstens.
Vielleicht gibt es ein paar Kommentare, Mails (oder sogar Fotos?) zum Thema Scheersberg
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Sehr schöne Dokumentation. Durch die Fotos ist alles sehr anschaulich. Ich muss bei allem, was mit „Nordmark“ zu tun hat, auch immer an die Nazi-Zeit denken. Stammt der Begriff aus der Hitlerzeit? So wie „Ostmark“ für Österreich?
In Kiel gibt es ja auch noch das „Nordmarksportfeld“, für mich klingt das alles gruselig.
Durch Gugeln wird das Gruseln auch nicht besser…
Der Begriff Nordmark bezog sich auf ein Gebiet. In Angeln z. B. trugen wir beim Jungvolk am Ärmel ein Dreieck – Stoffaufnäher mit der Aufschrift Nord – Nordmark. Ein Knopf an dem Schulterstück hatte eine Nummer, nach der man ein Gebiet von wenigen Ortschaften zuordnen konte. PS. Scheersberg: Im April 1945 ( kurz vor Kriegsende ) waren wir auf dem Scheersberg mit 120 Jungs ( ich war 14 Jahre alt ) zur Ausbildung für die Front. Geschlafen haben wir im Saal des Gasthofes. Die Ausbildung erfolgte am Karabiner, Maschienengewehr und Panzerfaust. Hauptaufgabe sollte sein, im Erdloch liegen und auf Panzer zu warten um sie kampfunfähig zu machen. Zum Glück kam keiner von uns mehr zum Einsatz.
Die Postkarte vom Schleswig-Holstein-Tag 1919 zeigt u.a. – wahrscheinlich – hinten 3.von rechts in Uniform mit aufgeklapptem Hut den Kolonial-General Paul von Lettow-Vorbeck .
Torsten, Du hast sehr wahrscheinlich recht. Googeln ergibt, dass Lettow-Vorbeck mit Martha Wallroth ab 1919 verheiratet war. Zitat aus Wikipedia: „Unter anderen sprach auf persönliche Einladung Wallroths dessen Schwager Paul von Lettow-Vorbeck. Wallroth wirkte zudem neben anderen Persönlichkeiten des Kreises Flensburg-Land Initiator an der Gründung des „Deutsch-Schleswig-Holsteinischen Schutz- und Trutzverbandes“, dem Vorläufer des am 6. Juli 1919 in Sörup gegründeten Schleswig-Holsteiner Bundes mit.“
Auf dem Scheersberg gibt es ein „Wallroth-Haus“.
Ja, ich war mir da ziemlich sicher – es gibt hier in Bremen eine Website (von einem aus Schleswig stammenden Journalisten, Frank Hethey ), dort stand gerade etwas über den Lettow-Vorbeck, siehe http://www.bremen-history.de/zum-tee-beim-general/