Update (16.6.2022): s. unten; Update (4.7.22) s. unten
Admin: Dieser Eintrag wird ziemlich oft aufgerufen. Sollte es an der Fernsehsendung „Bares für Rares“ liegen, in der manches Rätsel gelöst wird? Das „Klassentreffen“ unterstützt diese Art der Unterhaltung und hievt diesen Eintrag auf die Seite 1. Neu ist das ergoogelte Foto des Finkenwärder Kutters HF 45… Update: Neuerdings fragt der Augenoptikermeister Dieter Halle aus Neuhaus am Rennsteig, welcher Petersen sein Gemälde geschaffen hat…
„Alter“ Eintrag:
der Zahl 93 – also wohl 1893. Vielleicht kommt die Gegend ja einigen Mitstreitern bekannt vor…
Admin: Ich habe das Bild – und die Frage von Torsten – hier veröffentlicht, weil es in diesem Eintrag um Bilder geht. Heinrich Jäger, der wegen eines Bildes auch einmal bei mir zu Hause war, ist im Jahr 2021 verstorben.
(Die untere Signatur ist eine Abbildung zu dem unten wiedergegebenen Artikel in den SN)Graphologen, Kriminalisten, Kunstsachverständige!
Ihr seid doch sicher meiner Meinung, dass beide Signaturen von dem einen und einzigen H.Petersen stammen!
Ja, aber von welchem Petersen? Von Carl Heinrich Petersen aus Husum oder von Heinrich Christian Petersen aus Schleswig oder Klein-Brodersby?
Diese Frage treibt den „Maler-Forscher“ Heinrich Jäger aus Kiel um. Herr Jäger wendet sich mit Hilfe der SN heute an die „Bevölkerung“ (die Hervorhebungen sind von mir):
Die Suche nach dem richtigen Petersen
Zwei Maler aus Schleswig kommen für zahlreiche Höfe- und Landschaftsbilder aus Angeln in Frage
Ein Anruf brachte Heinrich Jäger aus Kiel ziemlich aus dem Konzept. Lange hatte er sich bemüht, die Identität des Malers zu ermitteln, der seine Höfe- und Landschaftsgemälde schwungvoll mit H.Petersen oder nur H.P. signierte. Auf 23 solcher Gemälde war Jäger bei seinen Forschungen nach Höfe-Malern in Angeln gestoßen. Doch nach einem Anruf aus Schleswig ist die Urheberschaft der Werke wieder absolut in Frage gestellt.
Jäger hatte einen Carl Heinrich Petersen als Maler der HP-Bilder identifiziert. Der war 1841 zwar in Husum geboren worden, hatte aber lange als Dekorations- und Höfe-Maler in Schleswig gelebt, ehe er zu seinem Sohn nach Kiel gezogen war, wo er 1910 starb. Doch dann erreichte Jäger ein Anruf von Erich Koch aus Schleswig – und die Frage, wer die Signatur verwendet hat, war wieder offen.
Koch, der der Stadtgruppe Schleswig des Heimatvereins der Landschaft Angeln angehört, machte den Kieler Maler-Forscher auf einen Schleswiger Kunstmaler namens Heinrich Christian Petersen aufmerksam. Dessen Geburtsort ist in einer Quelle mit Schleswig angegeben, neuere Forschungen ergaben aber, so Jäger, dass er am 12. Oktober 1841 in Klein-Brodersby geboren wurde. Im Nachruf des am 10. Oktober 1905 Verstorbenen heißt es, dass der Kunstmaler ein Dilettant war, der die Landschaftsmalerei betrieb und seine Motive mit Vorliebe der Umgebung seiner Vaterstadt Schleswig entnahm.
Aus vielen verschiedenen Quellen zeichnete Jäger sowohl das Leben des einen, wie auch des anderen Petersens nach – ohne die Signaturfrage klären zu können. Da halfen bisher auch zwei weitere HP-Werke nicht, die Erich Koch entdeckte – eines von der St. Michaeliskirche und eines vom Mühlenhaus am Gallberg, letzteres allerdings nur als schwarz-weiß Abbildung.
Wo sich das Original befindet, konnte Jäger bisher nicht herausbekommen. Er hofft auf Mithilfe der Bevölkerung. „Über das mit H. Petersen signierte Bild von der St. Michaeliskirche, das im Pastorat hängt, müsste es doch vielleicht Unterlagen geben, aus denen hervorgeht, wer genau es gemalt hat“, meint Jäger.Kurz vor dem Anruf aus Schleswig hatte Jäger sein zweites Buch über Höfe-Maler – das erste befasste sich mit den Werken von Hinrich Detlef Hinrichsen – fast fertig. Für das Werk über Schleswig-Holsteins malende Chronisten, das der Heimatverein der Landschaft Angeln demnächst unter dem Titel „Höfe und Häuser in und um Angeln“ herausgeben will und das neben einem Nachtrag über Hinrichsen auf mehr als 90 Künstler und Maler hinweist, hofft Jäger, die HP-Frage noch klären zu können – mit Hilfe von Hinweisen aus der Bevölkerung.
Die SN vom 2.10.2008 schreibt (auszugsweise): …Zwei Maler standen zur Auswahl. Jäger hatte zuerst Claus Heinrich Petersen ermittelt, der als Dekorations- und Höfemaler im 19. Jahrhundert in Schleswig gelebt hatte. Doch seine These geriet, wie berichtet, ins Wanken, als er von einem Heinrich Christian Petersen erfuhr, der 1841 in Brodersby geboren wurde. Er war offenbar zwei Mal verheiratet, in erster Ehe mit Sophia Maria Thran. In seiner Todesanzeige 1905 taucht als Witwe Anna Petersen auf. Für Jäger steht inzwischen fest, dass dieser Heinrich Christian Petersen der von ihm gesuchte Maler ist.
Ich habe mich als „Bevölkerung“ angesprochen gefühlt und Heinrich Jäger am Telefon gesagt, dass ein „H.Petersen“ bei uns an der Wand hängt. Das Bild ist ja schon im „Klassentreffen“ in Zusammenhang mit der „Bumsbamskuhle“ thematisiert worden. Aber das ist eine andere Geschichte…
(Das Bild stellt nach meiner Meinung die St. Jürgener Mühle dar, über die Sönke Hansen berichtet.)
So, Herr Jäger war am 4.9. bei mir zu Hause und hat das Bild von H. Petersen als „echt“ identifiziert und mit seiner nicht-digitalen (!) Kamera fotografiert. Das Bild von der St. Jürgener Mühle wird also in dem neuen Buch zu finden sein.
Dieses Bild ist übrigens auch von H. Petersen und wird in dem neuen Buch veröffentlicht werden. Es zeigt sehr schön den Polierteich und die Michaeliskirche mit dem Blick des Malers! Das Buch ist jetzt erschienen (48€) und wird während der Frühjahrstagung des Heimatvereins der Landschaft Angeln am morgigen Sonntag in Grundhof offiziell vorgestellt werden (SN vom 13.6.2009).(Admin: Herr Jäger ist leider im Juni 2021 verstorben)
Hier kommt die Anfrage von Dieter Halle: Hallo ihr Detektive, sehr aufmerksam habe ich eure höchstinteressanten Forschungen zu H. Petersen gelesen. Ich habe auch dieses Problem, mein Ölgemälde dem richtigen H. Petersen zuzuordnen.
Durch die Jahreszahl 1894(!!!) unter dem Signet geht’s aber wohl. Anfang der 90er Jahre erwarb ich es bei einer Verkaufsausstellung eines Antiquariats. Es hängt in meiner Stube als einziges Ölgemälde, denn ich bin närrisch auf Plattenmalerei, Alte Meister auf Porzellan.
Ich würde gerne mehr über Maler und Historie wissen (nicht verkaufen). Hilft mir jemand?
Es würde mich sehr freuen, weil ich viele Jahre Hobby-Historiker im Thüringer Land, hier am Rennsteig bin und viel Freude daran habe.
Update: (16.6.2022)
Heinrich Stockmanns: Hallo Herr Tams, etwas zu Ihren Nachforschungen H. Petersen im Internet. Mein Bild hat die Maße 90×60 cm. Es stammt aus der Familie. Mein Opa (Postmeister) hat es 1903 von seinem Bruder, Postmeister, unverheiratet, in Hamburg als Hochzeitsgeschenk bekommen. Damals sollen sich einige über das Geschenk aufgeregt haben, weil es wohl sehr teuer war. Ich bin heute 82 und werde es in der Familie weitervererben. Es müsste nach all den Jahren einmal gereinigt werden
Admin: Vielen Dank, Herr Stockmanns! Die Signatur Ihres Bildes ist wirklich ähnlich!
Die SignaturUpdate (4.7.2022):
Matthias Zavrtak: Guten Morgen Herr Tams,
ich habe Ihren Bericht um den Maler H. Petersen verfolgt. Ich besitze ein Gemälde, Signatur H. Petersen, Tingleff. Können Sie mir sagen, um welchen H. Petersen es sich handelt?
Ölgemälde, Öl/Lwd, Bildmass 35 X 45 cm, Leiste 6 cm, Landschaft mit See und Bergen, Signatur H. Petersen, Tingleff, guter Zustand.
Ich hoffe, Sie haben eine Antwort auf meine Fragen. Danke für Ihre Bemühungen!
Gruß aus Übach – Palenberg (b. Aachen)
Admin:
Vielen Dank für die Fotos, Herr Zavrtak!
Ich bin nun kein Experte, der Ihnen verbindliche Antworten zu Ihren Fragen liefern kann. Meine private Meinung ist, dass die Signaturen der hier gezeigten Gemälde sehr ähnlich sind. Vielleicht können Sie von den Lesern dieses Berichts weitere Bestätigungen erhalten.
CLIP
10.255 Ansichten
Das ist ja schön, so ein vertrautes Bild im Netz zu finden
Es soll ja man auch ’n büschen gemütlich sein, nöch?
Das ist ja spannend! Hat sich der Experte auch über andere Artefakte geäußert? Zum Beispiel das Waldbild oder den honorigen Herrn im Zimmer der jungen Frau Tams? Hast Du ihm die Fotochromodingsdas (Fachausdruck leider vergessen) gezeigt?
Neugierig,
K. aus K.
Nö. Es geht um die alten Zeiten in Schleswig und in Angeln.
Update: K. aus K. ist Katrin Tams aus Köln, die ältere meiner beiden Töchter. Katrin hat die in Weblogs übliche Gewohnheit, sich nicht mit dem realen Namen in Kommentaren zu melden, auch hier angewandt und hat damit eine gewisse Verwirrung hervor gerufen.
Wir wollen wir uns doch in Zukunft hier mit unserem richtigen Namen äußern, nicht Katrin? :p
Wie den Schleswiger Nachrichten vom heutigen Tage (02-10-2008) zu entnehmen ist,wurde der „richtige“ Maler ,der schwungvoll mit H.Petersen oder einfach mit HP signierte – mit fast hundertprozentiger Gewissheit identifiziert.
Es handelt sich um den 1841 in Brodersby geborenen Heinrich Christian Petersen.
Nachzulesen-SN vom heutigen Tage Seite 21
Vielen Dank für den Hinweis. Ich habe es schon vor rd. einer Stunde in den o.g. Eintrag übernommen
Liebe dänische Familie! Morgen könnte ihr in Grumtoft (auf deutsch heißt das Dorf Grundhof) dabei sein, wenn ein schönes neues Buch über Maler in Angel (auf deutsch Angeln) vorgestellt wird!
Bei der Bezeichnung HF45 handelt es sich augenscheinlich um einen Finkenwerder Fischkutter, die trugen/tragen immer das Kürzel HF mit einer Nummer als Bezeichnung – findet man häufig noch in Museumshäfen – siehe Schiffergilde Bremerhaven mit der Astarte HF244.
Hallo ihr Detektive,
sehr aufmerksam habe ich eure höchstinteressanten Forschungen zu H. Petersen gelesen. Ich habe auch dieses Problem, mein Ölgemälde den richtigen H. Petersen zuzuordnen.
Durch die Jahreszahl
1894 !!!unter dem Signet geht’s aber wohl.
Anfang der 90- er Jahre erwarb ich es bei einer Verkaufsaufstellung eines Antiquariats. Es hängt in meiner Stube als einziges Ölgemälde, denn ich bin närrisch auf Plattenmalerei Alte Meister auf Porzellan.
Gebt mir bitte mal ne Emai- Adresse, damit ich einige Fotos schicken kann.
Ich würde gerne mehr über Maler und Historie wissen.
( nicht verkaufen ).
Hilft mir jemand ?
Es würde mich sehr freuen, weil ich viele Jahre Hobby- Historiker im Thüringer Land, hier am Rennsteig bin und viel Freude daran habe.
Ihr Dieter Halle
Augenoptikermeister
Die Adresse ist:
gerd.tams@gmail.com