Udate (25.9.21): Bitte scrollen!
Das soll ein Motiv aus Schleswig aus dem Jahr 1910 sein. Ich komme damit nicht zu Potte…Update: s. unten!
Falk Ritter:
Könnte das nicht die Verbindung zwischen Schlei und Holmer Noor sein, bevor sie in den 30er Jahren zugeschüttet wurde und seitdem Knud-Laward-Strasse heisst?
Da habe ich doch noch eine kleine Postkarte mit der Bezeichnung „Fischbrücke 1903“ im WWW gefunden…hmmm auf beiden Fotos ist eine Steinmauer zu sehen…
Aber jetzt habe ich heraus gefunden, dass es sich um einen „Sonntagmorgen an der Fischbrücke“ handelt. Der Betrachter blickt von der Brücke in Richtung Schlei.
Noch eine Ansicht mit Blick auf den Fischbrückbach – von den Holmern kurz „Beek“ genannt, in Richtung Holmer Noor (links). Rechts jetzt der „Beek“, gezeichnet von Heinrich Philippsen – da könnte doch das „Ratlos-Haus“
drauf sein – oder? Damit hätte sich der Anfangsverdacht von Falk Ritter bewahrheitet! Herzog Christian Albbrecht bestimmt, dass die „Fischer Ihre Waren täglich an der Fischbrücke zum Markt bringen sollen. Vormittags von 8-10, nachmittags von 4-6, im Winter von 3-5 Uhr sollen Fische feilgehalten werden. Erst wenn sich herausstellt, dass über
Bedarf Fische vorhanden seien, können diese auch auswärts verkauft werden. Kleine Fische dürfen nicht aus dem Wasser genommen werden, noch weniger an Schweine verfüttert werden. Ein Aufkaufen der Fische in der Frühe ist verboten.“ Der Rat hat vier Frauen zugelassen, die nach 10 Uhr kaufen und dann in den Gassen hausieren dürfen.
Diesen Tipp sollte man weiter verfolgen. Mal gucken…hilft das Foto vielleicht weiter…? Ich glaub nicht…oder dieses hier…nee auch nicht…
Auf dem Foto oben links von Wilhelm Dreesen ist im Hintergrund des Bildes ein Durchlass unter der Straße zu sehen. Wenn der Betrachter des Fotos mit dem Rücken zum Schleswiger Hafen steht, könnte es sich bei dem Durchlass um die Au zum Holmer Noor handeln, die 1935 zu gunsten der Niemannstraße zugeschüttetwurde, die nach 1945 in die Knud-Laward-Straße umbenannt wurde.
Das Foto oben, aus „Die Stadt Schleswig“ von Helgo Klatt, ist so beschrieben:
Der ehem. Fischbrückbach, etwa 8 m breit, mit alter Spundwand hinter den 1935 abgebrochenen Häusern, wurde freigelegt, um die Knud-Laward-Straße anzulegen.
Zwei Häuser (links und rechts der später angelegten unterirdischen Verbindung) mußten abgebrochen werden.
Jochen Meyer zu diesem Foto (oben):
Blickrichtung ist vom Holmer Noor in Richtung Hafen. Das heisst also von Ost-Nordost in Richtung West-Südwest.
Das Bild ist superinteressant, da es im Untergrund Holzpfähle erkennen lässt. Von den Arbeiten 1935/36 gibt es wohl leider keine anderen Aufnahmen. Die Pfähle könnten von einer Uferbefestigung stammen. Wie alt mag die wohl sein? Wie waren die Durchfahrtsmöglichkeiten für Schiffe an dieser Stelle im Mittelalter? Und überhaupt: Das Holmer Noor als Hafen im Mittelalter? Da würde ich gerne mal Ausgrabungen durchführen… genau da, unter der Knud-Laward-Strasse!
Schade, dass ich meinen Vater nicht mehr fragen kann. Er kam aus der Kälberstraße und hat immer erzählt, dass sie sich als Jungs mit den Holmer Jungs „gekloppt“ hätten.
vorher – nachherWenn man die beiden alten Luftaufnahmen vergleicht, sieht man, wie brutal die Knud-Laward-Straße in die Landschaft hinein gehauen wurde – für die Freiheit!
Torsten Hansen: Könnte es nicht evtl. Kattsund / Polierteich sein?
Das Ende der „Ratlosigkeit“ (oder doch nicht? ):
Ansichtskarte (li.) sieht man das dem Bartels-Haus vorgelagerte Haus. Damit ist für mich die „Ratlosigkeit“ beendet!
Oder ist jemand etwa anderer Meinung?
Ja! Offensichtlich! Aber es ist ja nicht irgendeiner. Nein! Jetzt kommt es:
Bartelsen-Haus (Hafenstraße 21) stand, so müsste das unbekannte Haus die Nr. 23 gewesen sein.
Auf den beigefügten Ansichten ist deutlich zu erkennen, dass das Haus Nr. 23 (eine Gastwirtschaft namens „Schipperhus“, das mit dem späteren Schipperhus der 80er Jahre nicht identisch war) nicht direkt am Wasser grenzte, sondern an der Kaimauer auf Hafengebiet (Bild 193x – rosa Haus Nr. 21, Bartelsen, grünes Haus Nr. 23, Schipperhus).
Auf der Aufnahme 196x ist die Nr. 23 nicht mehr vorhanden, aber man sieht, das ein der Nr.21 vorgelagertes Haus nicht direkt am Wasser stehen würde.
Ich wage darum deine Schlußfolgerung zu bezweifeln, es sei denn, es folgen eindeutige Beweise
Möglicherweise wurde in der Zeit zwischen 1910 und den 30er Jahren der Stadthafen vergrößert und das 1910 abgebildete Haus durch das Schipperhus ersetzt.
Vielleicht magst du den Sachverhalt nochmals überprüfen?
Heute beginnt die Süderholm-Straße mit der Nr. 3 (rechts daneben). Der Durchlass zum Holmer Noor ist links im Bild zu sehen.
Vielleicht ist auf deinem Aquarell auch die Rückseite von der Süderholm-Straße 1 zu sehen und das Gewässer ist das Holmer Noor?
Einmal tief Luft geholt – und wieder ran an den Speck:
Auf dem alten Foto von Dreesen (links) sieht man hinter dem kleinen Haus (links vom Durchlass) ein quer verlaufendes Dach. Meinst Du evtl. dieses Haus mit: „die Rückseite von der Süderholm-Straße 1“?
Sönke: Ja, das Haus, dessen Dach auf dem Bild zu sehen ist, könnte es doch sein… Finde leider kein passendes Bildmaterial mehr.
Aaaaaaber, Sönke, wo ist dann der Durchlass des Fischbrückbaches auf dem „Ratlos-Foto“. Wenn, dann müsste er doch im Vordergrund zu sehen sein…
Ich habe die Ratlos-Karte im Internet wiedergefunden, sie wird immer noch angeboten. Im Titel des Angebots steht:
Schleswig von 1910 siehe Foto !! (21985)
Im beschreibenden Teil findet sich:
Schleswig ?? …Farbig gel. mit Marke von 1910 ***Die Ecken sind leicht bestossen*** #### 21985 ####
Da also nicht sicher ist, dass das Haus überhaupt in Schleswig steht, schlage ich vor, die Sucherei nach einem Phantom jetzt zu beenden.
Vielen Dank, es hat trotzdem Spaß gemacht!
Update (25.9.21): Das rätselhafte „Haus an Wasser“ wird mal wieder im Internet angeboten. Dieses mal als „KIEL WOHNHAUS AM WASSER POSTKARTE VON 1910 VON KIEL NACH KIEL“ mit Rückseite (s.u):
1.129 Ansichten
Könnte das nicht die Verbindung zwischen Schlei und Holmer Noor sein, bevor sie in den 30er Jahren zugeschüttet wurde und seitdem Knud-Laward-Strasse heisst?
Könnte es nicht evtl. Kattsund /
Polierteich sein ?
In welche Richtung blickt man auf dem Foto?
Hallo Gerd!
Blickrichtung ist vom Holmer Noor in Richtung Hafen. Das heisst also von Ost-Nordost in Richtung West-Südwest.
Das Bild ist superinteressant, da es im Untergrund Holzpfähle erkennen lässt. Von den Arbeiten 1935/36 gibt es wohl leider keine anderen Aufnahmen. Die Pfähle könnten von einer Uferbefestigung stammen. Wie alt mag die wohl sein? Wie waren die Durchfahrtsmöglichkeiten für Schiffe an dieser Stelle im Mittelalter? Und überhaupt: Das Holmer Noor als Hafen im Mittelalter? Da würde ich gerne mal Ausgrabungen durchführen….genau da, unter der Knud-Lward-Strasse!
Beste Grüsse
Jochen;)
Ja, der Durchlaß müßte links sein. Da weiß ich auch nicht weiter.
Vielleicht steht das Haus ja an einer anderen Ecke in diesem Bereich ?
Ich glaube immer noch nicht so recht an die Ecke zwischen Hafen und Holm und „de beek“.
Mir scheint es eher eine Ansicht der Häuser westlich des Polierteiches zu sein, Blickrichtung Norden. Haben wir das hier schon mal genauer beleuchtet?
Jochen
Ja Jochen, mir fehlt inzwischen (nach Schwankungen) auch der Glaube an die Lage am Holm. Auch Torsten hatte ja schon mit „Kattsund / Polierteich“ spekuliert. Man sollte es wirklich mal „beleuchten“.
Allerdings kann ich mich noch nicht so recht in die neue „Lage“ hineinversetzen…:roll:
Also,ich bin der Meinung-dass der Polierteich definitiv ausscheidet.
Sowohl im Bereich der West-wie auch der Südseite,befindet sich zwischen Häuserzeilen und Uferzone die Straße.
Da die Bebauung um einiges vor 1910 erfolgt ist,gab es damals auch schon die Straße.
Das Bild zeigt aber eine Bebauung nahe des Uferbereiches.
Kollegen! Lasst uns die Suche beenden! Neue, spannende Aufgaben warten auf uns! B)
Das Ratlos-Haus beschäftigt mich noch immer.
Kann die Aufnahme nicht hinter dem St.Johannis-Kloster entstanden sein? Sende gleich noch eine Kartenkopie, die bei ebay noch zu ersteigern ist.
Baumbepflanzung könnte passen.