Bitte mitmachen!

„Revitalisierter“ Eintrag. Susanne Römer zeigt eine Verbindung zwischen ihrer Verwandtschaft und „Foto-Krauskopf“ auf – bitte „scrollen“… :))

Dieses schöne Foto wird im Internet mit den spärlichen Informationen „Schleswig: Hafen, Schiff“, „Photo-Krauskopf, Schleswig“ und „x um 1930/40“ zum Verkauf angeboten.

Von diesen Angaben stimmt „Schleswig: Hafen“ nie und nimmer nicht!

Update: Peter Perrey war zwei mal da!

Aber um welchen Hafen handelt es sich? Und warum ist das Foto vom Fotografen Krauskopf aus Schleswig?

Thomas Krauskopf im Kommentar:

Das Foto stammt von meinem Großvater „Fritz Krauskopf“, der seinen Betrieb in Königsberg und als Sommer Filiale in Crantz hatte.

Es ist ein Hafen der Ostpreußischen Region.

Meinen Betrieb in Schleswig hat mein Vater nach dem Krieg hier im Stadtweg 81, Schleswig gegründet, seit dem ist er hier ansässig.

Die Wurzeln stammen also aus Ostpreußen anno 1908.

Das Schiff könnte die „Tannenberg“ sein, die im „Seedienst Ostpreußen“ für die H.A.P.A.G. seit 1935 auf der Ostsee ihren Dienst versah.

Benny Gutmann: Ich denke, es handelt sich um die Schleuse in Kiel-Holtenau, oder?

Norbert Neidebock:
Ich hatte auch erst eine Schleuse vermutet, aber rechts unten auf dem Bild ist keine Nische für das Schleusentor, wie in Holtenau. Außerdem ist es unüblich, ein Schiff
rückwärts in eine Schleuse zu schleppen.

Der Hafen könnte Pillau sein. Aber da lege ich meine Hand nicht für ins Feuer. Das stelle ich einfach mal so in den Raum bzw. in den Kommentar! Im Hintergrund ist ja noch ein Musikdampfer zu sehen.Der ganze Hafen sieht sehr sauber aus. Ergo, es sollte ein größerer Badeort sein.

Ich bin auch der Meinung, dass es der Hafen von Pillau ist. Wenn man auf das farbige aktuelle Bild klickt, bilde ich mir ein, dass man oberhalb des weißen Dampfers, der an der Pier liegt, Einfamilienhäuser erkennen kann, die auch auf dem Foto oben zu sehen sind.

Das Foto links ist übrigens auch ein Krauskopf-Foto (ist schwer zu erkennen). Der Königsberger Schleswiger Fotograf muss demnach wohl mindestens einmal mit der Tannenberg mitgefahren sein…

Tja, so kann man auf den Holzweg geraten! Nach kurzer Recherche mit einer gewissen Suchmaschine kam sehr schnell heraus, dass es einen Verlag Fritz Krauskopf in Königsberg gab, von dem noch viele schöne Fotos im Internet zu finden sind…

Dieser Fritz Krauskopf hat offenbar Bilder aus Königsberg noch bis zum Jahr 1945 gemacht und 1954 im Verlag Foto-Krauskopf, Zeven, herausgegeben.

Es gibt sogar ein tönernes Interview des Sohnes, Ernst Krauskopf, von Radio Bremen. Dazu der Text:

Ernst Krauskopf aus Zeven hat das Kriegsende zusammen mit seinem Vater Fritz in Königsberg (Ostpreußen) erlebt. Fritz Krauskopf war ein renommierter Fotograf, hatte ein gut gehendes Fotogeschäft und verlegte zahlreiche Postkarten mit ostpreußischen Motiven.

Warum also der Internet-Anbieter das erste Foto dieses Beitrags Schleswig zugeordnet hat, ist mir schleierhaft. Allerdings hat es doch schon zu „unserer“ Zeit einen „Foto-Krauskopf“ in Schleswig gegeben. Oder etwa nicht? Die Namensgleichheit mit dem heutigen Schleswiger Fotografen scheint aber wohl zufällig zu sein…

Das Schlusswort von Wolfgang Kather:
Foto Krauskopf war schon immer da wo er heute noch ist.

Und hier jetzt mal kurz die aktuelle Nachbarschaft von Foto Krauskopf:

Nr. 67 Uhrmacher Hausschildt / Bäckerei Meesenburg

Nr. 69 Musikhaus Fock

Nr. 71 Winner’s Play, Spielhalle

Nr. 73 Margarete Kraus, Glas und Porzellan / Stoffladen

Nr. 75 Wüstenroth / Photo Magic / Telefonladen

Nr. 77 LBS

Nr. 79 An- und Verkaufshop / Computer Multiplan Service

Nr. 81 Foto Krauskopf / Druckertanke Schleswig

Nr. 83 Sport-Shop / Zahnarzt / Hamburg-Münchener / Zoo-Petersen

Nr. 85 Haarchic

Nr. 87 Blumen Casper / Bäckerei Detlefsen

Nr. 89 Bookhoff Malergeschäft / MobilPlus Immobilien

Nr. 91 Video-Treff Graumann / Fitness Form und Figurstudio

Nr. 93 Mausi’s Second-Hand Laden

Lollfuß Nr. 1 Chinarestaurant Dynastie / Fahrschule Röh / Firma Appel Audio Point Datentechnik

Susanne Römer:

Hallo Gerd!
Meine Großtante Gerda Müller (Schwester meiner Oma mütterlicherseits). Sie arbeitete jahrelang bei Foto Krauskopf im Labor und entwickelte dort die Filme.

Admin: Noch etwas Krauskopf-Bezügliches

7.015 Ansichten

14 Gedanken zu „Bitte mitmachen!“

  1. Ich hatte auch erst eine Schleuse vermutet, aber rechts unten auf dem Bild ist keine Nische für das Schleusentor,wie in Holtenau.Außerdem ist es unüblich, ein Schiff rückwärts in eine Schleuse zu schleppen.
    Der Hafen könnte Pillau sein. Aber da lege ich meine Hand nicht für ins Feuer.Das stelle ich einfach mal so in den Raum bzw. in den Kommentar!
    Im Hintergrund ist ja noch ein Musikdampfer zu sehen.Der ganze Hafen sieht sehr sauber aus.
    Ergo, es sollte ein größerer Badeort sein.

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  2. Foto Krauskopf gab es auch schon zu unseren Zeiten, bloß wo? Neben Siemsen (Grimme) steht in deinem Bildarchiv „Fotohaus Hansen“. Nun war ich immer der Meinung, daß dort Krauskopf drin war An dem heutigen Standort kann ich mich nicht erinnern.
    Ischa auch schon lange her :-D

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  3. Das Foto stammt von meinem Großvater „Fritz Krauskopf“, der seinen Betrieb in Königsberg und als Sommer Filiale in Crantz hatte.
    Es ist ein Hafen der Ostpreußischen Region.
    Meinen Betrieb in Schleswig hat mein Vater nach dem Krieg hier im Stadtweg 81, Schleswig gegründet, seit dem ist er hier ansässig
    Die Wurzeln stammen also aus Ostpreußen anno 1908.
    Tschüß
    Thomas Krauskopf

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    • Hallo! Haben Sie Lebensdaten von Fritz Krauskopf? Die sind nicht zu finden, wären aber wichtig, da er ja doch häufig auftaucht.
      Danke und Gruß,
      Carola Jüllig, Deutsches Historisches Museum

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      • Ich suche auch nach den Lebensdaten von Fritz Krauskopf. Sie sind in der Tat so nicht zu finden.

        Ein Geburtsjahr lässt sich gar nicht ermitteln. Es gibt allerdings ein Porträtfoto der jungen Agnes Miegel aus dem Frühjahr 1902, mit dem Fritz Krauskopf den 1. Preis in einem Wettbewerb gewann [https://ostpreussen.de/uploads/media/Agnes_Miegel_01.pdf – S. 25]. Das bedeutet, er wird vermutlich etwa in Miegels Alter (damals 23) oder etwas älter gewesen sein, wenn er das Preisbild als junger Fotograf gemacht hat, also etwa Jg. 1875-80. Man findet auch andere Fotos von Krauskopf aus den Nullerjahren des verg. Jh.

        Zum Todesjahr: Krauskopf lebte offenbar nach 1945 in Zeven bei seinen Kindern. Der sehr bekannte, 1954 erschienene und von seinem Sohn Ernst erfolgreich vermarktete Bildband „Königsberg lebt weiter“ mit Fotos der Stadt aus der Vorkriegszeit von Fritz Krauskopf wurde unter seinem Namen veröffentlicht [https://images.booklooker.de/x/01kFmE/Fritz-Krauskopf+K%C3%96NIGSBERG-lebt-weiter-Dokumentarfotos-aus-der-Zeit-von-1939-bis-1945.jpg], sodass man annehmen kann, dass er da noch gelebt hat. Die Bücher wurden von Ernst Krauskopf ab 1954 u.a. mit Kleinanzeigen im Ostpreußenblatt beworben, die auch in den folgenden Jahren noch auftauchen. In der Ausgabe vom 29. Juni 1957 erscheint eine Examensanzeige in der Zeitung, aus der hervorgeht, dass Fritz Krauskopf zu dieser Zeit bereits verstorben war, er ist also vermutlich zwischen 1954 und 1957 gestorben.

        Der Text dieser Bekanntmachung lautet:
        [https://www.ahnen-spuren.de/Members/inge4013/ostpreussische-nachrichten/ostpreussenblatt/ostpreussenblatt-1957/ostpreussenblatt-folge-26-vom-29.06.1957]
        Prüfungen
        Die Meisterprüfung als Fotografen bestanden:
        – Hans Krauskopf, aus Königsberg, jetzt als selbständiger Fotograf in Schleswig, vor der Handwerkskammer in Flensburg;
        – Ernst Krauskopf, bis 1949 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft, vor der Handwerkskammer in Stade;
        – Frau Jegodzinski, geb. Krauskopf, vor der Handwerkskammer in Verden. Sie arbeitet zusammen mit ihrem Bruder Ernst in (23) Zeven, Lange Straße 9, Foto-Krauskopf.
        Es handelt sich um die Kinder des in Königsberg sehr bekannt gewesenen verstorbenen Fotografen Krauskopf.

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  4. Das farbige Foto zeigt eindeutig das ehemalige Pillau, heute Baltijsk. Im Vordergrund befindet sich der ehemalige Hafen, der vom Pillauer Jachtclub, dem Motorrettungsboot und einigen Fischern genutzt wurde. Links vorne steht der Lotsenwachtturm. Dieser Hafen liegt direkt am Seetief und erweitert sich nach rechts (Osten) hin zum ‚Vorhafen‘. Rechts (in Richtung Norden) folgt der relativ schmale ‚Innenhafen‘, der sich dahinter in den ‚Hinterhafen‘ (heute Hafen der russischen ‚Baltischen Flotte‘) erweitert. Man sieht auch deutlich den großen Aufmarschplatz, der sich an der Stelle des ehemaligen Pillauer Stadtzentrums befindet, das zu Kriegsende zerstört wurde.
    Das erste Schwarz-weiß-Bild zeigt ein Schiff des ‚Seedienstes Ostpreußen‘, das von seiner Liegestelle im Pillauer Innenhafen (rechts der ‚Russendamm‘) nach dem Ablegen achteraus in den Vorhafen zum Drehen geschleppt wird. Ein Drehen im engen Innenhafen war für Schiffe dieser Länge nicht möglich.
    Ich habe Pillau vor Kriegsende als Kleinkind kennengelernt und war erst im Sommer 2007 wieder dort.

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  5. Väterlicherseits stammt meine Familie aus Königsberg/Pr. In meinem Besitz befinden sich u.a. zwei Familienfotos, die vom Atelier Fritz Krauskopf angefertigt wurden. Das eine zeigt meinen Vater Hans-Heinz Wolfgang Perrey (* 1915) im Alter von ca. 2 Jahren und das andere seine Mutter Helene Perrey in Trauerkleidung. Mein Großvater Bruno Perrey war 1916 als Pionieroffizier der Reserve in Russland gefallen. Auf der Rückseite tragen die Fotos den Aufdruck: „Atelier für Photographie Fritz Krauskopf, Königsberg i. Pr., Steindamm 64, Ostseebad Cranz. Die Platte bleibt für Nachbestellungen aufbewahrt.“ Das Fotoatelier Krauskopf existierte in Königsberg/Pr. also bereits zur Kaiserzeit.

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  6. In search of any family Perrey of Königsberg who may be related to Willy Franz Perrey (Maurer) or his brother Otto (Baker).
    I am Willy’s grandson and I’m researching my history.
    Here is a picture of Willy and Grete (on their weddingday).
    Thank you for any help.
    Christian Heller

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  7. Sehr geehrte Damen und Herren,
    im Zuge einer Ausstellungsvorbereitung zu „Ringelnatz und die Männer“ (Arbeitstitel) im Kulturhistorischen Museum mit Ringelnatz-Smgl. suche ich nach der Vita von Fritz Krauskopf, der schöne Fotos von Ringelnatz( Hans Bötticher, Wurzen 7.8.1883 – 17.11.1934 Berlin) gemacht hat. Bisher leider vergeblich.
    Vielleicht können Sie mir da weiterhelfen, denn ich würde die renommierteren Fotografen gerne in den Reigen der Ringelnatz-Männer aufnehmen.
    Gruß aus der Ringelnatz-Geburtsstadt
    Dr. Sabine Jung

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