Auf gehts…
In gegebener Veranlassung bemerke ich für die Aussprache der Ortnamen noch folgendes: Die Endsilbe bêk [Bach] wird immer gedehnt gesprochen, z.B. Wandsbêk; Schlêswig hat ein gedehntes e;
In Burg auf Fehmarn hat man 12 Minuten früher Mittag als auf Silt.
So ausgezeichnet durch vorzügliche Küstenentwickelung und vortreffliche Häfen, belegen zwischen zwei Meeren, die neben dem Schleswig-Holsteinischen Kanal und der Eider in Zukunft durch den großen Nord-Ostsee-Kanal verbunden werden, und im Süden an das große Flußgebiet der Elbe mit dem Weltmarkt Hamburg-Altona grenzend, sind die Herzogtümer in hohem Grade zur Teilnahme am großen Weltverkehr berufen.
Holm [=Insel], auch für kleine Halbinseln, z.B. Holm bei Schleswig, überhaupt ein Stück Land, von Wasser, Sumpf, Wald, Wiese umgeben.
Nachdem der Landrücken das westliche Ende der Schlei umkränzt hat, zieht es in südöstlicher Richtung weiter und erhebt sich zwischen Schleswig, Eckernförde und Rendsburg in den Hüttener Bergen zu einer ansehnlichen Berglandschaft mit Gipfeln, die gegen 110 Metern über den Meeresspiegel aufsteigen. … Der Ascheberg [= Eichenberg] in den Hüttener Bergen (97m).
Die Sorge [= die Schlammige] entspringt südlich von Schleswig, fließt zuerst nach Süden, dann nach Südwest, nachdem sie den Abfluß des Bistensees aufgenommen hat. Bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts strömte sie durch den Meggerkoog, der damals ein See war, und teilte sich weiter westlich in 2 Arme, von denen der westliche die „große Schlote“ der östliche „alte Sorg“ und „Unten-Sorg“ genannt ward. Damals war auch der Börmerkoog noch ein See, der in die Sorge abfloß. Erst mit der begonnenen Austrocknung beider Köge wurde durch Aufführung des Sorgdeichs der Fluß gezwungen, seinen Lauf zu ändern. Südlich vom Meggerkoog entstand die neue Sorge, deren Wasser seitdem die Unten-Sorge der Eider zuführt.
Die Treene [= Holzau] Gegenwärtig endet die Treene in einem Bassin nördlich von Friedrichstadt, von wo sie vermittelst mehrerer Kanäle durch die Stadt in die Eider geleitet wird. Bis zu Erbauung von Friedrichstadt (1621) strömte sie durch den Friedrichskoog in die Eider.
Die Loiter- oder Füsingerau entsteht im mittleren Angeln durch den Zusammenfluß des von Südwesten kommenden Wedelbek (Abfluß des Langsees) und des Oxbek, der unweit Rabenkirchen westlich von Kappeln entspringt.
In älteren Zeiten war der östliche Teil der Herzogtümer, besonders Schleswigs, weit mehr bewaldet, noch vor 200 Jahren, z.B. selbst weiter westlich Stapelholm und die Schwabstedter Geest so holz- und waldreich, daß darin von den Gottorfer Herzögen große Wolfsjagden abgehalten werden konnten.
Kreis Schleswig, Einwohnerzahl: 62404.
Der Kreis enthält in seinem nordöstlichen Teile, dem südlichen Angeln, hügelichen holzreichen und fruchtbaren Boden; im Südwesten finden sich große wüste Heide- und Moorflächen, an der Eider bis Friedrichstadt Marschboden. Zu dem Kreise gehört die frühere Landschaft Stapelholm [= Stapelinsel], ein von Eider, Treene und Sorge und dem Börmerkoog eingeschlossenes Gebiet, aus zwei von Flußmarschländereien umgebenen Höhenketten bestehend.
Als frühere Insel ist sie auch noch in manchen Eigentümlichkeiten der Bevölkerung zu erkennen. Im Nordosten begrenzt den Kreis die 41 km lange, durch ihre Noere und Wike ausgezeichnete und früher „Strom“ genannte Schlei [Slia, Sligh = Röhre], die neuerdings durch Ausbaggerung fahrbarer gemacht ist. Im Westen wird er von der Treene [1468: Trea = Holzau, ein Name, noch in dem des Kirchdorfes Treia bewahrt] und die Sorge [= die Schlammige] durchzogen. Aus dem Flußgebiet sind noch erwähnenswert: die Oxbek, Wedelbek [= Holzbach], Helligbek [= heiliger Bach], Jübek [= Jütenbach], Arensbek, Rheiderau und Loiterau; von Seen: der Langsee und der Arenholzersee. Bemerkenswert ist die Entwässerung des Megger- und Börmerkoogs, zweier kurz vor 1700 trocken gelegten Seegebiete von ca. 1400 ha Größe, durch Hebewerke unter Anwendung von Wind- und Dampfkraft. Der Kreis enthält 3 Städte, 1 Flecken, 9 Gutsbezirke und 113 Landgemeinden; 23 Amtsbezirke.
Schleswig [804 Sliesthorp = Schleidorf; 850: Slegswik = Schleibucht, auf Runensteinen des 10. Jahrhunderts und später auch Haithabu = Ort an der Heide genannt], lang gestreckt am nord- und südwestlichen Ende der Schlei, von anmutigen Höhen umgeben; Stadt seit 1200, seit 1711 aus drei Teilen zusammengewachsen: Altstadt, Lollfuß [= Fuß des heiligen Lollus] und Friedrichsberg,
durch einen Schleidamm mit dem Lollfuß verbunden, nach seinem Gründer, Herzog Friedrich III. von Gottorp benannt. Im Osten schließt sich an die Altstadt der Holm [= Insel], worauf die um 850 erbaute, im 16. Jahrhundert abgebrochene Marienkirche Anskars lag, größtenteils von Fischern bewohnt usw. usw. [Admin: das lass ich jetzt mal weg]. Diese Karte (Ausschnitt) gehört zur „Geographie“. 1890 geht die Kreisbahn nur bis Süderbrarup. Der „N.O.K.“ ist noch im Bau. Willem I. hat 1887 den Grundstein gelegt. Lt. Prof. Sach wird der Tiefgang so sein, dass große Panzerschiffe ihn passierten können. Beide Einfahrten werden durch je zwei feste Molen gesichert. In der „Landeskunde von Schleswig-Holstein“ von 1891 sind Schleusen vorgesehen…
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