Also mein Onkel Georg Priebe (seine Frau hieß Emmi) hat mit einem Bauchladen angefangen und ist von Dorf zu Dorf gewandert. Eines Tages, ca. in den 50ern, stand er bei meiner Oma in Husum vor der Tür und wollte was verkaufen. Die Freude war groß, zumal man sich während des Krieges total aus den Augen verloren hatte. Onkel Georg war der Cousin meiner Oma. Heute ist dort ein Frisör, aber ich kann dir noch genau sagen wie es drinnen früher aussah.
Ich glaube den Laden haben sie Anfang der 80er aufgegeben, weil meine Tante fast blind war. Sie zogen dann nach Schuby und sind da auch verstorben.
Georg Robert Paul Priebe wurde am 10.01.1908 in Klein Raddow / Pommern geboren, er verstarb am 05.09.1990 in Schleswig. Paul und Emmi blieben kinderlos. Mein Onkel war ein begnadeter Skat-Spieler und hat oft gewonnen.
Jetzt noch eine Sommerlochfrage: Was meinte Onkel Georg, wenn er sagte: „Heute ist Quiek-Markt“?
Torsten: Ich weiß zwar nicht, was „Quiek-Markt“ ist (vielleicht ein wöchentlicher Markt, auf dem auch Geflügel angeboten wurde), aber ich kannte bislang nur das Geschäft an der Ecke Hunnenstraße/Rathausmarkt. Man beachte das Plakat an der Scheibe, mit dem in Schleswig in meiner Kindheit Kunst und Unterhaltung angekündigt wurden, hier z.B. Kinofilme wie „Charley’s Tante“ und „Meine Kinder und ich“ – also stammt das Bild wohl aus dem Jahr 1955/56.
Admin betr. Quiek: man erhöhe die Anzahl der Beine um 100% und komme dann auf eine andere Gattung…
Admin: ja, Torsten, Bärbel kann sich erinnern, dass ihr Onkel Georg den Ferkel-Markt auf dem Rathausmarkt als „Quiek-Markt“ bezeichnet hat… (Der Pferdemarkt vom „Peermarkt“ fand auch mal neben der Königstraße statt – s. Foto).
Karl-Heinz Philipp: Auf dem Rathausmarkt fanden am Sonnabend die Ferkelmärkte in einer ehemaligen Halle statt. War die Ferkelhalle vielleicht die ehemalige Strassenbahnhalle?? Ich bin der Meinung, daß die wöchentlichen Ferkelmärkte noch in den 60. Jahren durchgeführt wurden.Jürgen Brandt: Ich glaube nicht, dass das Haus Rathausmarkt 15 ist. Gemeinsamkeiten mit dem Bild von Bärbel Zornig konnte ich nicht feststellen. Auf dem Foto sind zu erkennen: Fensterstürze mit gut sichtbarem Stich, Fenster fast bis zum Boden, Aufteilung Hausecke-Fenster-Tür, profilierter Putz. Das Haus Rathausmarkt 15 weist nach meinen Unterlagen diese Merkmale von 1899 bis heute nicht auf, es war eher eine schmuckloser glattflächig verputzer „Kasten“.
Die Plakate „Kunst- und Unterhaltung“ haben wir als Schüler eine zeitlang in ganz Schleswig verteilt. Die Plakate kündigten auch das Programm der Schleswiger Kinos an, dadurch hatten wir ca. einmal im Monat in jedem der drei Kinos freien Eintritt. Ich würde das Datum des Bildes um 1960 einschätzen.
Links ist ein aktuelles Foto. In dem Haus ist eine Kirchengemeinde.
Aber: im Branchenteil desselben Verzeichnisses steht auch eindeutig unter „Lebensmittel“: Priebe, Georg, Rathausmarkt 15. Wenn die beiden „Priebes“ identisch sind, war der Laden (so um 1960) auf dem Rathausmarkt und die Wohnung möglicherweise in Friedrichsberg – kann das sein, Bärbel?
Bärbel Zornig: Das ist aber das Haus wo mein Onkel den Laden hatte, gleich neben der alten Apotheke. Ausserdem weiß ich auch noch, dass mein Vater auf dem Rathausmarkt geparkt hat. Auf dem einen alten Foto ist die Rückseite zu sehen und man musste über den Hof zum Plumpsklo. Das Fenster rechts neben der Tür war das Schlafzimmer. Man sieht auch die Trennwand zur der kleinen Twiete, da war ein großes Tor drin. Ausserdem wohnte auch noch eine Verwandte, ältere Dame, von Tante Emmi im Erdgeschoß.
Admin: alles was Du sagst, ist bestimmt richtig, Bärbel. Aber, wie Jürgen darlegt, passt das Foto nicht zu dem alten Gemäuer Nr. 15. Das ist das „Problem“. Aber kommt Zeit kommt Rat. Ich glaube, dass wir eine Lösung finden werden…
Schon ist etwas passiert…
Das „Klassentreffen“ hat da Jürgen Brandt, der gerne nachts im Internet herumstöbert. Er findet dabei erstaunliche Sachen heraus. Zu dem Foto (links unten bringe ich es nochmal) gibt es ein Foto, das wie die Faust auf’s Auge passt. Es spricht sehr viel dafür, dass es sich um ein Haus mit der Adresse Friedrichstraße 65 handelt, das eine „Angebotswerkstatt“ war. Bärbel, vergleiche bitte die unteren Fotos in aller Ruhe…
In dem Haus war auch mal „Foto Münch„.
Bärbel Zornig: Hallo, also ich gebe Jürgen Brandt recht. Ich habe diverse Grossaufnahmen mir angeguckt und das gleiche wie Jürgen Brandt festgestellt. Ausserdem fand ich noch folgendes Detail: Foto Georg Priebe: Unter dem Fenster sind Ausbesserungen zu sehen, die auf dem Foto Friedrichsberg auch leicht sichtbar sind. Also gehe ich mal davon aus, dass Georg Priebe dort angestellt war und dann später den Laden Rathausmarkt übernommen hat.
Norbert: Ferkelmarkt auf dem Rathausmarkt? Erinner ich gar nicht. Kann es sein, daß dort die Freibank war?
Karl-Heinz Philipp: In dem Verzeichnis der Kram-, Jahr- und Viehmärkte für das Kalenderjahr 1958 ist der Ferkelmarkt in Schleswig am Sonnabend aufgeführt.
Jürgen Brandt: Die Viehmarkthalle, ehemaliges Strassenbahndepot, wird im Klassentreffen mehrmals erwähnt, Sönke berichtet über die Viehmarkthalle Rathausmarkt (klick!)
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Ich weiß zwar nicht, was „Quiek-Markt“ ist (vielleicht ein wöchentlicher Markt, auf dem auch Geflügel angeboten wurde),
aber ich kannte bislang nur das Geschäft an der Ecke Hunnenstraße/Rathausmarkt.
Man beachte das Plakat an der Scheibe, mit dem in Schleswig in meiner Kindheit Kunst und Unterhaltung angekündigt wurden,
hier z.B. Kinofilme wie „Charley s Tante“ und „Meine Kinder und ich“ – also stammt das Bild wohl aus dem Jahr 1955/56 ….
Ich glaube nicht, dass das Haus Rathausmarkt 15 ist. Gemeinsamkeiten mit dem Bild von Bärbel Zornig konnte ich nicht feststellen. Auf dem Foto sind zu erkennen: Fensterstürze mit gut sichtbarem Stich, Fenster fast bis zum Boden, Aufteilung Hausecke-Fenster-Tür, profilierter Putz. Das Haus Rathausmarkt 15 weist nach meinen Unterlagen diese Merkmale von 1899 bis heute nicht auf, es war eher eine schmuckloser glattflächig verputzer „Kasten“.
Die Plakate „Kunst- und Unterhaltung“ haben wir als Schüler eine zeitlang in ganz Schleswig verteilt. Die Plakate kündigten auch das Programm der Schleswiger Kinos an, dadurch hatten wir ca. einmal im Monat in jedem der drei Kinos freien Eintritt. Ich würde das Datum des Bildes um 1960 einschätzen.
Ich hatte schon darauf hingewiesen, daß entgegen meiner Vermutung doch nicht Georg Priebe ist.
Das ist Asmus Jäger in der Friedrichstraße 65.
Den Laden hatte im Nachgang mein Lehrherr Landrat Johannes Hagge. Dem Bild nach zu 100% Jäger
Schräg gegenüber von Schlachter Lietz.
Ich habe,zusammen mit meiner Frau, dort im Sommer die Urlaubsvertretung gemacht. Unsere Filöialleiterin war damals Inge Junge(Marienbad)
Zwei Fragen:
1. Was für ein Geschäft war es? Kolonialwaren?
2. Bis wann war denn Foto-Münch da drin? Im Jahr 1959 war Münch auf jeden Fall noch mit Nr. 65 verzeichnet!
Eine Anmerkung: Schlachter Lietz hatte 1959 die Anschrift Friedrichstraße 38. Das war nicht „schräg gegenüber“ von Nr. 65!
nach:
http://www.falkritter.homepage.t-online.de/hagge.html
war Jäger Verkaufsleiter vom Tante Emma Laden des Landrates Hagge in der Friedrichstrasse 45-47.
Danke, Jürgen! Ich zitiere aus Deinem Link:
Nr. 45/47 war schräg gegenüber von Schlachter Lietz!
Admin: Lieber Peter Jepsen! Jeder Mensch kann irren! Es wäre schön wenn Du uns bestätigen könntest, dass Du nicht die Nr. 65 gemeint hast, sondern die Nr. 45/47. Dann könnten wir uns beruhigt schlafen legen!
Wenn ich mich recht erinnere,war Kaufmann Jäger der Vorbesitzer. Hannes Hagge führte das Geschäft in eigener Regie. Die Filialleiterin, war Frau Inge Junge(Marienbad) Ich habe während ihres Urlaubs, die Vertretung dort gemacht und hatt meine spätere Frau, als Lehrling dabei. Das war unsere schönste Zeit.
Aus heutiger Sicht war es ein klassischer Tante-Emma Laden.
Damals galt dieses Geschäft als Vollversorger und erzielte gute Umsätze.
Nun bitte mal der Reihe nach:
1.Ingrid Finke war eine selbständige Kauffrau in Pulverholz und bezog nur die Waren von uns(Hagge) Ihr Ehemann war Friseur im Lollfuß.
2.Waldemar Mede war Geschäftsführer
im Lollfuß.Außerdem wurden noch einige Landfilialen,die allerdings in Eigenregie betrieben wurden, beliefert
3.Jäger im Friedrichsberg war eine eigene Filiale von Hannes Hagge.
Ja,es muß wohl 45/47 gewesen sein. Ich konnte aus dem Schaufenster Schlachter Lietz sehen.
Wenn Pferde auf dem „Peermarkt“ auf der Wiese beim Stadtfeld angeboten wurden, dann vielleicht Schweine auf dem „Quiek-Markt“ auf dem Rathausmarkt ???
Auf dem Rathausmarkt fanden am Sonnabend die Ferkelmärkte in einer ehemaligen Halle statt .War die Ferkelhalle vielleicht die ehemalige Strassenbahnhalle??
Ich bin der Meinung, daß die wöchentlichen Ferkelmärkte noch in den 60. Jahren durchgeführt wurden.
In der Viehmarkthalle am Rathausmarkt befand sich auch die Notschlachterei. Hier war Karl Panitzsch lange Jahre federführend. In den 50er Jahren wurden hier auch viele Pferde verladen weil eine Rampe vorhanden war. Ich habe etliche Pferde dort hingebracht vom Gallberg (Krischan Reimer)
Hallo, also ich gebe Jürgen Brandt recht. Ich habe diverse Grossaufnahmen mir angeguckt und das gleiche wie Jürgen Brandt festgestellt. Ausserdem fand ich noch folgendes Detail: Foto Georg Priebe: Unter dem Fenster sind Ausbesserungen zu sehen, die auf dem Foto Friedrichsberg auch leicht sichtbar sind. Also gehe ich mal davon aus das Georg Priebe dort angestellt war und dann später den Laden Rathausmarkt übernommen hat.
Nein, Georg Priebe war nie bei Hagge. Er war auf dem Rathausmarkt.
Ferkelmarkt auf dem Rathausmarkt?
Erinner ich gar nicht.
Kann es sein, daß dort die Freibank war?
Ja. An best.Tagen wurde hier Freibankfleisch verkauft.
Da war immer genügend Kundschaft.
In dem Verzeichnis der Kram-, Jahr- und Viehmärkte für das Kalenderjahr 1958 ist der Ferkelmarkt in Schleswig am Sonnabend aufgeführt.
Die Viehmarkthalle, ehemaliges Strassenbahndepot, wird im Klassenntreffen mehrmals erwähnt, Sönke berichtet über die Viehmarkthalle Rathausmarkt dort::
http://www.alte-schleihalle.de/rathausmarkt_13.html
Hallo oder wie wir sagen: MOIN MOIN,
nach ein paar Tagen Gedanken und Erinnerungen sortieren, ist mir zu Georg Priebe doch noch etwas eingefallen. Also der „Quiek-Markt“ war in der alten Strassenbahn-Depot. Dann zum Rathausmarkt: Es kann ja sein, dass Onkel und Tante nicht erst am Rathausmarkt gewohnt haben und sind erst später dort hingezogen Ich bin mir nicht mehr so sicher, dass die ältere Dame, die mit in dem Haus lebte, eine Verwandte von Frau Priebe war. Frau Priebe hat die alte Dame gepflegt. Ich habe die ältere Dame nur ein einziges Mal gesehen. Ob es vielleicht die Besitzerin des Hauses war?
Dann fiel mir ein, dass wir zu den Mahlzeiten gebetet haben und das Georg Priebe ins Vereinshaus zum Skat spielen gegangen ist.
Dann habe ich tagelang das kleine Adressbuch meiner Oma gesucht, welches ich bis zum Tod meiner Mutter immer hatte. Das Büchlein ist weg und somit auch der Eintrag vom Rathausmarkt.
Georg und Emmi Priebe sind nach Geschäftsaufgabe nach Schuby in die Dannewerk Strasse gezogen, wo sie auch beide verstarben.
1991 bekam meine Mutter einen Brief vom Nachlassgericht Schleswig, indem ihr mitgeteilt wurde dass sie zu den Erbberechtigten gehörte. Es sind keine Schleswiger Adressen vermerkt, alles Auswärtige bzw. im Ausland lebende Verwandte namens Priebe. Seit dem haben wir nie wieder etwas von dem Nachlasspfleger gehört. Naja, vielleicht kommt nach fast 30 Jahren doch noch mal eine Antwort.
Auf jeden Fall war es für mich eine wunderschöne Zeit im Laden, der auch meinen beruflichen Werdegang prägte. Ich habe Einzelhandelskauffrau gelernt und bin fast 40 Jahre dabei.
Liebe Grüsse
Bärbel Zornig