Die Friedrichsberger Windmühle

„…wie komme ich nach Rendsburg bitteschön?“

„Ganz einfach, über die Busdorferbrücke, rechts in die Staats Chaussee einbiegen, die Windmühle rechts liegen lassen und dann immer geradeaus…“

…ein letzter Blick zurück…

Was wären wir ohne den Aussichtsturm auf dem Erdbeerenberg! Links und rechts (links etwas unscharf) erblicken wir die Windmühle am Busdorfer Teich.



Ein schneller Blick in das Kartenmaterial zeigt, dass die Mühle auf dem „Gallberg“, rechts neben dem Busdorfer Teich, thronte! In der „reichsamtlichen“ Karte von 1933 ist ein Mühlensymbol ganz gut sichtbar…

Hinweis: die Mühle am Busdorfer Teich darf nicht mit der „Gallbergmühle Schleswig“ verwechselt werden!
Aber auf der rechten Karte müsste doch die Mühle zu sehen sein! Hmmmmmmm….

Die Mühle (jeweils links auf den beiden Panoramen) kann eigentlich nicht die Friedrichsberger Mühle sein, oder hat der Zeichner da ein bisschen geschummelt?

Sönke: In deinen beiden Panoramen ist die “Grauppen Mühle auf dem Alten Garten” (Stadtplan 1790) zu sehen. Sie müsste etwa in der Nähe des heutigen Wikingturmes gestanden haben. Darüber wird doch wohl einer der “großen” Historiker berichtet haben? … Wenn du den Philippsen in drei Bänden hast, schaust du im Band I auf die Seiten 110/111. Dort beschreibt Philippsen die Grütz- und Graupenmühle im Alten Garten.

Admin: Danke, Sönke! Danach gab es eine Windmühle seit ca. 1815 auf „dem Grunde des alten Gartenlandes“. Sie brannte 1832 ab und wurde wieder aufgebaut. Die Mühle wurde später nur noch wenig beansprucht und war bis 1855 in Betrieb und wurde dann (wann?) abgebrochen.

In Admins ärmlichen „Archiv“ findet sich nichts über die „Friedrichsberger Mühle“ (oder war das die „Busdorfer Mühle“?). Weder Heinrich Philippsen noch Helgo Klatt verraten etwas. Und auch August Sach schweigt (1875) zu diesem Thema. In „75 Jahre Innung für das Müllerhandwerk Schleswig“ von Rüdiger Weiß, 1996, ist ebenfalls nichts zu finden.

Wunnebar! Susanne hat diese beiden Fotos aus „Schleswig, so wie es war“ von Torsten Schulze geschickt.

Am 4.3.2012 schickt Susanne nun diese Email:

Moin Gerd! Ich hatte dir mal die Friedrichsberger Windmühle geschickt. Ich habe nun meine Zweifel, ob sie es tatsächlich auch ist. Da ich mich für alte Windmühlen schon seit langer Zeit interessiere, bin ich heute in dem Buch: „Windmühlen in Schleswig – Holstein Band 6“ (Walter Heesch) über diese Windmühle gestolpert. Sie stand in Kleve. Und nun? Die beiden Mühlen sind identisch!

Admin: danke Susanne. Ich denke mal, dass uns Torsten Schulze in seinem Buch mit der Abbildung der „Mühle am Friedrichsberg“ einen Bären aufgebunden hat. Die Mühle auf der Ansichtskarte ganz oben sieht auch anders aus!

Torsten Schulze: Auf der Postkarte war vermerkt, dass es sich um die Friedrichsberger Mühle handelt. „Einen Bären“ habe ich ganz sicher niemandem aufbinden wollen. Die in meinem Buch abgebildeten Karten stammen sämtlich aus zwei sehr guten Archiven in der Stadt.

Admin: die Formulierung ist unglücklich (habe gegoogelt). Den Fehler hat jemand anders gemacht – nicht Torsten Schulze!

Nun haben wir doch noch eine Abbildung der Busdorfer Mühle – sogar mit Text und Ortsangaben – vielen Dank, Susanne!

Christian Jensen, Lehrer (1900): „…Am Busdorfer Teich entlang gehend, wo uns gegenüber die Mühle mit dem baumbeschatteten Dorf sich in dem Gewässer spiegelt, erreichen wir die Busdorfer Strasse…“

1.224 Ansichten

4 Gedanken zu „Die Friedrichsberger Windmühle“

  1. „Admins ärmlichen “Archiv”“
    Dass ich nicht lache!
    Von ärmlich muss man da bei ganz anderen stadtgeschichtlichen Portalen mit Bildersammlungen sprechen. Die sollten sich bei Dir mal eine Scheibe abschneiden!
    By the way; scheut der grosse Postkarten-Experte Rathjen das Internet, oder habe ich sein Portal nur noch nicht gefunden? Herr Rathjen ruht ja sicher auf einer der anderen Schatzkisten, sowohl was Sammlung als auch was Wissen und Geschichten angeht. Ich habe schon über seine Ausstellungen in der Sparkasse vor 25 bis 30 Jahren gestaunt und mich sehr gefreut, seine Postkarten zu betrachten. Was Herr Rathjen mittlerweile bis heute zusammentragen konnte, geht sicher nicht mehr auf eine Kuhhaut!

    Antworten
  2. In deinen beiden Panoramen ist die „Grauppen Mühle auf dem Alten Garten“ (Stadtplan 1790) zu sehen. Sie müsste etwa in der Nähe des heutigen Wikingturmes gestanden haben. Darüber wird doch wohl einer der „großen“ Historiker berichtet haben ?

    Zum Thema Rathjen verkneife ich mir mal einen Kommentar XX(

    Antworten
  3. Susanne hat bereits am 4.3.2012 mitgeteilt, dass sie die identische Abbildung der angeblichen Mühle in Friedrichsberg in „Windmühlen in Schleswig – Holstein“, Band 6 von Walter Heesch als Windmühle in Kleve gefunden hat.

    Es wäre mal interessant zu erfahren, wie sich die falsche Mühle in das Buch von Torsten Schulze geschlichen hat… 8O

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Per Klick lächeln: