…die Kompetenz des „Klassentreffens“ liegt beim Hotel- und Gaststättenwesen.
Dort hat sich gezeigt, dass zu so gut wie jedem Eintrag im Buch „Der Kreis Schleswig“ etwas im „Archiv“ des „Klassentreffens“ gefunden werden konnte. Und wenn dort nichts vorhanden war, hat sich ein Experte gemeldet und die Informationslücke geschlossen.
Weiterhin ist damit zu rechnen, dass sich immer wieder Stimmen melden, die den Kneipen-Info-Pool (Verzeihung ) weiter auffüllen.
Diesem hohen Anspruch können wir nicht gerecht werden, wenn wir uns jetzt mit den „Behörden“ des Jahres 1959 beschäftigen. Wir werden die Sache auch nicht enzyklopädisch (wie bei den Kneipen) – sondern selektiv anpacken.
Also kleckern, statt klotzen!
Nachtrag: Zum Vergleich Angaben aus dem „Handbuch für Schleswig-Holstein“ von 1955 (im Text „HB 1955„)
Fangen wir mal mit den leichten Sachen an (und bitte schön mitmachen!):
Wetteramt Schleswig. Regenpfeifferweg 9,
Tel. 2684 – Leiter: Reg.-Rat Dr. Mierdel
Hier eine Kleinigkeit zum Wetteramt im „Klassentreffen“ – der Admin wollte 1960 dahin – ging aber nicht – aber 1961 fing Holli Karstens dort an.HB 1955: Wetteramt Schleswig und Aerologische Station Schleswig
Leiter ORgR . Dr. Herrmann
Wir wissen auch, dass Rainer Wieherdt (nach eigener Aussage) beim Deutschen Wetterdienst – Schleswig gearbeitet hat.
Gegugelt (PFD! nix für kleine Bandbreite!):
umgewandelt.
Admin: Das dreieckige Gestell unter dem Sonden-Ballon konnte man übrigens prima in einen Drachen umbauen…
Hanns Mieschendahl:
dank des Reflektors und der ständig gefunkten Daten verfolgt.
Bei einem Austieg, den ich erlebte, wurde die Sonde stark verdriftet, der Ballon platzte in vorgesehener Höhe und der weiter funkende Rest landete dank total entgegengesetzter Luftbewegung ganz nah seinem Startplatz.
Am 24.12.1979 klingelte an meiner Tür der Geldbriefträger: DM 13,00 Finderlohn brachte er für die Rückgabe einer Radiosonde im Schleswiger Wetteramt, deren traurige Reste (so von den Batterien nur die leere Papierhülle) ich am Westerhever Deich aufgelesen hatte. Die salzige Nordsee hatte gründlich gearbeitet.Die Sonde war aber militärischer Herkunft und gar nicht in Schleswig gestartet. Den Finderlohn gabs dennoch.
Finanzamt Schleswig, Suadicanistr. 26, Tel.
3636 – Vorsteher: Ob.-Reg.-Rat Tralau
Machen wir’s kurz:HB 1955: Vorsteher: RgR. Knoll
Finanzamtsgeier. Vorsteher Tralau mit Bewunderinnen, Ausflug der Betriebsprüfung nach Friedrichstadt (Admin mittendrin).
Forstamt Schleswig, Flensburger Straße 13,
Tel. 2592 – Leiter: Forstmeister Gerhard, Schleswig
Wolfgang Kather hat ganz in der Nähe des Forstamts gewohnt…HB 1955: Forstmeister Gerhard
Das Forstamt gibt’s immer noch am gleichen Ort
Polizei-Inspektion Schleswig, Moltkestraße 1,
Tel. 2036/37 – Leiter: Pol.-Hpt.-Kom. Lange
Polizeiobermeister Blaas kannten meine Eltern / Großeltern irgendwie von St. Jürgen. Er wohnte (glaub ich) in einem dieser neuen Hochhäuser am Brautsee…HB 1955: Polizei-Inspektion Schleswig, PolHptKomm. Brookmann
Kriminalpolizei Schleswig, KrimOKomm. Riedel
Polizeiabteilung Schleswig II, PolInsp. Jung
Überfallkommando Schleswig
(Das linke Foto habe ich aus dem Buch „Bildergeschichten Schleswig“ von Holger Rüdel kopiert)
Drei auf einen Streich:
Bürgervorsteher: Dr. Carl A. E. Wehn, Beratender Betriebswirt
VBV u. H. i. St. Schleswig, Neuwerkstr. 7Bürgermeister: Dr. jur. Werner Kugler, Schleswig,
Chemnitzstr. 69Erster Stadtrat: Karl Lossau, Schleswig
Hier haben wir sie alle drei! Stadtrat Lossau ganz „Untertan“…HB 1955: gleiche Besetzung wie 1959
Ehrenamtliche Stadträte: ORg.u.SchR. a.D. Dr. Beske, BürgM. a.D. Dr. Braun, RbOSkr. a.D. Clausen, OStudR. Dr. Düring, Kfm. Jepsen, Rkt. Johannsen, Gastwirt Kube, Kfm. Trapp, Kfm. Tröndle.Städtische Dienstellen:
Stadtsyndikus Töwe.
Hauptamt: StadtBürDir. Krohn.
Ordnungsbehörde: StadtOInsp. Mohr.
Standesamt: StadtOSkr. Adam.
Kämmerei: StadtOInsp. Witt.
Wohlfahrts- und Jugendamt, Amt für Sport- und Jugendpflege: StadtOInsp. Schultz.
Amt für Kulturelles und Wirtschaftsförderung: Dr. Christiansen.
Steueramt: StadtOInsp. Witt.
Grundstücksamt: Stadtamtm. Nissen.
Stadthauptkasse: StadtRtM. Möller.
Rechnungsprüfungsamt: Stadtrev. Krohn.
Stadtbauamt: StadtBM. Beckmann.
Wohnungs- u. Quartieramt, Der Beauftr. f. Vertriebene, Flüchtl. u. Kriegsgeschädigte: Angest.: Dannenberg.
Hafenamt: HafenM. Schlüter.
Stadtsparkasse: SpKDir. Schacht.
Stadtwerke (Elektrizitäts-, Wasserwerk, Stadtverkehr): Techn. Ltg.: Betriebsing. Andersen; Kfm. Ltg.: Oberbuchhalter Ritt.
So sieht es aus, wenn der Bürgermeister aus dem Fenster guckt (re. Foto).
Beim Rathaus habe ich mich 1960 auch beworben. Aber nicht mich haben sie genommen, sondern Horst Stockfleth!
Und dieses immer wieder gern gezeigte Foto vom Rathaus, auch bitteschön!
Achja! Fiete Böttcher war als Bauinschenör im Bauamt angestellt, fällt mir gerade ein!
War „Mölli“ nicht auch bei der Stadt?
Landesbauamt Schleswig, Süderdomstr. 15a,
Tel. 2896 – Vorsteher: Oberreg.-Baurat Dr. Hinrichsen
Auf dem ersten Foto ist es das 2. Haus v.l. – auf dem zweiten Foto das größere Haus ganz rechts.HB 1955: wie 1959
Gaaaanz früher war dort die Domschule – heute nennt sich das Landesbauamt GMSH und ist an der alten Adresse noch mit der „Zweigniederlassung Flensburg Außenstelle Schleswig“ vertreten. Einspruch?
Nebeneichamt Schleswig, Plessenstraße 7, Tel. 1598,
– Eichamtsvorsteher: Eichamtsoberinspektor Backer
Holger Petersen:HB 1955: Nebeneichamt Schleswig für die Aufgaben: Längenmaße außer Bandmaße über 5 m, Raummeßgeräte für feste Meßgüter, Raummeßgeräte für Flüssigkeiten (außer Wasser), Fässer und Korbflaschen und Beglaubigung von Fischversandgefäßen, Handelsgewichte, Handelswaagen.
Auf dem Hinterhof des Nebengebäudes vom Plessenhof, auf dem „Domfoto“ [links] unter der Baumgruppe war noch ein kleines Häuschen, das in der 50er/60er Jahren vom Haupteichamt
Flensburg als Nebenstelle genutzt wurde. Hier mußten Kaufleute und Marktbeschicker aus dem Schleswiger Umland, nach gesetzlich bestimmten Zeiten ihre „Gewichte und Waagen“ nach gewichtiger Genauigkeit messen, justieren, oder bei nachgewiesener krimineller „Bearbeitung“ dem „kaufmännischen Verkehr“ entzogen werden. Als Kind und später als kaufmännisch Auszubildender einer meiner Lieblingsplätze in Schleswig. Hier erlebte ich zum Himmel schreiende Argumente, ob der Fehlerhaftigkeiten einiger „Gewichtskatastrophen“. In dieser Zeit wurde die Öffentlichkeit noch gefördert, sollte wohl gleichzeitig ein erzieherisches Einwirken bei den Kaufleuten bezwecken.
Katasteramt Schleswig, Lollfuß 67, Tel. 3324,
Amtsleiter: Dr. Wiedow, Oberreg.- und Vermessungsrat
Noch so ein Amt, das mich 1960 nicht haben wollte. Ich wollte doch so gerne die Welt vermessen!HB 1955: RgVermR. Dr. Wiedow.
Ein altes Foto der Lollfuß-Seite kann ich leider nicht finden – dafür aber vom „Hinterausgang“ zur Schleistraße hin.
Das Katasteramt ist wohl mittlerweile in die Poststraße 4 umgezogen… s. nächstes Amt
Staatl. Tierzuchtamt Schleswig, Poststr. 4
Tel. 2981 – Leiter: Rg.-Landwirtschaftsrat Dr. Sell
Aha! Hier hat also Herr Dr. Sell, der Vater von Eckart Sell Tiere vervielfältigt.HB 1955: wie 1959
Es dürfte auf dem linken Foto das 2. Haus von oben auf der rechten Seite – und auf dem rechten Foto das 2. Haus von unten auf der linken Seite sein. Heute wird dort katastert
(s.o.)
Zwei auf einen Streich:
Die beiden Fotos zeigen die Lokalität.Zollamt Schleswig, Norderdomstraße 15,
Tel. 3462 – Vorst.: Zollinspektor GreinertAmt für Verteidigungslasten, Schleswig,
Norderdomstr. 15, Tel. 2318 – Amtsleiter:
Reg.-Insp. Lorenzen
Die Norderdomstraße 15 hat sich über die Jahrzehnte als wahres Vielzweckgebäude erwiesen – vom „Bischofshof“ zur „Grundschule Altstadt“ bis zur Beherbergung (mindestens) zweier Ämter.
Nicht zu vergessen: 1947 wurden in dem Haus Holzschuhe fabriziert (Bild li., Anzeige auf dem Bild o.r.)!
Heute ist dort wieder der Bischof die Kirchenverwaltung drin…
Klardoch – der Herr Präsident residiert im „Roten Elefanten“ – der ja nun wirklich nicht zu übersehen ist.Schleswig-Holsteinisches Oberlandesgericht,
Schleswig, Gottorfstr. 2, Tel. 2141,
Oberlandesgerichtspräsident: Dr. Hartz
Vizepräsident: Dr. Ranninger
Noch andere Gerichte und ein Generalstaatsanwalt sind wohl – damals wie heute – immer noch in dem Kasten tätig. Fotos hamwa reichlich, auch noch aus Zeiten, als das Volk „Die Regierung“ sagte, weil die Regierung der preußischen Provinz Schleswig-Holstein dort regierte…
PS: Ich sehe gerade, dass 1959 auch noch das Gewerbeaufsichtsamt, die Landesbezirkskasse
(Oberrentmeister Gripp!), der Landesrechnungshof und die Außenstelle Schleswig der Landesversicherungsanstalt die Adresse „Gottorfstraße 2“ hatten – meine Güte – ein Wahnsinnsbeamtenbunker!
Diese „Ecke“ wurde kürzlich hier thematisiert…Stadtbücherei Schleswig, Stadtweg 72,
Tel. 2657 – Leiterin: Fr. Eva Schulz
Das „Imperium“ des Dr. Theo Christiansen:
Dr. Theo Christiansen in Aktion (kopiert aus dem Buch „Schleswig 1945-1968“ von Reimer Möller – Holger Rüdel).Volkshochschule Schleswig „Deutsche Brücke“, Tel. 3011,
Leiter: Dr. ChristiansenHeimatmuseum der Stadt Schleswig, Friedrichstr. 7-9, Tel. 3011
Leiter: Dr. ChristiansenIdstedt-Gedächtnishalle (bei Idstedt-Kirche),
Tel. Breklingfeld 02
Leiter: Dr. ChristiansenStadtkulturring „Deutsche Brücke“, Tel. 3011,
Vorsitzender: Dr. Christiansen
Theo Christiansen ist Autor dieser beiden Standardwerke über die Stadt Schleswig. Die „Deutsche Brücke“ im städtischen Verkehrsbüro, Stadtweg 26 – jetzt ein Klamottenladen.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Halle von der britischen Besatzungsmacht geschlossen, die Bestände nach Schleswig übergeführt. Manche Waffen, Uniformstücke u.a. sind in den Nachkriegswirren verloren oder als „Souvenirs“ außer Landes gegangen.
Der Schleswiger Stadtobersekretär Ernst Christian Petersen erreichte es in zähen Bemühungen, daß die Halle 1948 wiedereröffnet wurde. Die Wiedereinrichtung besorgte er in unermüdlicher Arbeit ohne größere Unterstützung. Mitarbeiter des Schleswiger Kultur- und Verkehrsamtes führten in den Jahren 1955/56 unter Leitung von Dr. Theo Christiansen eine Überarbeitung der Sammlungen durch. Die Stadt Schleswig ließ die notwendigsten Gebäudereparaturen ausführen, ein Toilettenhaus errichten und einen neuen Brunnen anlegen.
(aus „Geschichte der Idstedt-Halle“ von Gerd Stolz, Selent, 1979)
Hier erfährt man mehr über die Idstedt-Halle (Stand Jan. 2000) – und hier ein Original-Eintrag im „Klassentreffen“
Leicht beschämt gibt der Admin zu, dieses sicherlich bedeutende Gebäude aus dem Jahr 1737(!) bisher vernachlässigt zu haben. Bei der Stadtführung werden die Touristen bestimmt vor diesem Gebäude anhalten und ein paar Worte zur Geschichte hören.Kreislandwirtschaftsbehörde Schleswig,
Behördenleiter: Kreisbauernvorsteher Erwin Sievers, Gr. Rheide, Ruf Kropp 312,
Geschäftsf.: Reg.-Landw.-Rat Dr. Peter Babbe,
Schleswig, Lange Str. 9, R. 2528
Der Admin war noch nie und nimmer nicht in dem Haus und kann (vorläufig) nur mitteilen, was Google natürlich schon lange weiß. Unter dieser Adresse sind heute verzeichnet:
Das Amt für ländliche Räume,
der Kreisbauernverband Schleswig-Holstein e.V.,
der Rechtsanwalt Klaus-Jürgen Horns und
die Neue Arbeit Nord GmbH
Der Admin wird mal nachgucken, was Philippsen, Klatt & Co. so zu dem Haus sagen – versprochen!
„Unser“ Heinrich Philippsen teilt in „Alt-Schleswig“ (auszugsweise) mit:
Das Haus Lange Straße Nr. 9 zeichnet sich durch seine Fassade im Barockstil aus. Es trägt mehrere Inschriften. [nun wird’s lateinisch – das lassen wir weg] Das Hinterhaus ist 1696, das Vorderhaus 1735 erbaut. Es handelt sich hier um den Besitz der altschleswigschen Familie Arbo, die seit dem 17. Jahrhundert in mehreren Linien auftritt und in Bürgerkreisen großen Einfluß hatte. Der Erbauer des Vorderhauses war der Brauer Joh. Jürgen Arbo, ein Sohn des Brauers Jacob Arbo… Er hat nicht lange in seinem neuen Heim gelebt. Bereits 1738 starb er, und auch sein Sohn Jacob folgte ihm kurze Zeit darauf in den Tod, seine Grundstücke gingen hierauf in andere Hände über. Ende des 18. Jahrhunderts war der Dr. med. Joachim Francke Eigentümer des Hauses. Nach dessen, im Jahr 1808 erfolgten Tode, haben die Besitzer häufig gewechselt…
(wollt ihr mehr?)
2.516 Ansichten
Die beiden Amateurfunker DL1FY (vorher Funker bei der Lufthansa) und DL1IP arbeiteten als Funker im Schleswiger Wetteramt – die Daten schrieben sie auf Lochstreifen und sendeten zu ganz bestimmter Zeit nach Offenbach.
Die Radiosonden wurden während ihres Aufstiegs dank des Reflektors und der ständig gefunkten Daten verfolgt.
Bei einem Austieg, den ich erlebte, wurde die Sonde stark verdriftet, der Ballon platzte in vorgesehener Höhe und der weiter funkende Rest landete dank total entgegengesetzter Luftbewegung ganz nah seinem Startplatz.
Am 24.12.1979 klingelte an meiner Tür der Geldbriefträger: DM 13,00 Finderlohn brachte er für die Rückgabe einer Radiosonde im Schlewiger Wetteramt, deren traurige Reste (so von den Batterien nur die leere Papierhülle) ich am Westerhever Deich aufgelesen hatte. Die salzige Nordsee hatte gründlich gearbeitet.
Die Sonde war aber militärischer Herhunft und gar nicht in Schleswig gestartet. Den Finderlohn gabs dennoch.
Heute dämmerts mir: Auch DL1IP hatte vorm Wetteramt mit der Fliegerei (allerdings militärisch) zu tun gehabt – als Angehöriger der Legion Condor.
Beim Amateurfunk spezialisierte er sich als einer der ersten Schleswiger TV-Gerät-Besitzer (bei ihm durfte ich die erste Tagesschau sehen) auf UKW mit Nogoton-Konverter und UKW-Eigenbau. Auf seiner Metabo-Drehbank fräste er hochpräzise Topfkreise aus Messing-Vollmaterial.
DL1FY wohnte am Dannewerkredder kurz vorm Margaretenwall und spannte seine Antenne über den Garten bis an die Kante der Kiesgrube, an deren Grund mein vorübergehender Arbeitgeber Tauwerkfabrik-Oellerking mit der Reeperbahn lag.
DL1FY machte hauptsächlich Telegraphie auf 15m weltweit. Faszinierend, wenn er mit der Morsetaste in der Hand und einem Ohr am Lautsprecher des Funkgeräts solch „ein QSO fuhr“ (eine Funkverbindung hatte) und sich gleichzeitig über ganz etwas anderes mit einem Besucher direkt unterhielt – der langjährige Berufsfunker.
Darf ich nun auch noch vom DL3FX als meinem ersten und hauptsächlichen Amateurfunk-Lehrmeister schreiben?
Er arbeitete im Kreishaus in der Flensburgerstrasse und wohnte im Husumerbaum in seinem Elternhaus – mit Friseur Löwenstrom.
DL3FX hatte seine Funkstation eine Leiter hoch(Hems) im Schuppen hinterm Haus: Ein Tornister-Empfänger b(„berta“) und der Eigenbausender für 80m im Gestell mit RL12P35 still glühend als PA-Endröhre.
Eine Bienenkorb-Glimmlampe neben der Antennenzuführung („Hühnerleiter“ zur Langdrahtantenne zwischen Apfelbäumen) flackerte im Rhythmus seiner Morsezeichen.
Funken konnte er nur, wenn der sehr sensible Meister Löwenstrom sich in seinem Rundfunkempfang nicht gestört fühlte.
Bei DL3FX erlebte ich neben Funkerei auch noch Hausmusik: Vater und die grossen Söhne – nach 9 hatten sie die Hoffnung auf eine Tochter aufgegeben, DL1FY nach 4 Töchtern die Hoffnung auf einen Sohn – spielten verschiedene Instrumente und muszierten gemeinsam.
Der so betrübliche Verfall des Hauses (selbst sah ich es zuletzt mit verbretterten Fenstern und dann Bilder von der „Begehung“) ist inzwischen wohl sehr weit fortgeschritten.